Düsseldorf. Der Mülheimer Landesligist DJK BW Mintard hat beim Oberligisten Turu Düsseldorf überzeugt. Dank zwei verschiedener Systeme und einem klaren Plan.

Der geplante Test am Vortag in Essen fiel der Hitze noch zum Opfer. Umso passender war es, dass am Mittwochabend eine leichte Brise dafür sorgte, dass die Temperaturen im Test gegen den Oberligisten TuRU Düsseldorf warm, aber angenehm waren. Einem richtigem Härtetest für den Mülheimer Landesligisten DJK BW Mintard stand somit nichts mehr im Wege. Er sollte gelingen. Mintard gewann mit 3:2 gegen die Landeshauptstädter.

Wie schon im Finale des MWB-Cups am vergangenen Wochenende starteten die Blau-Weißen gut, setzten den klassenhöheren Gegner von Anpfiff weg gehörig unter Druck, waren zunächst die besser Mannschaft, erzwangen durch ihr hohes Pressing schnell Ballgewinne und Standardsituationen.

Die gewählte Dreierkette mit Leon Esken, Robin Müller und Marcel Lange sollte für die entsprechende Absicherung sorgen, wenn die Düsseldorfer aber die Lücken hinter den sehr offensiven Außenbahnspielern Serkan Güzel und Niklas Nett suchten und sich von dort über zwei, drei Stationen in den gegenüberlegenen Halbraum vorspielten, wurde es brandgefährlich für Mülheim.

DJK BW Mintard versteckt sich auch nach dem frühen Rückstand nicht

So entstand zwar der Führungstreffer für den Oberligisten nicht, bei dem Mintards Keeper Dominic Haas einen eigentlich harmlosen Rückpass passieren ließ, bei den weiteren Düsseldorfer Chancen war aber ein Schema zu erkennen.

Nichtsdestotrotz versteckte sich Mintard auch nach dem Rückstand nicht. Die Innenverteidiger rückten mit Aggressivität raus, um direkt den ersten Ball zu gewinnen oder einen Fehlpass zu produzieren.

Bei Ballgewinn wurde sich nicht lange im Mittelfeld aufgehalten, sondern der schnelle Weg ins vordere Spielfelddrittel gesucht. So hätte der aufgerückte und freistehende Farih Koru nach Flanke von Güzel bereits den Ausgleich köpfen müssen, spätestens als Nick Heppner den Ball im gegnerischen Strafraum gewann, aus der Drehung aber nur den Innenpfosten traf, konnte der Spielstand aus Mülheimer Sicht als ungerecht empfunden werden – auch, wenn auch TuRU einmal das Aluminium erklingen ließ.

Mülheimer Landesligist: Nach Ballgewinn schnell nach vorne – erfolgreich

Nicht viel später war es dann aber soweit. Und auch hier war ein klarer Plan zu erkennen. Koru beschleunigte das Spiel mit einem langen Ball auf den durchgebrochenen Moreno Mandel, der wartete bis Düsseldorfs Keeper aus seinem Kasten stürmte und spielte den mitgelaufenen Conde an, der keine Mühe hatte, auszugleichen.

Timo Conde machte ein ordentliches Spiel im Sturmzentrum der DJK BW Mintard.
Timo Conde machte ein ordentliches Spiel im Sturmzentrum der DJK BW Mintard. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Gerade als das Spiel an Fahrt verlor, Mintard die defensiven Halbräume besser schloss, vorne aber auch nicht mehr die große Durchschlagskraft hatte, zog Güzel nach innen, spielte mit Mandel einen gewollten aber weil abgefälscht dennoch etwas glücklichen Doppelpass und überwand den Düsseldorfer Torhüter im Eins-gegen-Eins zur 2:1-Pausenführung. Es waren gelungene erste 45 Minuten aus Mülheimer Sicht.

Bezeichnend: Nicht die beiden Tore sorgten für den lautesten Applaus der Mintarder Anhänger, sondern das Pressen von Nick Heppner, der einen Düsseldorfer so im Mittelfeld zu einem Fehlpass ins Aus zwang – Stichwort Intensität.

Mintard erhöht in der zweiten Hälfte wuchtig

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Zum zweiten Spielabschnitt wechselte der Oberligist viel durch, dementsprechend unausgeglichen war ihr Auftritt. Den Mintardern war das völlig egal, sie zogen ihren Stiefel weiterhin durch, hatten auf eine Raute im Mittelfeld und eine Viererkette umgestellt, liefen mit einhundert Prozent an und hofften auf Ballgewinne. Damit dieses Risiko eingegangen werden kann, muss freilich die Restverteidigung stimmen. Und genau für diese Abstimmung ist die Vorbereitung da.

Einen dieser frühen Ballgewinne nutzte Mintards Zugang Mandel. Er sah, dass der Düsseldorfer Torhüter nicht perfekt stand und zog aus 25 Metern einfach mal ab. Mit locker 100 km/h schlug der Ball unten links ein: 3:1.Von Turu kam nun nicht mehr viel – und wenn sie doch einmal Richtung Tor zogen, dann sorgten die „Schieß, schieß“-Rufe von Mintards Trainer Christian Knappmann tatsächlich für den einen oder anderen überhasteten Abschluss.

Am Wochenende gegen den KFC Uerdingen

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Dennoch hatten beide Teams durchaus noch Möglichkeiten. Während die Düsseldorfer zweimal knapp links vorbeizogen, vergab Mandel für die Mintarder die beste Möglichkeiten. Den Schlusspunkt setzten die Düsseldorfer, die einen etwas zweifelhaften Elfmeter vier Minuten zum Schluss zum 2:3 nutzten. Dabei blieb es.

Ein Ergebnis,, auf dass die Blau-Weißen durchaus mit einer gewissen Portion Stolz blicken können. Gegen einen klassenhöheren Gegner funktionierte der eigene Plan. Sehr viele Aspekte des gewollten Spiels funktionierten – nicht alle. Aber das wäre zum aktuellen Zeitpunkt der Vorbereitung auch zu früh. Weiter geht es für die DJK Sonntag erst gegen den 1. FC Mönchengladbach (13 Uhr), dann gegen den KFC Uerdingen (14.20 Uhr, Am Holderspfad, Krefeld).

TuRU Düsseldorf - DJK BW Mintard 2:3 (1:2)

Tore: 0:1 (6, Minute), 1:1 Conde (20.), 1:2 Güzel (40.), 1:3 Mandel (60.), 2:3 (87.)

Mintard: Haas - Eschen, Müller (50, Erbslöh), Lange - Güzel, Koru, Tabata, Nett (70. Römer) - Heppner - Mandel, Conde (60. Slawinski)

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