Mülheim. Der 1. FC Mülheim steht vor dem Derby gegen Rot-Weiss da, wo RWM gern stünde. Wie es zu dieser Konstellation in der Bezirksliga kam.

Auf der einen Seite der langjährige Bezirksligist, der die vergangene Spielzeit nach guter Rückrunde auf Rang acht abgeschlossen hat, auf der anderen Seite der Neuling, der trotz Aufstieg einen Umbruch vollziehen musste. Und dennoch hat der 1. FC Mülheim den SV Rot-Weiss Mülheim in der laufenden Bezirksliga-Runde deutlich hinter sich gelassen. Am Samstag, 18.30 Uhr, kommt es an der Styrumer Moritzstraße zum zweiten Aufeinandertreffen.

Sieben Punkte trennen die beiden Mülheimer Mannschaften, wenngleich RWM das Hinspiel daheim mit etwas Glück für sich entscheiden konnte. „Deswegen haben wir noch etwas wieder gutzumachen“, sagt FC-Trainer Ergin Yeter.

Styrumer Löwen ist ein frühzeitiger Klassenerhalt zuzutrauen

Seine Mannschaft hat die neue Liga zwar nicht unbedingt im Sturm erobert, ist aber seit vielen Spieltagen so positioniert, dass ihr sogar ein frühzeitiger Klassenerhalt absolut zuzutrauen ist. Was im Sommer nicht selbstverständlich war, weil die Löwen ihren Kader trotz des Aufstiegs mächtig umkrempeln mussten.

„Wir haben die Mannschaft verjüngt und in der Offensive haben wir eine ganz andere Qualität als mancher Gegner“, sagt Yeter über sein Team. In der Tat: Hinter Spitzenreiter Genc Osman (78 Tore), Verfolger Überruhr (73), Vogelheim (73), Katernberg (58) und Burgaltendorf (56) stellen die Styrumer die sechstbeste Offensive der Liga. Maßgeblichen Anteil daran hat selbstredend Torjäger Michael Siminenko: 21 der 51 Treffer gingen alleine auf sein Konto. Dazu kommen sieben Vorlagen.

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Deswegen guckt Yeter auch überhaupt nicht mehr nach unten. „Mit dem Gesamtpaket kann man zufrieden sein aber wir haben weniger Abstand zu den nächsten Plätzen als nach unten, also wollen wir noch ein paar Plätze gutmachen“, so Yeter, der sogar noch mit einem einstelligen Tabellenplatz liebäugelt.

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Das alles könnte sich allerdings bei einer zweiten Derby-Niederlage gegen RWM noch einmal ändern, denn dann kämen die Gäste bis auf vier Punkte heran. „Deswegen ist der Druck für Styrum eigentlich sogar größer, weil sie mehr zu verlieren haben“, spielt Rot-Weiss-Trainer Daniele Autieri dem Gegner die Druck-Karte zu.

Rot-Weiss Mülheim will den Druck von sich fernhalten

Grundsätzlich erkennt er die gute Saison der Löwen natürlich an. „Sie haben einfach mehr gepunktet als wir, waren konstanter und haben vor allem vorne eine große individuelle Klasse“, weiß der Coach. Er will mit seiner Mannschaft die gute Form der letzten Spiele aber beibehalten. Und vor allem dem Team keinen Druck machen.

Seit Jahresende an der Seitenlinie von Rot-Weiss Mülheim: Trainer Daniele Autieri.
Seit Jahresende an der Seitenlinie von Rot-Weiss Mülheim: Trainer Daniele Autieri. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

„Ich sehe das nicht als Muss-Ding. Egal was am Samstag passiert, sind wir dann weder abgestiegen, noch gerettet“, stellt Autieri klar. Klar ist aber, dass sein Team bei einem Sieg wieder richtig im Rennen wäre. „Trotzdem sollten wir den Druck nicht allzu groß machen.“

Heimsieg wäre ein Big Point für den 1. FC Mülheim

Andersrum wäre ein Styrumer Sieg ein echter Big Point für den Aufsteiger, der dann mindestens neun Punkte vor der Gefahrenzone läge. „Wir werden nichts mehr mit unten zu haben, wenn wir das Spiel gewinnen“, sagt Trainer Ergin Yeter, der allerdings auch die ansteigende Form der Gäste seit dem Jahresbeginn registriert hat.

MSV 07 spielt auch schon samstags

Auch Mülheims dritter Bezirksligist, der Mülheimer SV 07, bestreitet sein 21. Saisonspiel schon am Samstag. Um 17 Uhr empfängt die Mannschaft von Interimstrainer Dirk Roenz die Reserve des SC Velbert in der heimischen „EHG-Arena“. Die Gäste stehen mit 15 Punkte auf dem drittletzten Tabellenplatz. Die „Nullsiebener“ peilen den zweiten Sieg nach der Trennung von Kim Rolinger an. Letzte Woche gab es ein 1:0 beim SuS Haarzopf.

„Sie haben jetzt vier Punkte geholt, das spricht für die Moral der Mannschaft“, sagt Yeter, der das 0:0 gegen Katernberg live vor Ort verfolgte. „Sie standen defensiv stabil und hätten trotz weniger Spielanteile am Ende noch gewinnen können“, hat Yeter durchaus Respekt vor den Rot-Weissen. Und er hofft auch auf weitere Derbys im nächsten Jahr. „Ich gönne ihnen, wenn sie den DSV 1900 noch einholen aber bitte nicht uns.“

Drei Duelle gegen Teams von unten: Rot-Weiss Mülheim will die Etappe abwarten

Die Eppinghofer selbst wollen die nächste Etappe abwarten. „Wir haben jetzt drei wichtige Spiele gegen Styrum, Türkiyemspor und den ESC Preußen – danach gucken wir mal, wo wir stehen“, so Autieri, der Stand Donnerstag wohl aus dem Vollen schöpfen kann.

Beim 1. FC fallen (neben den beiden Langzeitverletzten Ali Al-Naboush und Mohamed Bentaleb) die beiden gesperrten Kaan Atik und Yasin Gümüs aus. Zudem fehlt wahrscheinlich Mücahit Öztürk. Verteidiger Jannis Klesz war die ganze Woche krank.

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