Erfurt. Mit 0:4 verlor Rot-Weiß Oberhausen das letzte Saisonspiel in der 3. Liga bei Rot-Weiß Erfurt. RWO wurde auf den 19. Rang zurück gestuft, der die vagen Hoffnungen auf einen Klassenerhalt durch die Hintertür beseitigte.

Es ist erstaunlich, wie sich Geschichten wiederholen. Nicht nur die großen wie die von den zwei Doppelabstiegen von RWO, auch die kleinen, die nur ein Spiel betrachten. Gegen Erfurt jetzt war RWO nach dem ersten Gegentor genau so erledigt wie vor einem Jahr in Cottbus. Dies mit zu 90 Prozent veränderten Personal und dem zweiten Versuch, einen Trainer zu finden, der dies abstellt. Dabei greifen wohl allgemeine psychologische Gesetzmäßigkeiten für Gruppen, die sich über Individuen hinwegsetzen. Mit 0:4 (0:1) wurde RWO zurecht auf den 19. Rang zurück gestuft, der die vagen Hoffnungen auf einen Klassenerhalt durch die Hintertür beseitigte.

Alibifußball im RWO-Mittelfeld

In der Partie brauchten die Gastgeber, die sich noch Hoffnungen auf den vierten Rang machten, der zur ersten DFB-Pokalrunde berechtigt, eine gute halbe Stunde, um die Schwächen der Oberhausener zu lesen und aufzudecken. Dann war Marcel Reichwein zweimal durch und wurde noch von Tobias Willers und kurz darauf vom guten Torwart Niklas Hartmann gestoppt.

Der dritte Steilpass durch die Schnittstelle defensiv rechts mit Florian Abel und Dimi Pappas stach dann. Marco Engelhardt schickte Smail Morabit los und der ließ Hartmann keine Chance. Das Mittelfeld mit Benjamin Reichert und Anel Dzaka lieferte Alibifußball ab und schaffte es nie, den Erfurter Spielaufbau zu stören. Felicio Brown Forbes, der als einer der wenigen volles Engagement zeigte, hatte kurz vor dem Wechsel die einzig nennenswerte Chance der Rot-Weißen, doch sein Schuss aus 14 Metern ging vorbei. Die Oberhausener zeigten in allen Mannschaftsteilen Auflösungserscheinungen. Die Viererkette war ständig unter Druck, da die Erfurter über ihre schnellen Außen immer für Gefahr sorgten. Nach vorne gab es kaum nennenswerte Aktionen, da kein geplanter Spielaufbau betrieben wurde. Lange Bälle auf David Jansen waren das einzige, unzulängliche Mittel. Timo Kunert auf rechts war ein Totalausfall.

RWO hätte höher verlieren können

So war das Debakel nach dem Wechsel abzusehen. Morabit setzte sich diesmal auf rechts durch, seine Flanke verpasste zunächst RWE-Torjäger Marcel Reichwein, doch dafür war am langen Fünfmetereck Dominick Drexler mit dem Kopf zur Stelle. Abel kam zu spät. Der Oberhausener, der für den gesperrten Felix Schiller rechts verteidigte, war auf dieser Position überfordert, seine Stärken zeigte er allein im Offensivspiel. Immerhin versuchte er es im zweiten Durchgang als einer der wenigen mit Torschüssen aufs Erfurter Gehäuse. Kurz nach dem Erfurter 2:0 erzielte Jansen mit dem Kopf wohl einen Treffer, Torwart Andreas Sponsel stoppte den Ball erst hinter der Linie, doch der Schiedsrichter ließ weiter laufen. Das passt genauso nahtlos ins Oberhausener Saisonbild wie ein nicht gegebener Strafstoß nach Foul an Fatih Candan und erübrigt Fragen, was wäre wenn gewesen. Die beendete Erfurt ohnehin mit dem 3:0, das Morabit mit einem 18-Meter-Schuss Freistoß erzielte. Fortan ließ Erfurt RWO wieder ein bisschen mitspielen, erzielte durch Drexler noch den vierten Treffer und hätte den fünften nachlegen müssen.