Mülheim. Das größte deutsche Badminton-Nachwuchsturnier fand erneut in Mülheim statt. Welche Herausforderungen es gab und was 2024 noch besser wird.
Zahlreiche Nationalflaggen zierten seit Beginn der vergangenen Woche die Wände der Mülheimer Westenergie-Halle. 500 Sportlerinnen und Sportler sorgten dort und in der benachbarten Halle an der Von-Bock-Straße fünf Tage lang für ein volles Haus. Einmal mehr hat die Stadt ihren Status als besonderer Standort für die Sportart Badminton unter Beweis gestellt.
Seit 2019 veranstaltet der VfB Grün-Weiß Mülheim regelmäßig im Frühherbst die Yonex German Ruhr Internationals, das mittlerweile größte Badminton-Jugendturnier in Deutschland. Der Nachwuchs aus 27 verschiedenen Nationen schlug seit Mittwoch in Mülheim auf. Den einen oder anderen Namen werden Badminton-Fans in einigen Jahren mit Sicherheit auf großen internationalen Jugendturnieren wiedersehen.
100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehr als im letzten Jahr
Seit dem Ende der Corona-Pandemie verzeichnete das Turnier sein größtes Teilnehmerfeld. „Wir hatten fast noch einmal 100 Leute mehr als im vergangenen Jahr“, erklärt Sven Anstötz, Vorsitzender des VfB Grün-Weiß Mülheim und Hauptorganisator des Turniers.
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Im U15-Bereich kommen die Veranstalter damit an die Kapazitätsgrenze. Bei den Wettbewerben der U17 und U19 wäre vom Zeitplan sogar Luft für noch mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer. In der U17 ist davon im kommenden Jahr sogar auszugehen, denn das Turnier bekommt 2024 ein Upgrade und wird ein sogenanntes Challengerturnier.
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„Das heißt es werden mehr Weltranglistenpunkte vergeben und dadurch wird es natürlich noch attraktiver“, sagt Anstötz. Vereinfacht formuliert, bedeutet das: „Wer hier gewinnt, kann sich zwei kleinere Turniere sparen.“
100 Starterinnen und Starter mehr bedeuten für den Veranstalter freilich eine noch größere Herausforderung. „Das stimmt aber es ist auch gut zu managen. Wir haben unheimlich viele Helferinnen und Helfer akquirieren können – vor allem aus unserer Line-Dance-Gruppe“, sagt Anstötz. Er selbst war jeden Morgen um 7.30 Uhr in der Halle und verließ diese selten vor 22 Uhr. „Da bleibt schon Einiges liegen und eigentlich bräuchte man danach eine Woche Urlaub“, schmunzelt der Organisator.
In welchen Bereichen die Veranstalter noch besser werden wollen
Mit den Jahren hat sich aber in vielen Bereichen schon eine gewisse Routine eingestellt. „Wir versuchen an verschiedenen Stellen noch professioneller zu werden“, verspricht Anstötz und nennt beispielhaft das Livescoring. Probleme mit dem Netzwerk in der Halle sollen bis zur nächsten Ausgabe behoben werden. „Es gibt im Nachhinein auch nochmal ein Briefing, um für das nächste Jahr alles zu optimieren“, so der VfB-Vorsitzende.
Da in diesem Jahr kein chinesisches Team an den Wettbewerben der German Ruhr Internationals teilnahm, konnten sich die europäischen Talente wieder etwas mehr in den Vordergrund spielen. Außer in der U17. Dort gingen beide Einzeltitel und das gemischte Doppel aus Indonesien. „Die haben wirklich Eindruck hinterlassen“, sagt auch Sven Anstötz. Die anderen beiden Doppel gingen an Paarungen aus den USA.
Mülheimer U19-Spieler gewinnt im Herreneinzel
„Die Franzosen und Schweizer reisen seit Jahren schon mit einem sehr großen Aufgebot an“, berichtet der Organisator. Da zuvor regelmäßig ein ähnliches Turnier in Österreich stattfindet und in der kommenden Woche eines in Dänemark folgt, nutzen die Nachwuchsabteilungen der Verbände die Terminierung mindestens für einen Turnier-Doppelpack.
Trotz der großen internationalen Konkurrenz konnte sich auch der deutsche Nachwuchs in Szene setzen. Mit dem früheren VfB-Spieler Alexander Becsh gewann sogar ein Mülheimer den Titel im Einzel der U19. Der 17-Jährige setzte sich im Endspiel gegen den Franzosen Remy Taing in zwei Sätzen durch.
Deutsche Talente machten auf sich aufmerksam
Im gemischten Doppel der U19 gewannen Mark Niemann und Marie Sophie Stern das Turnier. In der U15 landeten Aarav Bhatia und Jannes Ernst im Doppel der Jungen sowie Vanessa Dinh und Monique Schütt im Doppel der Mädchen auf dem ersten Platz.
Die weiteren Titel gingen an Spielerinnen und Spieler aus Dänemark (2), der Schweiz, Frankreich, der Ukraine und Belgien.
Warum es am Ende des Turniers auch Tränen gab
Tränen des Abschieds gab es bei einigen Schweizer Spielerinnen, die seit der U15 in jedem Jahr bei den German Ruhr Internationals dabei waren und im kommenden Jahr aus Altersgründen nicht mehr an den Start gehen können.
Sie werden die Mülheimer Badminton-Fans womöglich in zwei oder drei Jahren bei den Yonex German Open wiedersehen.