Mülheim. Die Damen und Herren des HTC Uhlenhorst müssen in den Play-Downs ran – und sind frohen Mutes, dass sie erstklassig bleiben.
Play-downs! Was für die Damen des HTC Uhlenhorst vor dem Saisonstart im vergangenen Sommer ein realistisches Szenario war, ist für die Herren ein Zeichen dafür, dass das gesteckte Ziel, nämlich bis zum Schluss um den deutschen Meistertitel zu spielen, deutlich verfehlt wurde. Nun geht es aber für beide Mannschaften um nichts weniger als den Klassenerhalt.
Zunächst in einer Best-of-three-Serie gegen den Tabellenfünften der Parallelgruppe – der Sieger ist gerettet. Der Verlierer bekommt ein Entscheidungsspiel auf neutralem Boden gegen den Gewinner der Serie der beiden Gruppensechsten. Auch dort bleibt der Sieger drin, der Verlierer muss runter. Die Uhlenhorster Damen wollen den Klassenerhalt gegen den Großflottbeker THGC genauso sichern wie die Herren gegen den Münchner SC.
HTC Uhlenhorst fährt selbstbewusst nach München
Warum die Herren des HTC Uhlenhorst drin bleiben? „Weil wir eine extrem hohe Qualität im Kader haben und weil wir Uhlenhorst Mülheim sind“, sagt Trainer Thilo Stralkowski selbstbewusst. Unterschiedliche Faktoren, wie das Verletzungspech in der Hinrunde, hätten dazu beigetragen, dass sich der HTCU in dieser misslichen Lage befindet. „Normalerweise würden wir niemals da spielen.“
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Das Damenteam dagegen rettete sich auch im Vorjahr erst in den Play-downs gegen den Club Raffelberg. Damals noch mit einem etwas anderem Kader. Aber: Die meisten Spielerinnen sind im Abstiegskampf erprobt. Das gilt allerdings auch für das Team aus Großflottbek, dessen Prunkstück das Mittelfeld um Nationalspielerin Jette Fleschütz ist. „Wir dürfen sie nicht ins Laufen kommen lassen. Wenn Flottbek einmal unterwegs ist wird es schwer, sie zu stoppen“, sagt HTCU-Trainer Phil Neuheuser.
Drei Stammspielerinnen kehren nach Verletzungen zurück
Rechtzeitig zum Showdown kehren mit Elena Clococeanu, Katharina Becker und Nika Hansen drei Stützen des Teams zurück in den Kader. „Auf jeder Ebene kommt eine Führungsspielerin zurück. Ich bin froh, dass sie mit dabei sind“, sagt der Trainer. Maya Hemmerle steht verletzungsbedingt nicht zur Verfügung.
Thilo Stralkowski muss verletzungsbedingt auf Philipp Noertersheuser verzichten, berufsbedingt fehlt Julius Meyer. Der eigentliche Stammtorhüter Lennart Küppers quält sich erneut mit Rückenproblemen herum, wird nur auf der Bank platz nehmen. Und wenn es zum Shoot-out kommen sollte? „Dann hängt es davon ab, wie das Spiel zuvor verlaufen ist“, sagt Stralkowski, der auf Felix Damberger vertraut, der in der gesamten Rückrunde starke Leistungen gezeigt hat.
HTC Uhlenhorst: Neuheuser setzt auf den Willen seines Teams
Phil Neuheuser wird auch in der Abstiegsrunde am bewährten System festhalten und beiden Torfrauen Spielzeit gewähren. Femke Jovy startet im Heimspiel am Samstag (13.30 Uhr), Finja Starck in Spiel zwei eine Woche später in Hamburg. Für ein mögliches Shoot-out will auch er sich alle Optionen offen lassen.
Während sich die Herren in der Serie gegen München in erster Linie auf ihre spielerische Qualität verlassen wollen, hat Phil Neuheuser noch eine andere Komponente im Blick. „Es geht nicht unbedingt darum, wer die bessere Mannschaft ist sondern darum, wer es um den einen Prozentpunkt mehr will“, erklärt er und verspricht: „Wir werden alles was wir haben auf dem Platz lassen.“
HTC Uhlenhorst: Herren wollen die Serie früh für sich entscheiden
Dass das auch die Herren des Münchner SC tun werden, darauf wird Thilo Stralkowski seine Jungs vorbereiten. „Wenn es lange eng ist, kann es unangenehm werden. Wir wollen das Thema schnellstmöglich beenden.“ Im vergangen Spätsommer trennten sich beide Mannschaften 3:3 – die Partie fiel aber genau in die Phase, in der die Uhlenhorster so ihre liebe Mühe hatten. Insgesamt ist sich Stralkowski sicher: „Wir sind mittlerweile als Mannschaft deutlich gefestigter und unser Selbstvertrauen ist trotz der Abstiegsrunde groß.“
Worauf beide Mannschaften zudem setzen ist die Unterstützung der heimischen Fans. „Wir hoffen, dass die grüne Wand steht“, sagt Phil Neuheuser mit Blick auf das Heimspiel am Samstag. Wohlwissend, dass dort noch keine Vorentscheidung fallen wird. „Egal wie es ausgeht, dieses Spiel ist nur ein erster Schritt.“ Aber freilich würde auch das Selbstvertrauen der HTCU-Damen mit einem Sieg gegen Großflottbek steigen.
Und falls es in der ersten Play-Down-Serie nicht klappt, gibt es ja noch den doppelten Boden. „Wir haben den Luxus, dass es im Zweifel noch ein Entscheidungsspiel gibt“, sagt Thilo Stralkowski. Betont aber: „Hockeydeutschland weiß, welche Klasse wir haben.“