Mülheim. Drei Herrenmannschaften des HSV Dümpten spielen um den Aufstieg, auch Tura 05 Dümpten hofft. Ein Hinrundenfazit zu allen Mülheimer Teams.

Für die Mülheimer Handballmannschaften ist gerade Halbzeit, die Hinrunde der Spielzeit 2023/24 in den Büchern. Die Zwischenbilanz fällt größtenteils positiv aus. Sorge bereitet allein das Frauenteam des SV Heißen, die in der Landesliga abgeschlagen und ohne Punkte am Tabellenende stehen. Auf Erfolgskurs ist dagegen vor allem der HSV Dümpten und das nicht nur mit seinem Aushängeschild in der Verbandsliga.

Denn alle drei Dümptener Herrenteams führen ihre jeweilige Staffel an, und das sogar ohne Niederlage. Ein Unentschieden gab es lediglich für die „Rothosen“-Reserve im zweiten Spiel gegen die HSG Vennikel/Rumeln/Kaldenhausen II, ansonsten sind die HSV-Herren bislang immer als Sieger vom Platz gegangen. „Dass wir mit den drei Mannschaften jetzt so dastehen, macht uns als Verein sehr stolz“, sagt HSV-Geschäftsführer Kevin Michalski.

HSV Dümpten setzt in erster Linie auf Eigengewächse

Der Erfolg komme allerdings nicht von ungefähr, sondern sei Teil einer kontinuierlichen Entwicklung und das Ergebnis des neuen Wegs, den der Verein vor einigen Jahren eingeschlagen hat. „Wir sind mittlerweile ein ganz anderer Verein“, so der Geschäftsführer weiter. Statt auf hochkarätige und teure Spieler von außen, setzen die Dümptener auf Eigengewächse, Zusammenhalt und ein funktionierendes Mannschafts- und Vereinsgefüge.

Wir werden jetzt ganz anders wahrgenommen, zum Teil kommen die Spieler von allein auf uns zu
Kevin Michalski

Ein Konzept, das nicht nur sportlich zu funktionieren scheint. Viele Spieler sind nun schon über Jahre dem Verein treu. Durch das gewandelte Image und die jüngsten sportlichen Erfolge macht der HSV Dümpten auf sich aufmerksam. „Wir werden jetzt ganz anders wahrgenommen, zum Teil kommen die Spieler von allein auf uns zu“, so Michalski. Dass die Stimmung und die Richtung stimmen, zeigt sich auch dadurch, dass der wichtige Neuzugang Matthis Blum beim HSV verlängert hat, trotz einer Vielzahl von Angeboten aus den umliegenden Vereinen.

Zweite und dritte Dümptener Mannschaft führt die Ligen an

Aber auch in der zweiten und der neugegründeten dritten Mannschaft der Dümptener läuft es. Dass dem so ist, daran hat Trainer Thomas Lohr einen großen Anteil. Denn er hatte die schwierige Aufgabe aus der ehemaligen A-Jugend und erfahrenen Spielern zwei schlagfähige Teams auf die Beine zu stellen, so dass beide in der Bezirks- beziehungsweise Kreisliga oben mitspielen können. Und das tun sie: Zuletzt hat die Dritte gegen den Verfolger VfL Rheinhausen II einen wichtigen Sieg geholt (29:23). Auch die Reserve hatte ihr Spitzenspiel gegen die Sportfreunde Hamborn gewonnen (28:24) und damit ihren Vorsprung auf fünf Punkte ausgebaut.

„Vom Kopf her ist das gerade total anstrengend, da jagt ein Spiel das andere“, sagt Lohr. Auch weil der Druck auf seine Schützlinge so langsam steigt. „Als Tabellenführer will dich eben jeder schlagen“, so der Coach. Ein Spieltag steht in diesem Jahr nun noch an, dann gehen alle Mannschaften in die Winterpause und haben die Chance, durchzupusten. Steigen am Ende der Saison tatsächlich alle drei Mannschaften des HSV auf, würde sich vermutlich die Herrenabteilung nochmal ganz neu durchmischen. Das gilt vor allem für die Zweitvertretung, denn die würde mit dem Aufstieg gleich zwei Klassen höher gehen, vor dem Hintergrund der neuen Ligenstruktur im Verband. „Da wäre eigentlich verrückt“, so der Trainer.

DJK Tura 05 Dümpten spielt eine makellose Saison

Ein ähnliches Schicksal würde auch die Damen der DJK Tura 05 Dümpten ereilen, denn die führen nach der Hinrunde ebenfalls die Bezirksliga unangefochten an. Wobei Trainer Francesco Sanzone tatsächlich eher von einem Glückfall spricht, wenn er an den doppelten Aufstieg denkt.

Der Coach ist zudem überzeugt, dass seine Mannschaft mit den talentierten A-Jugendlichen aus der Nordrheinliga auch in der Verbandsliga mithalten können wird. Zuletzt kamen Gerüchte auf, es könnte einen - wie auch immer ausgestalteten - vermehrten Aufstieg aus der Bezirksliga geben. Hier hätte dann vielleicht auch die DJK Styrum 06 noch ein Wörtchen mitzureden. Denn die hatte zuletzt ihr kleines Spitzenspiel gegen den VfR Rheinhausen II (18:16) gewonnen und damit den zweiten Tabellenplatz verteidigt. Damit läuft die Saison bei den Styrumerinnen besser als erwartet.

SV Heißen weiterhin von Personalproblemen geplagt

Anders sieht die Situation sicherlich bei den Frauen des SV Heißen aus. Die vor der Saison und nach dem Abstieg aus der Verbandsliga neuformierte Truppe blickt auf eine Hinrunde ohne Punkte zurück. Trotz auf dem Papier großen Kaders kriegen die Heißenerinnen ihre Personalprobleme nicht in den Griff. Auch Trainer Martin Abts ist schon ein Stück weit desillusioniert, was das angeht. Eine schnelle Besserung der Situation ist für ihn nicht in Sicht.

Trainer Martin Abts  (r.) kämpfte Woche für Woche darum, genügend Spielerinnen im Kader des SV Heißen zu haben.
Trainer Martin Abts (r.) kämpfte Woche für Woche darum, genügend Spielerinnen im Kader des SV Heißen zu haben. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Hinter den eigenen Erwartungen bleiben auch die Herren der DJK VfR Saarn und der HSG Mülheim/Styrum in der Verbands- beziehungsweise Landesliga zurück. Beide Teams wollten eigentlich oben mitspielen, sind dafür aber bislang nicht konstant genug aufgetreten. In der Folge mussten sie schon die eine oder andere vermeidbare Niederlage hinnehmen, die Saarner zuletzt gegen den Solinger TB (27:28) und den Cronenberger TG (22:23), die HSG gegen den ETB Schwarz-Weiß Essen (26:28). Die Saarner schließen die Hinrunde auf dem siebten Platz ab, die Spielgemeinschaft auf dem fünften. Luft nach oben gibt es wohl auch noch bei den Frauen des HSV Dümpten, sie stehen auf Rang 10, spielen bislang eine durchwachsene Saison. Zuletzt haben die Dümptenerinnen aber überraschend dem Tabellenführer TB Borken einen Punkt geklaut (30:30).

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