Mülheim. Blau-Weiß Mintard gewinnt verdient gegen den PSV Wesel-Lackhausen. Weil die Mannschaft einen Plan hat und diesen konsequent umsetzt.

Zwei Tore Niklas Nett, zwei Tore Rei Kanatsu – der Mann des Spiels beim 4:1 (3:0)-Erfolg von Blau-Weiß Mintard gegen den PSV Wesel-Lackhausen war aber ein anderer. Matondo Manace Mbonbo wirbelte auf der rechten Seite, arbeitete auch noch nach hinten, als das Spiel längst entschieden war und war an allen vier Mülheimer Treffern beteiligt.

„Er weiß gar nicht, wie gut er ist“, sagte Trainer David Odonkor, der seine besten Spiele als Profi ebenfalls auf der rechten Außenbahn absolviert hatte, nach dem Spiel und zeigte sich zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. Als Belohnung für die Leistung gab es Pizza und eine „Kiste“ vom Trainer, in der Tabelle überholten die Mintarder den PSV und den SV Scherpenberg und sind jetzt Siebter.

Blau-Weiß Mintard dominiert das Spiel

Knapp zehn Minuten Anlaufzeit mit viel Mittelfeldgeplänkel und unzähligen Kopfbällen im Niemandsland des Spielfeldes brauchte es, ehe die Partie in den Mintarder Ruhrauen Fahrt aufnahm. Und vor allem ehe die Gastgeber richtig ins Rollen kamen. Fatih Koru gab den ersten Warnschuss ab, kurz darauf prüfte Rei Kanatsu Wesels Torhüter Sebastian Kaiser.

Während sich die Gäste vor allem damit aufrieben, die Entscheidungen von Schiedsrichterin Sandra Gasch – die eine ordentliche Leistung zeigte – anzuzweifeln, drückte Mintard weiter auf die Führung, die in Minute 25 fiel und da längst überfällig war. Henry Schäumer spielte den Ball raus auf die rechte Seite, Manace Mbonbo ließ seine Gegenspieler alt aussehen, flankte in die Mitte und Kanatsu musste nur noch den Schlappen hinhalten, um zum 1:0 zu verwandeln.

Zwei weitere Mintarder Tore nach dem gleichen Muster

„Wir beobachten jeden Gegner und machen uns Gedanken“, sagte David Odonkor nach dem Spiel. Und bei den Gästen vom Niederrhein hatte er offenbar die richtige Schwachstelle ausfindig gemacht. Denn die Tore zwei und drei fielen nach dem selben Muster. Erneut schickte Schäumer den agilen Mbonbo über rechts auf die Reise, der sah Niklas Nett am linken Strafraumeck, fand seinen Mitspieler und Nett vollstreckte aus spitzem Winkel (28.). Sechs Minuten später machte Nett seinen Doppelpack perfekt. Die Flanke kam – natürlich – erneut von Mbonbo.

Mit dem Ergebnis, das auch in der Höhe hochverdient war, ging es in die Pause. Nur einmal mussten die Mintarder in der ersten Hälfte die Luft anhalten, als Lackhausens Yannik Oenning an der Strafraumgrenze nach einem Zweikampf mit Noah Stemmer zu Boden ging. Die Pfeife der Schiedsrichterin blieb stumm – Glück für die Hausherren.

Wesel verkürzt – Kanatsu macht den Deckel drauf

Torhüter Dominik Langenberg hatte in den ersten 45 Minuten nichts zu tun – das änderte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit. Die zweite Chance der Partie nutzte der PSV, um nach einem Konter durch Necati Gütlü (49.) zu verkürzen. Auch danach versuchten die Gäste Druck aufzubauen, gefährlich wurden sie aber nicht. Und so war es wieder ein Angriff über die rechte Mintarder Seite, der die Partie in der 64. Minute final entscheiden sollte.

Im Spiel zwischen Blau-Weiß Mintard und dem PSV Wesel-Lackhausen ging es immer mal wieder gut zur Sache.
Im Spiel zwischen Blau-Weiß Mintard und dem PSV Wesel-Lackhausen ging es immer mal wieder gut zur Sache. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Mbonbo bediente Gabriel Sapesi, dessen Schuss Sebastian Kaiser nur abklatschen lassen konnte – direkt vor die Füße von Rei Kanatsu der keine Mühe hatte, auf 4:1 zu stellen. Odonkor wechselte, brachte Timo Conde der zuletzt einen Denkzettel erhalten hatte und gegen Niederwenigern nicht im Kader stand.

Timo Conde nach Denkzettel zurück im Kader

Gegen Wesel-Lackhausen brachte sich der Mittelstürmer gleich ein, zeigte Einsatz und Spielfreude und verpasste nach Flanke von Kanatsu um Haaresbreite das 5:1. „Timo ist ein robuster Mittelstürmer der heute bewiesen hat, was er kann. Ihm hat nur das Quäntchen Glück gefehlt, dann hätte er das Tor gemacht“, so Odonkor.

Dass Conde vergangene Woche nicht im Kader hat dürften auch die anderen Spieler als Warnschuss verstanden haben, sich nach guten Leistungen nicht auf dem Erfolg auszuruhen. Denn auch wenn der Trainer seine Truppe nach dem zweiten Sieg im dritten Spiel belohnte machte er klar: „Das war heute gut, wenn wir konzentriert sind, bekommen wir auch nicht viele Gegentore. Wir sind aber noch nicht da, wo wir hinwollen. Am Dienstag geht die nächste Trainingswoche los.“ Er wird dann auch an dem Plan arbeiten, mit dem am kommenden Sonntag der VfB Frohnhausen geschlagen werden soll.

So haben sie gespielt

Blau-Weiß Mintard – PSV Wesel-Lackhausen 4:1 (3:0)
Tore: 1:0 Kanatsu (25.), 2:0, 3:0 Nett (28., 34.), 3:1 Gütlü (49.), 4:1 Kanatsu (64.).
BWM: Langenberg – Haubus, Schäumer (82. Binder), Stemmer, Beloshapkin, Kanatsu (86. Meiß), Koru (55. Kolb), Mbonbo, Nett (70. Osei), Sapesi (65. Conde), Slawinski.

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