Oberhausen. Auch ohne Moritz Stoppelkamp biss sich RWO gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf durch und holte verdient mit 2:1 die Zähler.

Wenn Sebastian Gunkel sich freut, merkt oder sieht man ihm das nicht unbedingt an: Er bleibt sehr ruhig, fast mürrisch, holsteinisch eben. Aber gestern Nachmittag hat der RWO-Trainer sich gefreut, sagte er jedenfalls: über den 2:1-Heimsieg seiner Mannschaft, über das Comeback von Verteidiger Pierre Fassnacht nach dessen langer Verletzung, über den Newcomer Tarsis Bonga und dessen gelungenen Einstand.

Dass man nicht genau wusste, wie der erfahrene 27-Jährige sich schlagen würde, verriet Gunkel mit der Vokabel „Wundertüte“, die er bezüglich der Erwartungen an das Können Bongas gebrauchte.

Sollte heißen: Im Training habe er viele Dinge gezeigt, aber hundertprozentig überzeugt war man offenbar nicht, ob die Leistungen vom Trainingsplatz sich auf der Stadionwiese wiederholen würden.

Ein Hauch Magie bei der Kombination zwischen Ezekwem und Bonga

Nun, sie taten es, zumindest teilweise. Was Bonga bei seinem Tor, auch bei einem zauberhaften Zusammenspiel mit Cottrell Ezekwem zeigte, trug einen Hauch von Magie, aber man muss auch an Zuspiele in die Unendlicheit des freien Raums oder in lichte Höhen denken, die ihr Ziel überdeutlich verfehlten. In diesem Sinne: „Wundertüte“ Bonga hat noch Luft nach oben. Und das lässt wirklich hoffen, denn er ist athletisch, schnell, einsatzbereit, gibt nicht auf, rackert, spielt, ist schon ein Rot-Weißer!

Moritz Stoppelkamp muss weiter an seinem Muskelfaserriss (von Gunkel dieser Redaktion gegenüber bestätigt) und wird sicher noch einige Spiele verpassen. Ob Bonga diese unbestreitbare Lücke füllen kann, muss sich zeigen. Er versuchte mitunter eine Kopie des Stoppelkamp-Spiels mit den Bewegungen von einem Strafraumeck zum anderen, noch aber fehlte der bisweilen geniale Steckpass, mit dem Stoppelkamp seine Angreifer in Szene setzt.

Spitze der Regionalliga vorübergehend auf fünf Teams reduziert

Vergessen wir die anderen nicht, die sich wie Timur Kesim immer wieder durchtanken können und so für überraschende Momente sorgen, die RWO in dieser Phase der Saison in der Spitze halten. In einer Spitze, die sich vorübergehend (?) auf fünf Mannschaften reduziert hat, in der es am nächsten Spieltag noch einen zunächst abgehängten Klub geben kann – im Südstadion tritt RWO dann bei Fortuna Köln an.

Zu fürchten braucht Oberhausen niemanden in der ausgeglichensten Regionalliga West ihrer kurzen Geschichte.

Auch dank „Wundertüte“ Tarsis Bonga.