Mülheim. Der SC Velbert II und der 1. FC Mülheim bleiben beide in der Bezirksliga, nachdem sie sich ein wildes Saison-Abschlussspiel geliefert haben.

Zwar sicherte sich am Ende die Zweitvertretung des SC Velbert mit dem 6:2-Erfolg gegen den 1. FC Mülheim alle drei Punkte, doch Gewinner waren an diesem Tag beide Mannschaften, denn durch den 6:1-Sieg von SuS Haarzopf gegen Türkiyemspor Essen konnten auch die Styrumer die Klasse halten und für ein weiteres Jahr in der Bezirksliga planen.

„Das war eine schöne Niederlage“

„Das war eine schöne Niederlage“, scherzte der Mülheimer Trainer Detlef Weides. „Wir sind in der Bezirksliga geblieben und das steht an erster Stelle. Wir haben diesmal lange Zeit auf Augenhöhe mitgehalten, aber dann trat wieder unser altes Problem auf, dass wir zu viele einfache Gegentore kassieren“, resümierte er.

„Es war kein spielerischer Leckerbissen, aber das ist total egal und war auch nicht zu erwarten“, befand SC-Trainer Jakob Alex. „Wir haben das Velberter Wunder geschafft und da möchte ich mich beim Vorstand bedanken, dass er uns als Trainerteam das Vertrauen geschenkt hat. Ich bin unfassbar stolz auf die Mannschaft und bedanke mich auch für die Unterstützung der 1. Mannschaft und der U 19. Und wichtig ist mir auch zu betonen, dass auch Marcel Kuhlmann einen großen Anteil an diesem Erfolg hat“, stellt der 23-Jährige klar.

Es war eine Begegnung, die gut und gerne auch 10:6 hätte ausgehen können, denn beide Teams verteidigten an diesem Tag ausgesprochen luftig. Nach einem sehr nervösen Velberter Beginn gingen die Ruhrstädter mit 1:0 in Führung, als die SC-Abwehr einen Diagonalball falsch einschätzte. Das Spielgerät rutschte durch bis auf den linken Flügel, wo Wassim Jabri völlig freistand, ein paar Meter nach innen zog und mit seinem Schuss ins lange Eck erfolgreich war.

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SC Velbert II verpasst die Führung und wird bestraft

Mit zunehmender Spieldauer fanden die Clubberer besser in die Partie, erspielten sich auch einige Möglichkeiten, betrieben aber zunächst regelrecht Chancenwucher. Alleine Gianluca Nava hatte gleich drei hochkarätige Möglichkeiten, den Ausgleich zu erzielen. In dieser Phase konzentrierten die Mülheimer sich zunächst einmal darauf, den Vorsprung zu verteidigen und setzten auf gelegentliche Konter, bei denen sie dann gefährlich wurden, wenn sie Hatim Bentaleb in der Spitze einsetzten und der Michael Siminenko mitnahm, weil beide oft zu viel Platz hatten.

Nach einer halben Stunde ging Phil Pape im Strafraum nach einem Zweikampf zu Boden und sofort entschied der Schiedsrichter, der freie Sicht auf die Aktion hatte, auf Elfmeter. Anderer Meinung war allerdings sein Assistent an der Seitenlinie und so nahm der Unparteiische seine Entscheidung zum Unverständnis der Velberter zurück. Doch die ließen sich dadurch nicht nachhaltig beeindrucken und drehten die Partie noch vor der Pause.

Wassim Jabri (hier gegen TGD Essen-West) brachte den 1. FC Mülheim in Führung.
Wassim Jabri (hier gegen TGD Essen-West) brachte den 1. FC Mülheim in Führung. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Mülheim hat am Ende nicht viel entgegenzusetzen

Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld bekamen die Styrumer die Situation nicht geklärt, der Ball landete vor den Füßen von Emin El-Ouhibi, der aus zehn Metern zum 1:1 traf. Nur vier Minuten später vollendete Simon Prenaj eine Kombination über die rechte Seite mit einem Schuss ins kurze Eck zum 2:1-Halbzeitstand.

Nach dem Seitenwechsel verflachte die Begegnung zunächst einmal ein wenig, die SC-Auswahl bemühte sich angesichts der Führung um die Spielkontrolle ohne ein Risiko einzugehen und die Gäste fanden zunächst keine Mittel. Doch dann entfachte Siminenko mit seinem Kopfball an den Pfosten ein kleines Strohfeuer, aber die Mülheimer trafen das Tor nicht. Und als Nava nach einer Kombination ausgehend von Torhüter Daniel Schäfer zum 3:1 vollendete schien die Vorentscheidung gefallen zu sein.

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Doch eine Viertelstunde vor Schluss wurde es noch einmal kurzzeitig spannend, als der eingewechselte Magboryah Etengeneng auf 2:3 verkürzte und fortan ging es nur noch wild rauf und runter und es entstanden hochkarätige Chancen auf beiden Seiten. Eine davon nutzte El-Ouhibi, der nach einem tollen Solo von Georgios Baladoukas zum 4:2 traf und in der Folge hatte der 1. FC nicht mehr viel entgegenzusetzen. Rene Werner ließ sich bei seinem Solo nicht stoppen, erhöhte auf 5:2 und El-Ouhibi stellte fast mit dem Schlusspfiff den 6:2-Endstand her.

SC Velbert 2 – 1. FC Mülheim 6:2 (2:1)

  • SC: Schäfer, Ben Hamada, Grünewald, El-Ouhibi, Nava (70. Strauch), Prenaj, Tajar, Baladoukas (84. Hummert), Wosnitza (87. Werner), Garidis (75. Bruns), Pape (88. Kleiner)
  • MH: Schmidt, Bröhl, Atik (46. Etengeneng), Gümüs, Jabri, M. Bentaleb (87. Alabdou), Siminenko, Klesz (74. K. Bentaleb), Aksu (46. Celik), Olivieri, H. Bentaleb
  • Tore: 0:1 Jabri (12.), 1:1 El-Ouhibi (38.), 2:1 Prenaj (42.), 3:1 Nava (67.), 3:2 Etengeneng (76.), 4:2 El-Ouhibi (82.), 5:2 Werner (90.+3), 6:2 El-Ouhibi (90.+5)

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