Mülheim. Trotz 70-minütiger Überzahl kommt der SC Croatia Mülheim nicht über ein 1:1 gegen die Reserve des MSV 07 hinaus. Was den Trainer stört......

Am ersten Spieltag nach der langen Winterpause stand in der Kreisliga A direkt ein wahres Spitzenspiel auf dem Programm.

Das Mülheimer Duell der Verfolger zwischen dem Tabellenzweiten SC Croatia und dem punktgleichen Dritten der Liga, MSV 07 II, endete mit 1:1(1:0)-Unentschieden – und das trotz 70-minütiger Unterzahl der Gäste.

Mülheimer SV 07 schon nach 17 Minuten in Unterzahl

„Das war heute eine tolle moralische Leistung und kämpferisch Weltklasse“, fasste MSV-Coach Felix Maly die Leistung seiner Mannschaft zusammen. Eine Einschätzung, die anhand des Spielverlaufs durchaus nachvollziehbar war, denn für die „07er“ lief an diesem Sonntag zunächst nichts nach Plan. Bereits in der siebten Spielminute gab es die erste Hiobsbotschaft, als Neuzugang Elias Benedikt Schnell, der zuvor für SuS Haarzopf in der Bezirksliga kickte, verletzt ausgewechselt werden musste.

Nur zehn Minuten später sah dann Paul Wusthoff nach einem Foul die Rote Karte und die Zweitvertretung des MSV war nur noch zu zehnt. Anschließend musste sich das Team von „07“ erstmal wieder finden, was dem SC Croatia in die Karten spielte. Die Rot-Weißen spielten auf und konnten in der 27. Minute durch Valentin Markic mit 1:0 in Führung gehen.

Mülheimer SV kämpft sich zurück

Wer jetzt gedacht hat, das Spiel ist gelaufen und Croatia lässt in Überzahl nichts mehr anbrennen, der wurde eines Besseren belehrt. Trotz der Unterzahl überstand der Mülheimer SV die kleine Findungsphase und kämpfte sich gegen die wenig überzeugende Styrumer zurück ins Spiel. Bis zur Pause konnte sich der SC kaum Chancen erspielen und die Partie war völlig offen. Das schienen auch die Spieler des MSV zu merken, denn in der zweiten Halbzeit wurden die Gäste deutlich mutiger.

Die Mülheimer A-Ligisten im Überblick

Heimaterde meldet sich mit Kantersieg zurück, während Raadt beim Tabellenführer verliert. Der SV Heißen bezwingt TuSpo Saarn und auch Fatihspor gewinnt. MFC 97 II und die Reserve des SV Heißen holen jeweils einen Punkt. Die Spiele der Mülheimer Teams im Überblick.

Gruppe 1

SV Raadt – FC Taxi Duisburg 0:3 (0:0)
Fatihspor Mülheim – SG Duisburg-Süd 98/20 4:1 (2:0)
VfL Wedau – TSV Heimaterde 0:6 (0:2)
SV Duissern – Mülheimer FC 97 II 4:4 (2:1)
SV Heißen – TuSpo Saarn 2:0 (2:0)

Gruppe 2

SV Heißen – SV Hamborn 1890 4:4 (3:1)

Durch eine starke, kämpferische Defensivleistung und mit guten Akzenten nach vorne, rissen die Blau-Weißen das Spiel nach Wiederanpfiff an sich und wurden belohnt. In der 50. Minute entschied der Schiedsrichter auf Strafstoß für den MSV, den Elias Nelson Brandt souverän zum Ausgleich verwandelte. Im Anschluss entwickelte sich ein harter, aber fairer Schlagabtausch der beiden Spitzenteams, in dem man die Unterzahl von „07“ kaum bemerkte. Am Ende konnte trotz weiterer Chancen jedoch keine Mannschaft mehr treffen und die Partie endete mit 1:1.

Croatia-Coach Kücükarslan setzt auf positive Worte

Während der Punkt für den MSV einem gefühlten Sieg nahe kommt, blickte man bei Croatia in enttäuschte Gesichter. Obwohl der SC knapp 70 Minuten in Überzahl spielte, war er nicht besser und vergrößert somit den Abstand zum Tabellenführer Taxi Duisburg auf fünf Punkte.

„Wir haben nicht das Spiel gespielt, was ich erwartet habe“, so Croatia-Coach Erol Kücükarslan nach der Partie. Das habe er sich nach den erfolgreichen Testspielen eigentlich anders ausgemalt. Besonders mit der kämpferischen Leistung war Kücükarslan unzufrieden: „Uns fehlte die Giftigkeit. Das hat „07“ besser gemacht“. Dennoch sei man weiter positiv und blicke zuversichtlich auf die nächsten Aufgaben.

Croatia-Trainer sieht sich als Psychologe gefordert

„So ein Ausrutscher passiert, da ist nicht dramatisch“, erklärte Kücükarslan. Für ihn sei es wichtig, seine Mannschaft nach einem Rückschlag wieder aufzubauen, statt anzuschreien. „Manchmal bist du als Verantwortlicher mehr Psychologe als Trainer, so der SC-Coach. Sein Team habe schon oft genug bewiesen, was es kann, und müsse einfach wieder an ihre Stärken glauben.

Das Team des Mülheimer SV hingegen hat bewiesen, dass es an seine Stärken glaubt und hinterlässt einen stolzen und glücklichen Trainer. „Die Jungs sind so eingespielt, die stellen von sich aus taktisch klug um“, so Trainer Felix Maly. Er müsse von außen gar nicht viel machen. Mit dem Punkt gegen Croatia hat man als Aufsteiger ebenfalls nur fünf Punkte Rückstand zur Tabellenführung und kann weiter nach oben schauen.

„Die Jungs sind natürlich ambitioniert, oben dranzubleiben“, so Trainer Felix Maly bezogen auf mögliche Saisonziele. Das sei auch verständlich, da man gegen die beiden Erstplatzierten der Liga in der Rückrunde schon vier Punkte geholt habe. Dennoch wolle man bodenständig bleiben und weiter von Spiel zu Spiel schauen.

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