Mülheim. Der HTC Uhlenhorst ist die beste Hauptrundenmannschaft, zeigt gegen Harvestehude aber, was im Viertelfinale besser laufen muss.
53 Minuten waren im Mülheimer Waldstadion gespielt, der Harvestehuder THC war beim HTC Uhlenhorst gerade mit 2:1 in Führung gegangen, da schalteten die Mülheimer in den Play-off-Modus. Trainer Thilo Stralkowski nahm Torhüter Felix Damberger vom Feld, brachte einen weiteren Feldspieler.
Sekunden später hatte Henrik Mertgens ausgeglichen, Damberger blieb aber auf der Bank, die Uhlenhorster spielten das Spiel ohne Torhüter zu Ende. Denn: Das Spiel von Rot-Weiss Köln, dem großen Konkurrenten des HTC Uhlenhorst im Rennen um Platz eins in Gruppe A, war zu diesem Zeitpunkt bereits beendet. Und der amtierende Deutsche Meister hatte überraschend beim zweitschlechtesten Team der Liga, dem SC Frankfurt 80 mit 0:2 verloren. Rang eins war den Uhlenhorstern nicht mehr zu nehmen, und so hielt sich der Ärger über das Ergebnis dann auch in Grenzen, als das eigene Spiel mit 3:3 endete und im Shoot-Out mit 5:7 verloren ging.
HTC Uhlenhorst: Trainer sieht Luft nach oben
Die Leistung aber erfreute Thilo Stralkowski nicht. „Heute war es ein schlechtes spiel. Wir haben gut rein gefunden, hatten die Oberhand, dann haben die Jungs es aber wohl zu leicht genommen und der Schlendrian kam in unser Spiel“, so der Trainer. Die Folge: Die frühe Mülheimer Führung durch Willi Sanda (7.) glich Tom Schneider noch vor der ersten Viertelpause aus (14.), auch optisch waren die Gäste aus Hamburg überlegen.
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Im Ergebnis spiegelte sich das dann aber erst nach 53 Minuten wider, als Anton Pöhling das 2:1 für die Gäste erzielte. Wie erwähnt glich Henrik Mertgens postwendend mit einem Kracher unter die Latte und am Gesicht der Harvestehuder Goalies vorbei aus. Nach einer grünen Karte gegen Vincent Scholz spielten die Uhlenhorster dann sogar in doppelter Überzahl, erneut Henrik Mertgens brachte die Hausherren mit 3:2 in Führung.
Trotz Überzahl verpassen die Mülheimer die Entscheidung
Die Entscheidung war das nicht, denn trotz einer zweiminütigen dreifachen Überzahl verpassten es die Uhlenhorster das vierte Tor zu erzielen, ließen sich dann mit einem Schlenzer leicht überspielen, die folgende Ecke verwandelte Michael Körper zum 3:3. „So wie wir dann in Überzahl verteidigt haben, war es einfach nicht gut genug“, hielt Stralkowski fest.
Und auch die Leistung im Shoot-Out ist ausbaufähig. Moritz Ludwig und Willi Sanda lösten die Aufgabe noch clever und abgezockt, Lukas Windfeders harter Schuss war leichte Beute für Jasper Ditzer, Malte Hellwigs Treffer galt nicht, weil er seine Schlagbewegung unterbrach. Auf der anderen Seite fehlte Felix Damberger im HTCU-Tor die letzte Entschlossenheit, um die Niederlage zu verhindern. Zu leicht kamen die Hamburger zu vier Toren.
Shoot-Out-Leistung ist noch ausbaufähig
„Ich habe mich zwar über den Ausgleich zum 3:3 geärgert, aus Trainingszwecken war es aber nicht schlecht, nochmal ein Shoot-Out zu haben. Da tun wir uns auch im Training schwer“, so Thilo Stralkowski. Damit dürfte eine Hausaufgabe für das Viertelfinale gegen den Club an der Alster klar sein.
Am kommenden Samstag beginnt die Serie mit einem Auswärtsspiel in Hamburg, am 11. Mai steht das Rückspiel in Mülheim an. Einen Tag später würde ein mögliches drittes Spiel im Waldstadion ausgetragen werden. In der Serie sollen dann auch Timm Herzbruch und Dennis Holthaus wieder mit dabei sein, die Stralkowski gegen Harvestehude noch schonte.
Mit 37 Punkten sind die Mülheimer im Übrigen die beste Mannschaft der Hauptrunde, entsprechend gehen sie auch als Favoriten ins Viertelfinale. „Wir sind selbstbewusst genug, um zu sagen, dass uns Alster nicht zwei Mal schlagen wird“, so Stralkowski. Das Ziel der Grün-Weißen ist klar: Nach zweijähriger Abstinenz soll es endlich wieder ins Final Four gehen. Zwei Siege fehlen dafür noch, eine Leistungssteigerung nach dem Spiel gegen Harvestehude muss dafür aber her.
So haben sie gespielt
HTC Uhlenhorst – Harvestehuder THC 5:7 S.o. (3:3)
Tore: 1:0 Sanda (7.), 1:1 Schneider (14.), 1:2 Pöhling (53.), 2:2, 3:2 H. Mertgens (53., 56.), 3:3 Körper (59.)
Shoot-Out: 3:4: Pöhling, 4:4 Ludwig, 4:5 Spooner, 5:5 Sanda, 5:6 Losonci, Windfeder verschießt, Koperski verschießt, Hellwig verschießt, 5:7 Glander.
HTCU: Damberger, Belzer – Hellwig, Duckscheer, Ludwig, Werner, Stahmann, Meyer, Windfeder, L. Mertgens, H. Mertgens, Godau, Enaux, Kammann, Steinau, Seidemann, Sanda, Frankhof.
Schiedsrichter: Göntgen, Heinlein
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