Mülheim. Sportlich haben die Tennis-Herren des MTV Kahlenberg den Aufstieg in die Niederrheinliga geschafft. Dann jedoch hat der Verband eingegriffen.

Jubel herrschte beim MTV Kahlenberg! Durch den hart erkämpften 5:4-Auswärtserfolg über den TK 78 Oberhausen belegten die Mülheimer Tennis-Asse den ersten Platz in der Verbandsliga-Abschlusstabelle. Nach einem wetterbedingten zweitägigen Tennis-Marathon in der Nachbarstadt folgte die Aufstiegsfeier. Die Vorfreude auf die kommende Saison war groß. Doch dann folgte eine böse Überraschung. Der Tennisverband Niederrhein (TVN) wandelte die Partie für den MTV zunächst in eine 0:9-Niederlage um. Später wurde dieses Ergebnis noch einmal „korrigiert“ – auf 0:0. Die Zweitvertretung vom Rochusclub Düsseldorf wird nun als Aufsteiger geführt.

Was war passiert? Der TVN begründete seine Entscheidung damit, dass sowohl die Kahlenberger als auch die Oberhausener in den Doppeln nicht spielberechtigte Akteure eingesetzt hätten. Die Begegnung musste am eigentlichen Spieltag beim Stand von 3:2 für den MTV wegen Regens abgebrochen und am nächsten Tag fortgesetzt werden. Da die niederländischen Spitzenspieler im Kahlenberger Aufgebot am Nachholtermin nicht mehr zur Verfügung standen, setzten die Mülheimer im dritten Doppel zwei Akteure aus der zweiten Mannschaft ein. Dies wurde ihnen zum Verhängnis.

Zwei Spieler des MTV Kahlenberg waren nicht spielberechtigt

Die beiden Kahlenberger Patrick Graf und Pascal Niethammer hatten am Tag zuvor bereits für das MTV-Reserveteam aufgeschlagen und waren laut der TVN-Wettspielleitung dadurch nicht mehr für das erste Team in den nachgeholten Doppeln spielberechtigt gewesen. Bei den Oberhausenern stellte der Verband später fest, dass ebenfalls ein Akteur nicht hätte eingesetzt werden dürfen (Einsatz am eigentlichen Spieltag im Herren-30-Team).

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„Wir hätten das dritte Doppel auch kampflos abschenken können. Ich will unseren Spielern nicht zu nahe treten, aber es war klar, dass sie die Partie verlieren würden. Wir wollten aber durch den Ausfall unserer Niederländer am Nachholspieltag so fair sein und ein drittes Doppel auf die Platte bringen. Und wir waren uns sicher, dass die Wettspielordnung das auch so hergibt“, sagte Daniel Nix.

Der MTV-Teamchef war dann auch total überrascht, als er auf die veränderte Abschlusstabelle auf der TVN-Internetseite aufmerksam gemacht worden war. Daniel Nix: „Also aus unserer Sicht ist die Regelung nicht eindeutig. Es gibt zwei Paragrafen, die sich in der Wettspielordnung etwas widersprechen. Das ist schon sehr undurchsichtig und für uns sehr unglücklich.“ Der Verein von der Jahnstraße will nicht lockerlassen. Klaus Dinsing, stellvertretender Vorsitzender des MTV Kahlenberg, bestätigte, dass der Verein Protest gegen die Entscheidung beim Sportausschuss des Verbandes eingelegt habe.

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MTV Kahlenberg glaubt nicht, dass Protest etwas ändert

„Wir wollten ja gar nicht unbedingt aufsteigen, sondern lediglich eine gute Rolle in der Verbandsliga spielen. Dann lief es aber so gut, dass wir am Ende oben standen. Daher ist es natürlich jetzt traurig, wenn es nichts mit dem Aufstieg werden sollte. Ich befürchte, dass es aber so kommen wird“, sagt Daniel Nix.

In der Parallelgruppe landete der Kahlenberger HTC zwar nur auf dem fünften Platz, doch einen Grund zur Freude gab es an der Mintarder Straße dennoch. Am letzten Spieltag triumphierten die Mülheimer mit 7:2 beim TV Osterath. Durch die zusätzliche Schützenhilfe des TC Blau-Weiß Neuss II feierte der KHTC dadurch im letzten Moment den Klassenerhalt. In der 2. Verbandsliga wurde der TC Raadt Vierter.

In der 1. Damen-Verbandsliga landeten die beiden Mülheimer Teams im Mittelfeld. Der KHTC wurde Dritter, der HTC Uhlenhorst Vierter.

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