Mülheim. Nach vielen Spielen mit vergebenen Chancen braucht Blau-Weiß Mintard im Derby wenige Chancen zum 2:0-Erfolg. Was den Speldorf fehlte.
Als der letzte Schuss an den rechten Pfosten klatschte griffen sich Spieler und Verantwortliche von Blau-Weiß Mintard an den Kopf. Es wäre der krönende Abschluss für die DJK gewesen, die dem VfB Speldorf im Derby der beiden Mülheimer Fußball-Landesligisten in der zweiten Halbzeit den Stecker zog und mit 2:0 (0:0) gewann.
„Vielleicht sollten wir immer hier spielen“, scherzte Mintards Sportliche Leitung nach vier Punkten aus zwei Spielen im Ruhrstadion, in das die DJK wegen ihres Platzumbaus noch einmal umziehen musste. Trainer David Odonkor freute sich nach dem Schlusspfiff vor allem für seine Mannschaft, „weil wir einfach energisch arbeiten.“ Hatten die Mülheimer in den letzten Spielen zahlreiche Torchancen liegen lassen, benötigten sie diesmal nur wenige Möglichkeiten, um das Derby zu gewinnen. „Irgendwann wird es mal belohnt, dass sich die Jungs immer den Arsch aufreißen“, meinte der Ex-Nationalspieler.
VfB Speldorf lässt nach der Pause die Führung liegen
„Wir müssen halt vorher in Führung gehen“, meinte Speldorfs Trainer Julien Schneider vor allem mit Blick auf eine Riesenchance für Kevin Mouhamed in Minute 50. Nach einer relativ ereignislosen ersten Halbzeit, in der seine Mannschaft zwar deutlich mehr den Ball hatte, daraus aber keine echte Torchance kreieren konnte, war der VfB in der ersten Viertelstunde nach dem Wechsel deutlich mehr am Drücker.
Aus dem Nichts führte dann aber Mintard. Ein Einwurf wurde zweimal verlängert, ehe ihn Tobias Kolb am zweiten Pfosten über die Linie drückte. Der Stürmer, der zuletzt vor allem in der Abwehr zum Einsatz gekommen war, hatte gemeinsam mit Ben Kastor überraschend den Vorzug vor den beiden Mittelstürmern Moreno Mandel und Timo Conde bekommen. „Wenn ich an den Torjubel denke, bekomme ich jetzt noch Gänsehaut“, meinte Trainer Odonkor.
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„Für Mintard ist der Plan vollkommen aufgegangen, sie haben versucht, so lange wie möglich kein Tor zu kassieren. Wenn es länger 0:0 steht, dann fallen die Dinger eher auf unserer Seite“, meinte VfB-Coach Schneider.
Waren die Gäste für lange Zeit ziemlich abgemeldet, meldeten sie sich am Ende nach mehreren offensiven Umstellungen noch einmal zurück. „Wir hatten auch noch drei, vier Dinger, um Minimum unentschieden zu spielen. Wenn du eins machst, fällt vielleicht sogar noch das zweite“, so der Speldorfer Trainer.
Ossmann lässt klatschen und Osei macht den Deckel drauf
Als Speldorfs Schlussmann Leon Ossmann nach einem Schuss des eingewechselten Manace Mbonbo den Ball nach vorne abprallen ließ, staubte Reid Osei erfolgreich ab und sorgte damit für die Entscheidung. „Das zweite Tor war natürlich ein klarer Torwartfehler und der zieht uns dann den Stecker“, haderte Schneider.
![Reid Osei, hier links im Duell mit Speldorfs Ismail Öztürk, entschied mit seinem Abstaubertor das Mülheimer Derby. Reid Osei, hier links im Duell mit Speldorfs Ismail Öztürk, entschied mit seinem Abstaubertor das Mülheimer Derby.](https://img.sparknews.funkemedien.de/242145096/242145096_1713685327_v16_9_1200.jpeg)
Seiner Mannschaft fehlte am Samstagabend das Spielglück. „Ich kann den Jungs gar keinen großen Vorwurf machen. Wir haben uns reingehauen, es war kein schlechter Auftritt aber es hat leider nicht gereicht“, fasste der Trainer zusammen.
Trainer Odonkor: „Wir haben zuletzt nur auf die Fresse bekommen“
Wesentlich besser war die Laune freilich bei den Mintardern. „In der ersten Halbzeit hatten wir noch die Muffen in der Hose, aber diesmal haben wir die Chancen direkt reingemacht und hinten auch mal zu Null gespielt“, freute sich Trainer Odonkor.
![Unzufrieden waren die Speldorfer um Kapitän Maximilian Fritzsche. Unzufrieden waren die Speldorfer um Kapitän Maximilian Fritzsche.](https://img.sparknews.funkemedien.de/242145094/242145094_1713685328_v16_9_1200.jpeg)
Das hatte zuletzt selten geklappt, weil sich die Blau-Weißen immer wieder individuelle Fehler geleistet hatten. „Wir haben zuletzt nur auf die Fresse bekommen aber heute haben wir mal die Fehler weggelassen, dann ist es natürlich was Schönes, wenn man ausgerechnet das Derby gewinnt“, so David Odonkor.
So spielten sie: Namen & Daten zum Landesliga-Derby
DJK Blau-Weiß Mintard –VfB Speldorf 2:0 (0:0)
Tore: 1:0 Kolb (60.), 2:0 Osei (86.)
BWM: Langenberg – Schäumer, Braun, Haubus, Müller (77. Osei) – Eschen – Nett (90.+3 Stemmer), Meister (58. Mandel), Kanatsu – Kastor, Kolb (83. Conde)
VfB: Ossmann – Büchner, Licina (64. Pollmann), Jecksties, Bimpeh (76. Schürings) – Mühlenfeld (43. Paul), Fritzsche – Mouhamed (67. Manzelmann), Timm, Schwarz (67. Hotoglu) – Öztürk
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