Mülheim. Er hatte einen Totalschaden im Knie. Zwischendurch dachte Yousef Ahmad sogar ans Aufhören. Doch all die Strapazen haben sich gelohnt.

Es läuft die 76. Minute. Der SV Heißen führt in der Kreisliga A längst uneinholbar mit 5:1 bei Viktoria Buchholz II. Die Punkte sind nach den n beiden Doppelpacks von David Beschorner und Ahmad Ammari sowie dem Tor von Alperen Keskin längst sicher eingefahren. Und dennoch wird es erst jetzt so richtig emotional bei den Mülheimer Fußballern.

David Beschorner macht sich auf den Weg zu seiner Auswechslung. Für ihn ins Spiel kommt Yousef Ahmad – und das ganze Team freut sich mit ihm.

Denn Ahmad hat eine ewige Leidenszeit hinter sich, fiel satte elf Monate nach einem Totalschaden im Knie aus. Doch nun ist der 24-jährige, der früher auch für den VfB Speldorf II, den SV Rot-Weiss Mülheim und den Primero Club de Futsal spielte, zurück. Nach seinem langersehnten Comeback spricht Ahmad über seine Gefühle, die schweren Monate und die kurz- und mittelfristigen Ziele.

SV Heißens Yousef Ahmad: „Davor war ich ein bisschen aufgeregt“

Yousef Ahmad, Sie gaben am Sonntag ihr Comeback nach elf Monaten Pause. Was haben Sie gedacht, als Sie an der Seitenlinie standen und eingewechselt worden?

Es war auf jeden Fall ein schönes Gefühl, wieder dabei zu sein. Ich habe mich grefeut, dass es endlich wieder soweit ist, dass ich der Mannschaft helfen und spielen kann. Davor war ich ein bisschen aufgeregt. Ich hatte es am Donnerstag mit dem Trainer abgesprochen, dass ich das Ganze versuchen will. Seitdem war ich ein bisschen aufgeregt und unsicher, aber zum Glück hat alles gut geklappt.

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Sie hatten einen Totalschaden im Knie. Haben Sie da nicht auch einmal ans Aufhören gedacht?

Doch schon. Ich hatte einen Kreuzband- und Meniskusriss im rechten Knie. Meine Innen- und Außenbänder waren leider auch alle gerissen. Es musste operiert werden. Wenn man sowas erlebt, merkt man, wie schlimm das ist. Nach der Operation habe ich mit Physiotherapie und Reha angefangen. Ende des Jahres konnte ich dann wieder mittrainieren. Klar habe ich mir auch Gedanken gemacht, ob sich das alles lohnt. Zumal das Risiko, dass es wieder passiert, nun definitiv höher ist als vorher. Aber die Liebe zum Fußball ist zu groß, um aufzuhören.

Was möchten Sie mit dem SV Heißen in dieser und in der nächsten Saison erreichen. Um den Aufstieg können Sie wohl nicht mehr mitspielen.

Wir spielen bisher eine super starke Rückrunde. Ich hoffe, dass das bis zum Ende der Saison so weitergeht und ich meinen Teil dazu beitrage. Wir wollen oben mitspielen, sind aktuell Tabellendritter. Da wäre es super, wenn das so weitergeht. Und für die nächste Saison hoffe ich, dass wir uns noch verstärken und oben mitspielen können. Wir wollen schönen Fußball spielen. Der Rest kommt von alleine.

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