Mülheim. Fünf Jahre lang knipste Lennard Kaiser für den Mülheimer SV 07. Am Sonntag kehrt er mit Oberligist St. Tönis nach Mülheim zurück.
Fünf Jahre lang entwickelte sich Lennard Kaiser (24) zum absoluten Leistungsträger beim Fußball-Bezirksligisten Mülheimer SV 07. Nach 22 Toren in 27 Spielen der Vorsaison wagte er den Schritt in die Oberliga. Mit seinem neuen Verein SC St. Tönis kehrt er am Sonntag nach Mülheim zurück.
„Ich habe mich in Mülheim immer wohl gefühlt und mich eigentlich auch nie mit einem Wechsel beschäftigt“, sagt der Rechtsaußen vor dem Duell beim Mülheimer FC 97 (15.30 Uhr, Ruhrstadion). Das änderte sich aber, als sich der SC St. Tönis beim Offensivmann meldete. „Ich bin in einem Alter, da muss man es einfach auch nochmal versuchen“, begründet Kaiser den Wechsel.
Wie Lennard Kaiser die Veränderungen im Vergleich zur Bezirksliga wahrnimmt
Dass er sich nach dem Status des absoluten Leistungsträgers würde umstellen müssen, hatte der langjährige 07er erwartet. „Alles ist viel schneller, in der Oberliga ist es nicht mehr so, dass nur vier oder fünf Spieler kicken können“, schmunzelt er.
Der 24-Jährige kam zwar in fast jedem Spiel zum Einsatz, stand aber nur achtmal in der Startelf. Bisher gelang ihm nur ein Treffer im Spiel gegen Spitzenreiter Sportfreunde Baumberg. „Ich bin aber insgesamt nicht unzufrieden mit meinem ersten Jahr“, bilanziert Kaiser.
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Dabei lief es für seine Mannschaft lange gar nicht. Seit dem fünften Spieltag stand St. Tönis auf dem letzten Platz, konnte die Rote Laterne erst im vergangenen Match abgeben. „Wir hatten schon gedacht, dass wir etwas besser da stehen würden, aber uns hat auch in den wichtigen Momenten das Spielglück gefehlt“, findet der Angreifer.
Nun scheint aber der Knoten geplatzt zu sein. In den letzten drei Spielen holte St. Tönis sieben Punkte und damit mehr als in den zwölf Begegnungen zuvor zusammen. Neben dem TSV Meerbusch konnte auch der ETB Schwarz-Weiß Essen besiegt werden. „Ja, im Moment läuft es. Jetzt hatten wir auch mal in Unterzahl das Glück auf unserer Seite“, begründet Kaiser den guten Lauf.
Kellerduell wird für beide Mannschaften zum "Sechs-Punkte-Spiel"
Damit liegt der SC nur noch zwei Punkte hinter dem Mülheimer FC und nur noch vier Zähler hinter dem rettenden Ufer zurück. Umso wichtiger wird das Spiel am Sonntag im Ruhrstadion. „Wir wollen schon mindestens einen Punkt holen, verlieren wäre echt schlecht. Man sagt ja immer, dass das die Mannschaften sind, die man schlagen muss“, weiß der Ex-Mülheimer. Durch die Konstellation wird das Aufeinandertreffen für beide zu einem sogenannten „Sechs-Punkte-Spiel“. Mit einem Sieg könnten die Gäste sogar am MFC vorbeiziehen.
„Wir wollen bis zur Rückrunde so viele Punkte wie es geht sammeln, damit du nicht den Anschluss verlierst. Ich denke schon, dass wir die Qualität haben, die Klasse zu halten“, sagt Kaiser, bei dem wahrscheinlich vor dem Jahresende noch eine Operation an der Hand ansteht. Er hat sich das Kahnbein gebrochen.