Mülheim. Matchwinner am vergangenen Sonntag, aber im nächsten Spiel gesperrt. Was der Kapitän des 1. FC Mülheim zu seinem Platzverweis – trotz Kapitänsregel – sagt.

Wer am Sonntag den Weg an die Mülheimer Moritzstraße wählte, um das Bezirksligaspiel zwischen dem 1. FC Mülheim und dem Duisburger SV 1900 zu verfolgen, wird sein Kommen nicht bereut haben. Neun Tore, drei Platzverweise und ein Elfmeter standen am Ende in der Bilanz. Im Fokus stand dabei auch der Styrumer Kapitän.

Hatim Bentaleb (29) erzielte zunächst den ersten Styrumer Führungstreffer zum 2:1 und brachte sein Team später wieder mit zwei Toren in Führung, nachdem es zuvor einen 3:1-Vorsprung aus der Hand gegeben hatte. In der Schlussphase sah er – wie sein Bruder – die Gelb-Rote Karte.

„Wenig Feingefühl“: Styrums Kapitän für Platzverweis kein Verständnis

„Wir waren die bessere Mannschaft und hatten die besseren Chancen“, fand Bentaleb den Sieg am Ende verdient. „Wir mussten natürlich viel Laufarbeit machen nach der ersten Gelb-Roten Karte. Ich musste selbst vom Sturm zurück auf die Zehn“, schildert der Kapitän.

Miran Zuberovski flog schon in der 36. Minute per „Ampelkarte“ vom Platz. „Das erste war ein Foul und dann ein Handspiel, das musste man geben“, sagt Bentaleb über den ersten Platzverweis. Weniger Verständnis hat er für die anderen beiden Gelb-Roten Karten. „Da hatte der Schiedsrichter wenig Feingefühl“, meint Bentaleb.

Fußball in Mülheim: Weitere Nachrichten

Sein Bruder Khalil habe bei seiner zweiten Verwarnung sogar klar den Ball gespielt. „Ich habe dann sogar alle anderen Jungs weggeschickt, weil ja nach der neuen Regel nur noch der Kapitän mit dem Schiedsrichter sprechen darf. Ich hab ihm gesagt, dass mein Bruder den Ball gespielt hat und daraufhin hat er mir auch die zweite Gelbe Karte gegeben“, ärgert sich der Mittelstürmer.

Hatim Bentaleb: Mit 53 Saisontoren bundesweite Furore

„Blöd, dass ich jetzt wieder eine Woche raus bin“, sagt der 29-Jährige, der schon Teile der Vorbereitung inklusive des Pokalspiels gegen Homberg verpasst hatte. Noch länger war er seit der Endphase der Aufstiegssaison raus gewesen, als er deutschlandweit mit 53 Toren für Furore sorgte. Er kehrte erst kurz vor Ende der vergangenen Spielzeit zurück und trug in vier Spielen noch drei Tore zum Klassenerhalt bei.

Hatim Bentaleb am vergangenen Sonntag im Zweikampf gegen Philipp Asamoah vom Duisburger SV.
Hatim Bentaleb am vergangenen Sonntag im Zweikampf gegen Philipp Asamoah vom Duisburger SV. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

„Ich bin jetzt wieder voll drin“, sagt der Mittelstürmer über sich und seine Form. Seine Tore werden die Löwen brauchen, wo doch Vorjahres-Knipser Michael Siminenko (35 Tore) zum SV Burgaltendorf abgewandert ist.

Trotz Regionalliga-Erfahrung: Warum Hatim Bentaleb in Styrum bleiben will

Weil die Styrumer ihn sofort wieder aufgenommen haben, will er an der Moritzstraße nun auch heimisch werden. Und das, obwohl er in der Vergangenheit schon in der Landes-, Ober- und sogar Regionalliga gespielt hat. Für den MSV Duisburg spielte er vor elf Jahren in der A-Jugend-Bundesliga. „Das ist vorbei. Das macht hier Spaß mit den Jungs, mein Bruder und mein Cousin spielen ja auch in der Mannschaft“, begründet Bentaleb, warum er in Styrum bleibt.

Er ist optimistisch, mit dem 1. FC erneut die Klasse halten zu können. „Unser Problem ist immer die Abwehr gewesen“, weiß der Angreifer. Mit den beiden Brüdern Celal und Sahin Karabudak, die lange beim Mülheimer FC 97 und zuletzt bei Rheinland Hamborn gespielt haben, hoffen die Löwen nun auf mehr Stabilität. Auch mit Sahin Karabudak in der Startelf gab es am Sonntag vier Gegentore. „Die beiden werden uns auf jeden Fall weiterhelfen, sie sind eine Wand hinten drin.“