Mülheim. Wegen anhaltender Unzufriedenheit gibt es einen Wechsel im Neunzehn25 beim TSV Heimaterde. Der Pächter ist „traurig“, ein Vorstandsmitglied reagiert.
- Der TSV Heimaterde trennt sich zum 28. Februar im gegenseitigen Einvernehmen von seinem bisherigen Pächter des Klubhauses aufgrund anhaltender Unzufriedenheit vieler Mitglieder.
- Der scheidende Pächter, Volker Weißhoff, hat das Vereinsheim in den letzten Jahren modernisiert, jedoch passten die Erwartungen der Mitglieder langfristig nicht zusammen.
- Der Verein plant, das Klubhaus bis zu einer neuen Lösung vorerst in Eigenregie zu führen und möchte einen Treffpunkt für alle Vereinsmitglieder schaffen.
Trennungen von Trainern oder Sportlichen Leitern sind auch im Amateurfußball mittlerweile an der Tagesordnung. Der Mülheimer Verein TSV Heimaterde machte aber jüngst einen Abschied der etwas anderen Art öffentlich.
Was unter den TSV-Mitgliedern bereits kursierte, bestätigte der Verein nun auf seinen Kanälen: Es gibt nicht etwa einen Wechsel an der Seitenlinie oder in der Sportlichen Führung – sondern im Klubhaus. Zum 28. Februar wird sich der Verein im gegenseitigem Einvernehmen von seinem bisherigen Pächter trennen. In der Mitteilung des Klubs ist von „anhaltender Unzufriedenheit vieler Mitglieder“ die Rede.
Trennung vom TSV Heimaterde fällt den Pächtern schwer
Weiter möchte sich der TSV Heimaterde nicht zu diesem Vorgang äußern. Nur so viel: „Wir möchten Volker Weißhoff und seinem Team ausdrücklich für sein Engagement und die umfangreiche Modernisierung des Vereinsheims danken. Er hat in den letzten Jahren viel Herzblut hineingesteckt und das Vereinsheim in vielerlei Hinsicht aufgewertet“, betonte der Verein via Social Media. Leider habe sich aber gezeigt, dass die Vorstellungen und Erwartungen der Mitglieder langfristig nicht zusammenpassten.
Den scheidenden Pächtern fällt der Abschied schwer, wie sie selbst auf Instagram schrieben. „Wir sind sehr traurig, dass wir nur knappe drei Jahre für euch da sein durften“, heißt es seitens des Teams.
Vorstandsmitglied lobt die Arbeit des scheidenden Pächters
Michael Teppner, Mitglied des Fußball-Vorstandes, war es via Instagram wichtig, den scheidenden Pächter nicht im falschen Licht dastehen zu lassen.
An den „vielen Misstönen und Unzufriedenheit“, die zur Trennung führten, „waren wir alle irgendwie beteiligt, denn Pächter hin oder her, wir haben es als Verein nicht hinbekommen, es besser zu machen und viel zu viel Emotion reingebracht“, so Teppner. Das Clubhaus sei in den vergangenen Jahren immer das beherrschende Thema gewesen.
„Man darf hier nicht vergessen, dass du ein langjähriges Vereinsmitglied bist, du dich diesem schwierigen Thema angenommen hast und etwas Positives bewirken wolltest. Du hast es gewagt, weg vom urigen Clubheim-Stil ein modernes Konzept zu wählen und hast dementsprechend auch vieles in die Hand genommen und umgebaut. Du hast es in die Hand genommen und eine spürbare Aufwertung erzielt, die du federführend vorangetrieben hast“, so Teppner, der sich dafür ausdrücklich bedankt und den scheidenden Pächtern „von Herzen“ Erfolg wünscht und mit den Worten abschließt: „Ich hoffe, wir als Verein bekommen es in Zukunft besser hin, denn wie auf dem Platz gewinnen und verlieren wir gemeinsam. Aktuell haben wir verloren und das gilt es, gemeinsam besser zu machen.“
Letzte Schicht des „Neunzehn25“ an diesem Sonntag
Wie es am Finkenkamp weitergeht, ist aktuell noch unklar. Einen Pächter für eine zwar öffentliche, aber doch durch das Vereinsleben geprägte Gastronomie zu finden, gestaltet sich traditionell schwierig. Seine Vorstellungen hat der TSV Heimaterde klar formuliert: „Unser Ziel ist es, einen Treffpunkt zu schaffen, der für alle Vereinsmitglieder da ist und in dem sich jede und jeder wohlfühlt.“ Bis zu einer festen neuen Lösung werde man das Vereinsheim an den Spieltagen vorerst in Eigenregie führen.
Am kommenden Sonntag (23. Februar) wird das „Neunzehn25“ - nach dem Gründungsjahr des Vereins - zum letzten Mal öffnen. Es gibt „tolle Drinks und was Leckeres vom Grill.“ Volker Weißhoff & Co. verabschieden sich via Social Media so: „Danke an alle, die gerne bei uns waren, es war eine tolle Zeit mit euch! Wir sehen uns vielleicht woanders wieder!“
Weißhoff führt seit Oktober parallel das Klubhaus des VfB Speldorf an der Saarner Straße, das in den vergangenen Monaten ebenfalls umgestaltet und in ähnlicher Marke in „Neunzehn19“ umbenannt worden ist. „Da kann ich aber ruhigen Gewissens sagen, dass unsere Entscheidung damit überhaupt nichts zu tun hatte“, stellte der TSV-Vorsitzende Thomas Nienhaus klar.
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