Mülheim. Die Basketball-Abteilung der Mülheimer Turngemeinde erlebt aktuell einen echten Aufschwung. Besuch im ersten MTG-Feriencamp.

Es wird plötzlich laut in der Sporthalle an der Ludwig-Wolker-Straße, als nahezu 50 Basketbälle gleichzeitig immer wieder auf den Boden geprellt werden und ebenso viele Kinder quer durch die Halle dribbeln. Zum ersten Mal veranstaltete die Mülheimer Turngemeinde in den Osterferien ein Basketballcamp. Es tut sich Einiges in der Abteilung.

„Wir haben vor zweieinhalb bis drei Jahren begonnen, uns in der Jugend neu aufzustellen, und stecken gerade sehr viel Liebe in die Jugendarbeit“, sagt Trainer Mikail Rosen. Das sei auch beim wachsenden Zuspruch spürbar. Zudem habe sich der WM-Titel der deutschen Nationalmannschaft im vergangenen Sommer durchaus bemerkbar gemacht.

Erstes MTG-Feriencamp: Sogar ein Siebenjähriger ist dabei

So sehr, dass die MTG erstmals ein Feriencamp ausschließlich mit eigenen Spielerinnen und Spielern auf die Beine stellen konnte. 48 an der Zahl im Alter von 10 bis 17 Jahren. „Wir haben sogar einen Siebenjährigen dabei, der schwer basketballbegeistert ist“, sagt Coach Rosen.

Lennox, 16 Jahre alt und mit einer für den Basketballsport passenden Größe von knapp zwei Metern ausgestattet, hat in den vergangenen Sommerferien bereits an einem anderen Camp teilgenommen. „Da ging es aber schon um Spielzüge, also quasi nur um die Mannschaften. Hier geht es nochmal um die Basics des Einzelnen. Ich habe schon gute Tipps bekommen, wie ich besser werfen kann“, so der 16-Jährige.

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Tatsächlich geht es den insgesamt sechs Trainern und zwei Betreuern, von denen sich drei extra Urlaub genommen haben, vor allem um die Grundlagen. Jeder Tag steht unter einem anderen Schwerpunk: Ballhandling, Wurftechnik, Defense/Fitness und Passspiel.

Mülheimer TG: So lief das erste Basketball-Camp in den Osterferien

Eingerahmt wird jeder der vier Camptage in ein gemeinsames Aufwärm- und Abschlussspiel mit allen 48 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. „Damit wollen wir das Kollektiv zusammenbringen“, erklärt Coach Carsten Paus. Ansonsten wird die Halle in drei Segmente unterteilt – ein Spaßspiel, eine Technikeinheit und einen intensiven Workshop. „Wir haben einen Lehrer dabei und einen Physiotherapeuten, so dass wir uns ganz unterschiedlich um die Kinder kümmern können“, erklärt der Mitorganisator.

Nach zwei Stunden am Vormittag gibt es ein gemeinsames Mittagessen mit einem anschließenden Quiz, das über eine App durchgeführt wird. „Es ist wirklich alles besser gelaufen, als wir dachten. Die Kinder sind untereinander ganz harmonisch“, freuen sich die Veranstalter.

Unterschiedliche Altersklassen kommen im Camp zusammen

Vielleicht auch deshalb, weil die unterschiedlichen Altersklassen untereinander gemischt werden. Bei einer Challenge mussten ein „Großer“ und ein „Kleiner“ zusammenspielen. „Es hat uns super positiv überrascht, dass die Großen genauso viel Spaß an den Kleinen haben, um ihnen nochmal was mitzugeben“, berichtet Ravi Yaman, Trainer der männlichen U16.

„Wir kennen ja schon eigentlich alle, weil wir uns ja im Verein auch sehen und oft in einer Halle zusammen trainieren“, sagt Paul, der durch seinen Kumpel Michi zum Basketball gekommen ist. Zuvor hat er schon viele andere Sportarten ausprobiert. „Fußball gefällt mir auch, aber mit den Armen zu arbeiten, liegt mir am besten“, sagt der 13-Jährige. Michi, ebenfalls 13 Jahre alt, machen vor allem die Spielformen während des Camps besonders Spaß. Und das Werfen. „Ich habe meine Shootingform schon verbessert“, berichtet er stolz.

Mülheimer Turngemeinde sucht den „Most Improved Player“

Ob er damit eine Chance hat, der „Most Improved Player“ zu werden? Vor dem Camp testeten die Coaches den Leistungsstand der Spielerinnen und Spieler und überprüften die Fehlerquote. Dasselbe wurde zum Finale noch einmal wiederholt, um denjenigen zu ermitteln, der sich innerhalb der vier Tage am meisten verbessert hat. „Da ist dann schonmal einer dabei, den man gar nicht so auf dem Schirm hat“, sagt Rosen.

Das Camp soll in den Osterferien 2025 wiederholt werden, vielleicht klappt sogar noch ein Herbstcamp in diesem Jahr. Was sich am Ende freilich auch auf das weitere Wachstum der MTG-Basketballabteilung auswirken soll. „Letztendlich ist die Jugend das Fundament für alles“, sagt Carsten Paus, Coach beim Feriencamp und selbst aktiver Spieler in der ersten Mannschaft.

Herrenmannschaft: Aktueller Tabellenzweiter träumt vom Aufstieg 2025

Dort wurden zuletzt bereits drei U18-Talente eingesetzt. Im nächsten Jahr soll nach Möglichkeit der Aufstieg in die Landesliga angepeilt werden, nachdem die Mülheimer aktuell auf Platz zwei stehen. Auch in der Jugend soll es für alle Teams so hoch wie möglich gehen. In der U16 soll im kommenden Jahr sogar die Oberliga ins Auge gefasst werden. „Insgesamt sind wir aber eher im Breitensport und wollen jeden mitnehmen“, sagt Mikail Rosen.

Interessierte Jungen und Mädchen der Jahrgänge 2009 und 2010 sind am Donnerstag, 2. Mai von 18 bis 20 Uhr zu einem sogenannten Try-Out in die Sporthalle an der Von-Bock-Straße eingeladen. Damit die Basketball-Abteilung bei der Mülheimer Turngemeinde weiter wächst.

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