Mülheim. Nach sechs Punkten an diesem Wochenende ist dem HTC Uhlenhorst die Play-off-Teilnahme kaum noch zu nehmen. Notarzteinsatz am Sonntag.

Als nach dem Schlusspfiff einige Kinder auf dem Hockeyplatz im Mülheimer Waldstadion Fußball spielten, ließ es sich Thilo Stralkowski nicht nehmen, den Kindern kurz den Ball zu stibitzen. Der Trainer des HTC Uhlenhorst Mülheim war bester Laune. Schließlich hatte der Hockey-Bundesligist mit einem 3:1 (1:1)-Erfolg über den Club an der Alster und einem 3:0 (0:0) über den Berliner HC die angepeilten sechs Punkte eingefahren.

Durch den Erfolg über die Berliner erhöhte der HTCU den Vorsprung auf den fünften Platz sogar auf elf Punkte. Selbst bei einem Spiel mehr für den BHC können die Grün-Weißen damit kaum noch aus den Play-off-Plätzen herausfallen.

HTCU-Coach jubelt über zwölf Punkte in der Englischen Woche

„In der Englischen Woche insgesamt zwölf Punkte zu holen, ist natürlich überragend, besser geht’s nicht und wir sind da sehr happy drüber“, meinte Trainer Thilo Stralkowski.

Am Samstag reichten den Mülheimern zehn sehr gute Minuten im Schlussviertel, um das Heimspiel gegen den Club an der Alster mit 3:1 (1:1) für sich zu entscheiden. Mittelfeldspieler Jonas Seidemann brachte den HTCU mit seinem Treffer auf die Siegerstraße, ehe Timm Herzbruch mit einem verwandelten Siebenmeter alles klar machte.

Sport in Mülheim: Weitere Nachrichten

„Wir haben nicht so zu unserem Spiel gefunden aber es ist natürlich auch eine Qualität, die wir uns über die Hinrunde erarbeitet haben, dass wir solche Spiele dann auch gewinnen“, meinte der Coach.

Mit dem Duell gegen die Berliner war der Coach dann schon deutlich zufriedener. „Heute war es in der ersten Halbzeit spielerisch mit das beste Spiel. Wir haben den Ball stark laufen lassen, es aber leider nicht geschafft, ein Tor zu schießen“, fasste Stralkowski den ersten Durchgang zusammen.

Mülheimer bleiben trotz Berliner Lattentreffer cool

Begann seine Mannschaft äußerst dominant, wurde das Spiel mit zunehmender Zeit aber offener und die Berliner verzeichneten sogar einen Lattentreffer, weil die Mülheimer phasenweise etwas zu weit waren von ihren Gegenspielern.

Am Samstag wurde Jonas Seidemann (2.v.l.) noch für sein Tor gegen den Club an der Alster gefeiert, am Sonntag vergab er kurz nach der Pause eine Riesenchance.
Am Samstag wurde Jonas Seidemann (2.v.l.) noch für sein Tor gegen den Club an der Alster gefeiert, am Sonntag vergab er kurz nach der Pause eine Riesenchance. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

„Wir waren uns aber in der Pause sicher, dass wir das Spiel in der zweiten Halbzeit gewinnen werden“, meinte Stralkowski. Jonas Seidemann hatte dann gleich nach fünf Minuten die erste Riesenchance. Vier Zeigerumdrehungen später bestraften die Mülheimer eine Unterzahl der Gäste. Malte Hellwig vollendete einen guten Angriff über die rechte Seite.

Notarzt-Einsatz überschattet Heimspiel gegen Berlin

„Es gab aber defensiv auch ein paar Sequenzen, die mir nicht gefallen haben“, meinte Stralkowski über eine Phase mit mehreren Berliner Ecken. „Einmal kann das passieren, aber so in einer Folge müssen wir das abstellen“, so der Coach.

Bei der Abwehr einer dieser Ecken prallte Lukas Windfeder äußerst unglücklich mit dem Berliner Paul Dösch zusammen, der daraufhin kurz bewusstlos war, auf dem Platz behandelt werden und anschließend ins Krankenhaus gebracht werden musste. „Zum Glück ist er anscheinend schon wieder ansprechbar“, waren auch die Gedanken von Thilo Stralkowski nach dem Spiel zuerst beim verletzten Berliner.

HTCU bringt Schlussviertel souverän über die Bühne

Das verbleibende Schlussviertel brachte sein Team dann souverän zu Ende. Malte Hellwig sorgte mit einer verwandelten Ecke für die Vorentscheidung, den Schlussakkord setzte wie am Samstag Timm Herzbruch mit einem sehenswerten Schlenzer ins rechte obere Eck.

Erzielte in beiden Spielen den entscheidenden dritten Treffer: Der Uhlenhorster Rückkehrer Timm Herzbruch.
Erzielte in beiden Spielen den entscheidenden dritten Treffer: Der Uhlenhorster Rückkehrer Timm Herzbruch. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

„Über das ganze Spiel gesehen haben wir verdient 3:0 gewonnen“, meinte der HTCU-Coach und blickte bereits auf das letzte Feldspiel des Jahres am kommenden Sonntag beim Harvestehuder THC in Hamburg voraus.

Warum die Platzierung für den Uhlenhorst-Coach zweitrangig ist

„Die beste Ausgangssituation, die wir uns erarbeiten können, wäre ein Sieg“, meinte Stralkowski, der mit seiner Mannschaft aktuell punktgleich (bei einem mehr absolvierten Spiel) mit Rot-Weiss Köln auf dem zweiten Platz liegt.

„Die Platzierung spielt für mich nicht so die Rolle, weil ich glaube, dass wir jeden aus der anderen Gruppe schlagen können“, gab sich der Mülheimer Coach nach einer bislang starken Hinrunde äußerst selbstbewusst.

So spielten sie: Namen & Daten zum Bundesliga-Wochenende

HTC Uhlenhorst – Club an der Alster Hamburg 3:1 (1:1)

Tore: 1:0 H. Mertgens (4.), 1:1 Bruns (20.), 2:1 Seidemann (49.), 3:1 Herzbruch (51., Siebenmeter)

HTC Uhlenhorst – Berliner HC 3:0 (0:0)

Tore: 1:0/2:0 Hellwig (39./50., kurze Ecke), 3:0 Herzbruch (58.)

HTCU-Wochenendaufgebot: Damberger, Belzer – Meyer, Holthaus, Windfeder, Werner, Kammann – Duckscheer, Seidemann, Enaux – Hellwig, H. Mertgens, L. Mertgens, Sanda, Schirrmacher