Mülheim. Der Gegner hatte Insider-Infos, dennoch setzte sich der Mülheimer Handball-Oberligist durch. Einer setzte die Tipps in der Pause perfekt um.
Die Oberliga-Handballer des HSV Dümpten haben den nächsten Sieg eingefahren. Sie gewannen gegen die HSG Hiesfeld/Aldenrade 36:32. Dabei fing es zunächst gar nicht so gut an für die Gäste. In der zweiten Halbzeit gelang es den Dümptenern dann allerdings, den Bock umzustoßen, nicht nur weil jetzt die Abwehr besser stand.
Die Voraussetzungen des HSV waren am Wochenende gegen die Dinslaken/Duisburger Spielgemeinschaft nicht gut, sie mussten gleich eine Reihe von Ausfällen verkraften. Unter anderem Rückraumspieler Raik Muscheika und Kreisläufer Kevin Michalski waren krankheitsbedingt nicht einsatzfähig. Das machte sich in der ersten Hälfte vor allem in der Abwehr bemerkbar. „Wir hatten große Probleme, weil wir viel basteln mussten“, erklärt HSV-Trainer Krzystof Szargiej. Insbesondere der Mittelblock mit Justin Märker funktionierte nicht gut, der dann auch schnell mit zwei Zeitstrafen belastet war.
HSV Dümpten gibt die 6:0-Deckung auf – und plötzlich läuft es
Das zwang den Mülheimer Trainer dazu, umzustellen und die defensive 6:0-Deckung aufzugeben. In der offensiveren 3-2-1-Variante stand die Deckung der Gäste dann besser. „Wir haben den Gegner dadurch mehr zu Fehlern und Würfen aus dem Rückraum gezwungen“, so Szargiej. Den zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstand (13:17) konnte der HSV dadurch bis zum Pausenpfiff auf 16:18 verkürzen.
Nach dem Seitenwechsel übernahmen die „Rothosen“ dann erstmals seit den Anfangsminuten wieder die Führung. Das lag vor allem daran, dass sie nun ihre Chancen von den Außenpositionen besser ausnutzten. Denn die hatten gegen Hiesfeld richtig viel Platz. So machten Dominik Gernand und Helge Tervoort zusammen 17 der insgesamt 36 Dümptener Treffer. Dabei hatte insbesondere Rechtsaußen Gernand in der ersten Hälfte sogar noch einige Fahrkarten, was nicht nur seinen Trainer, sondern auch ihn selbst ärgerte: „In der ersten Halbzeit habe ich leider ein paar Bälle verworfen oder es war Kreis ab“, so Gernand.
Lennart Blum wechselte vor der Saison aus Dümpten nach Hiesfeld/ALdenrade
Aber in der Pause bekam der Linkshänder von seinen Mitspielern und dem Trainer Mut zugesprochen. „Zusätzlich habe ich Tipps bekommen, wie ich bei dem Torwart besser werfen soll.“ Die Theorie: ist der Torwart einmal geknackt, dann läuft es. „Uns so kam es dann auch, in der zweiten Hälfte habe ich keinen Wurf mehr vergeben“, freut sich Gernand. Er traf am Ende elf Mal ins gegnerische Tor und hatte damit großen Anteil am Erfolg der Dümptener.
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Auch Trainer Szargiej lobte das gute „Abräumen“ seiner Mannschaft über die Außenpositionen. Dies war auch möglich, weil Hiesfeld die Deckungsmitte extrem verdichtete. Damit wollten die Hausherren offensichtlich der gefährlichen Körpertäuschungen von Dümptens Spielmacher Matthis Blum Herr werden. Dies gelang ihnen auch zumindest teilweise.
Aber kein Wunder, hat die HSG Hiesfeld/Aldenrade doch einen absoluten Insider in ihren Reihen. Denn dort spielt mit Lennart Blum der ältere Bruder des HSV-Mittelmanns. Er war vor der Saison überraschend von Dümpten aus zurück nach Dinslaken gewechselt. „Der konnte denen sicherlich gut Matthis Wurfbilder geben. Der Torwart war auch immer schnell in der Wurfecke“, erinnerte sich Gernand.
Gereicht hat es für den Gastgeber am Ende dennoch nicht. Die Partie blieb zwar bis in die Schlussphase knapp, am Ende hatte aber der HSV Dümpten mit 36:32 die Oberhand. Die Mülheimer bleiben damit auf Rang zwei und dem Tabellenführer, der HSG Am Hallo, dicht auf den Fersen.
HSG Hiesfeld/Aldenrade – HSV Dümpten 32:36 (18:16)
- HSV: Kretschmer, Strenger – Kerger (2), Blum (10/5), Hellmich, Gernand (11), Peterson, Grewe (2), Märker (1), Tervoort (6), Helfrich (4)
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