Mülheim. Offenes Visier zwischen Speldorf und Scherpenberg. Warum das Spiel nach Meinung von Julien Schneider keinen Verlierer verdient hatte.
Das waren wilde 45 Minuten an der Saarner Straße zwischen dem VfB Speldorf und dem SV Scherpenberg. Sechs Tore – je drei auf jeder Seite – fielen vor dem Halbzeitpfiff. Das 3:3 zur Pause war gleichzeigt auch der Endstand.
Denn die Speldorfer hatten in der zweiten Hälfte zwar die besseren und die zahlreicheren Chancen, konnten diese aber nicht verwerten und hatten in der Nachspielzeit dann sogar Glück, dass sie zumindest den einen Punkt in Mülheim behielten.
Speldorfs Traumtor eröffnet fulminante halbe Stunde
Sehenswert gingen die Speldorfer bereits nach 13 Minuten in Führung. Ismail Öztürk verwandelte einen Freistoß direkt. Ruhe kam dadurch aber nicht in die Partie, im Gegenteil, es entwickelte sich ein Schlagabtausch, an dem Freunde des Offensivfußballs ihre Freude gehabt haben dürften. Marcel Kretschmer glich in Minute 22 aus, Ömer Akbel brachte Scherpenberg in Minute 34 mit 2:1 in Führung.
Nach Flanke des eingewechselten Maxwell Bimpek grätschte Nico Kuipers den Ball ins eigene Tor – das 2:2 (37.). Bimpek war nach 37 Minuten für den verletzten Mika Pollmann eingewechselt worden. Pollmann musste mit einer Platzwunde in Krankenhaus, dorte wurde er genäht, kehrte dann aber zurück auf die Anlage an der Saarner Straße. „Ihm geht‘s gut“, so Speldorfs Trainer Julien Schneider der feststellte. „In der ersten Halbzeit hatten wir immer wieder das Problem, dass Spieler von uns behandelt werden mussten und wir kurzzeitig in Unterzahl waren. So kamen wir nicht richtig in den Spielfluss.“
Speldorf gleicht noch vor der Pause aus – viele Chancen in Halbzeit zwei
Vier Minuten nach dem 2:2 führte Scherpenberg wieder. Konstantin Möllering traf, Ismail Öztürk glich in der Nachspielzeit durch einen Foulelfmeter aus. „Es gibt Spiele, die keinen Gewinner verdient gehabt hätten. Dieses hatte keinen Verlierer verdient“, sagte Julien Schneider der in den zweiten 45 Minuten noch einige hochkarätige Chancen seiner Elf sah.
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Allen voran den Kopfball von Johannes Büchner an die Unterkante der Latte und einen Schuss von Janis Timm, den Scherpenbergs Schlussmann, der Ex-Speldforfer Martin Hauffe, parierte. In der vierten Minute der Nachspielzeit war es dann Leon Ossmann im Tor der Speldorfer, der das 3:4 verhinderte. „Das Spiel stand auf Messersschneide“, erkannte auch Schneider.
Der Übungsleiter nahm aus dem Spiel einige Erkenntnisse mit: „Wir wir die Grundtugenden so reinwerfen wie heute, können wir in jedem Spiel punkten. Die Anzahl der individuellen Fehler, die heute auch Scherpenberg gemacht hat, müssen nicht sein“, analysierte der Trainer, der mit seiner Mannschaft nun Tabellenzehnter ist.
So haben sie gespielt
VfB Speldorf – SV Scherpenberg 3:3 (3:3)
Tore: 1:0 Öztürk (13.), 1:1 Kretschmer (22.), 1:2 Akbel (34.), 2:2 Kuipers (37., ET), 2:3 Möllering (41.), 3:3 Öztürk (45.+2, FE).
VfB: Ossmann – Jecksties, Büchner, Pollmann (30. Bimpek), Öztür (59. Mouhamed), Manzelmann (81. Schwarz), Paul (66. Ngangjoh), Fritzsche, Licina (46. Mühlenfeld), Timm, Özgen.
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