Mülheim. Was schon 2022 passiert, wiederholt sich jetzt beim Mülheimer Klub SV Raadt. Es ist ein klassisches Déjà-vu. Wie es konkret weitergeht.
„SV Raadt: Warum die zweite Mannschaft die neue erste ist“. So titelte dieses Medienhaus Anfang August 2022. Keine zwei Jahre ist das jetzt her und es vollzieht sich ein klassisches Déjà-vu bei den Fußballern von der Zeppelinstraße.
Denn zum zweiten Mal innerhalb von kürzester Zeit löst sich die gesamte erste Mannschaft auf. Ein Trio wird es beim MSV 07 in der Bezirksliga versuchen, andere wie Almin Pepic (Croatia), Dennis Hilberath (Heimaterde) oder Konstantin Wolf (Saarn) wechseln zu Kreisliga-A-Kontrahenten. Ein Großteil hört aus privaten oder beruflichen Gründen auf.
Maik Minneken und Mirko Berger bilden das Trainerteam des SV Raadt
Auch Trainer Frank Friedrich hatte schon vor dem Saisonende angekündigt, nicht mehr weitermachen zu wollen. Sein Kollege Mirko Berger hält dem SVR hingegen die Treue. Er coacht das neue Team gemeinsam mit Maik Minneken. Als Sportlicher Leiter fungiert Nico Röpke.
Röpke und Minneken hatten ursprünglich seit der Winterpause eine neue zweite Mannschaft aufgebaut, die zur neuen Saison in den Spielbetrieb einsteigen sollte. Etliche Spieler vom VfR 08 Oberhausen hatten sich den Raadtern angeschlossen, darunter etliche frühere SVR-Jugendspieler.
Fußball in Mülheim: Weitere Nachrichten
- „Den Verein wachrütteln“ – Hauptsponsor ist neuer Sportchef beim Mülheimer FC
- 4:2 und 7:1: Das sind die Gründe für die Top-Form des Mülheimer SV
- Nach Sprung auf Platz zwei – hat der Mülheimer SV bald zwei Bezirksliga-Teams?
- Faktencheck: Gibt es in der Oberliga Niederrhein zu viele Karten?
- Manipulation möglich: So leicht ist es, auf Oberligaspiele zu wetten
Ob eine zweite Mannschaft nun wirklich zustande kommt, steht in den Sternen. „Wahrscheinlich wird es nur eine Seniorenmannschaft geben“, prophezeit Nico Röpke. Denn die ursprüngliche zweite Mannschaft wird nun zur ersten. Für ein Team zwei wird es zahlenmäßig daher aller Voraussicht nach nicht reichen.
Was den Einsatz betrifft, ist der Sportliche Leiter vom neuen Team begeistert. „Die Jungs haben alle Bock und wir sind teilweise 27 Mann beim Training“, so Röpke. Bloß hatte ein Großteil des Teams seit gut zwei Jahren keinen richtigen Trainer, in taktischer Hinsicht fehlt es an Einigem.
Für den SV Raadt kann es nur um den Klassenerhalt gehen
Das Saisonziel liegt damit auf der Hand. „Es geht ganz klar nur um den Klassenerhalt“, macht sich Röpke keine weiteren Illusionen. Daneben müsse der Verein in den kommenden zwei bis drei Jahren aber umstrukturiert werden. „Dass sich die erste Mannschaft innerhalb von drei Jahren zweimal auflöst, kann ja nicht sein“, spricht er klar an. So trägt die immer noch gute Jugendarbeit beim Flughafen-Klub am Ende nur wenig Früchte.
Nico Röpke wird sich nun erst einmal in seiner neuen Rolle zurechtfinden müssen. „Das war eigentlich nicht mein Plan“, sagt der B-Lizenzinhaber, der zuletzt Jugendtrainer bei Blau-Weiß Mintard war. Als er bei seinem langjährigen Klub in Raadt um Hilfe gebeten wurde, konnte er aber nicht nein sagen.
- Weitere Berichte aus dem Mülheimer Lokalsport lesen Sie hier.
- Weitere Mülheimer Nachrichten aus dem Lokalen gibt es hier.
- Und wenn Sie Lokalsport-Themen aus anderen Städten lesen wollen, sind Sie hier richtig.