Essen. In einem engen Kreispokal-Finale gleicht der FC Kray spät per Bogenlampe aus. Am Ende geht es ins Elfmeterschießen – und das wird lang.
Torhüterin Larissa Kröhling riss beide Hände flach nach oben und wehrte damit den Schuss von Kimberley Ronken ab. Bei der 18. Schützin fiel damit die Entscheidung zu Gunsten der DJK Blau-Weiß Mintard im Kreispokalfinale gegen den FC Kray. Mit 8:7 (1:1, 0:0) setzte sich der Titelverteidiger durch. Es ist der vierte Erfolg der Mülheimerinnen in ihrem fünften Endspiel in Serie.
Unter dem Strich war es durchaus ein glücklicher Sieg für die Mintarderinnen, die bei Weitem nicht mehr so forsch auftraten, wie noch in der ersten Halbzeit des Niederrheinpokalfinals gegen Schwarz-Weiß Warbeyen (1:4). „Viele Spielerinnen waren im Urlaub und man merkt, dass viele jetzt auch kaputt sind. Deswegen war es nicht ganz so prickelnd“, meinte Mintards Trainer Torsten Eichholz nach dem erfolgreichen Elfmeterschießen.
BW Mintard: Torhüterin musste im Feld spielen
Er musste sogar seine zweite Torhüterin Lisa Olawsky für die letzte halbe Stunde als Stürmerin einsetzen. Er lobte hinterher auch den Gegner. „Kray hat das gut gemacht und hat auch eine super Truppe beisammen“, meinte Eichholz.
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Das Lob nahm FCK-Coach Marcus Siepmann gerne auf. „Die spielerisch bessere Mannschaft hat hier heute unglücklich im Elfmeterschießen verloren“, meinte er und sprach von einer „Werbung für den Frauenfußball.“
FC Kray: Viel Ballbesitz, wenig echte Torgefahr
Seine Mannschaft musste sich lediglich den Vorwurf gefallen lassen, aus mehr Ballbesitz zu wenig echte Torchancen kreiert zu haben. „Wir waren aber hier der Underdog und spielen eine Klasse tiefer. Was wir hier gezeigt haben, ist aller Ehren wert“, betonte Siepmann.
Ging die erste Halbzeit an den FCK, bekam Mintard nach der Pause etwas mehr Kontrolle über das Spiel. Lara Masloch erzielte dann mit einem Schuss von der Strafraumgrenze die Führung für den Titelverteidiger. „Ob verdient oder nicht, sei mal dahingestellt. Aber danach hatten wir es eigentlich im Griff“, meinte Trainer Eichholz. Bis sich eine Bogenlampe von Carolyn Kuballa ins lange Eck senkte. „Das ist schwer zu verteidigen, aber nicht unmöglich“, haderte Eichholz.
Elfmeterschießen: Entscheidung erst bei der 18. Schützin
Im Elfmeterschießen waren von den ersten sechs Versuchen nur zwei drin, Kray lag zunächst vorne. Doch dann legte Mintard jeweils vor und der FCK glich aus. Bis Larissa Kröhling entscheidend parierte.
Was bedeutet das starke Spiel für die Ambitionen der Krayerinnen? „Das wäre jetzt ein bisschen verfrüht. Die Mannschaft wird aber so zusammen bleiben, wir werden punktuelle Verstärkungen dazu bekommen und dann gucken wir uns einfach an, wo uns der Weg hinführt“, meinte Siepmann.
So läuft das Saisonfinale für Mintard und Kray
Die Essenerinnen werden am kommenden Sonntag in ihrem letzten Saisonspiel beim SV Rees versuchen, den aktuellen Tabellenplatz zwei zu verteidigen. Allerdings haben die Konkurrenten Rot-Weiß Oberhausen und MSV Duisburg II noch ein Spiel mehr zu absolvieren, sodass Kray auch auf Platz drei oder vier einlaufen könnte. Der MSV II trifft dabei aber noch auf Spitzenreiter und Aufsteiger Rhenania Bottrop. „Unsere Entwicklung ist fantastisch“, fasste der Coach zusammen.
Die Bottroperinnen werden damit 2024/25 Liga-Kontrahent der DJK Blau-Weiß Mintard, die zum Ende ihrer ersten Saison in der Niederrheinliga noch auf den FV Mönchengladbach (4.) und den SV Heißen (8.) trifft. Der aktuelle Tabellensechste könnte zumindest die Mönchengladbacherinnen noch überholen.
DJK Blau-Weiß Mintard – FC Kray 8:7 (1:1, 0:0) n.E.
- Tor: 1:0 Masloch (58.), 1:1 Kuballa (89.)
- Elfmeterschießen: 1:2 Schwarz, 2:2 Leismann, 3:2 Olawsky, 3:3 Tenhagen, 4:3 Ojih, 4:4 Dick, 5:4 Heupel, 5:5 Steidel, 6:5 Dietz, 6:6 Vinci, 7:6 F. Eichholz, 7:7 L. Kandzorra, 8:7 Klein
- BWM: Kröhling – Lazzarini (46. Dietz), Leismann, F. Eichholz., Klein - Mai, Buick, Masloch, Heupel – Ojih – Baudisch (63. Olawsky)
- FCK: Iglesias Puerta – Schwarz, Yeboah, Pirogov (59. Vinci), Dornbusch – L. Kandzorra, A. Kandzorra (59. Steidel) – Kuballa, Ronken, Schüring (78. Herzog) – Kuhnke (59. Tenhagen)
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