Mülheim. Viele Zuschauer dürfen am Sonntag im Ruhrstadion erwartet werden. Welche Vorkehrungen der Mülheimer FC vor dem Scherpenberg-Spiel trifft.
Einige besondere Spiele hat der Mülheimer FC 97 in dieser Saison schon hinter sich. Im Niederrheinpokal gastierten erst der 1. FC Monheim und der TVD Velbert aus der Oberliga im Ruhrstadion, im Achtelfinale kam sogar der Regionalligist Wuppertaler SV nach Mülheim (1:2 nach Verlängerung). Das größte Spiel der Saison haben die Styrumer aber erst noch vor sich.
Denn am Sonntag um 15.30 Uhr entscheidet sich im Heimspiel gegen den SV Scherpenberg aller Voraussicht nach der Aufstieg in die Oberliga. In den sozialen Netzwerken macht der MFC aktuell kräftig Werbung für das Topspiel. „Wir gehen natürlich von vielen Zuschauern aus“, sagt der Vereinsvorsitzende Celal Cetinkaya. Die knapp 800 aus dem Pokalspiel gegen den WSV dürften an einem Sonntag trotz der Brisanz der Partie wohl schwer zu erreichen sein.
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Die Gastgeber werden die Zahl der Ordner auf etwa 15 aufstocken. Sie sollen unter anderem dafür sorgen, dass die Fans beider Mannschaften voneinander getrennt bleiben. Die Gästefans sitzen auf dem (aufs Spielfeld blickend) linken Teil der Tribüne, die MFC-Anhänger rechts. Der Gästezugang auf der Gegengerade wird nicht extra für das Spitzenspiel geöffnet.
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Sollte es doch voller werden als gedacht, kann neben dem Parkplatz direkt am Stadion auch der Gästeparkplatz an der Friesenstraße genutzt werden. Alternativ zur Straße führt ein Fußweg hinter den Kleingärten zum Platz.
MFC 97 hat das bittere 0:5 beim VfB Bottrop abgehakt
Nun aber zum Sportlichen: Da hat sich der MFC eine astreine Ausgangsposition am vergangenen Sonntag eindrucksvoll selbst verbaut. Den Mülheimern gelang es aber, sich vom bösen 0:5 in Bottrop nicht komplett die Stimmung verhageln zu lassen.
„Wir haben am Dienstag noch einmal kurz darüber gesprochen, aber das Gespräch hat vielleicht drei Minuten gedauert“, meinte Trainer Ahmet Inal. „Die Jungs haben es relativ professionell aufgenommen, denn sie wissen selbst, dass das in Bottrop Mist war“, so der Coach.
Fokus lag unter der Woche voll auf dem Spitzenspiel
Doch danach lag der Fokus voll auf Scherpenberg. Der MFC muss nun gewinnen, um nicht am letzten Spieltag von der Konkurrenz abhängig zu sein. Denn es zählt der direkte Vergleich, den die Mülheimer nur ab einem Sieg mit drei Toren Unterschied gewinnen würden.
„Wir haben jetzt dreimal die Möglichkeit gehabt, entweder Tabellenführer zu werden oder uns abzusetzen. Wenn es jetzt wirklich nicht klappen sollte, dann soll es einfach nicht sein“, gibt sich Inal einmal mehr betont entspannt.
Welche Tugenden der Coach des Mülheimer FC 97 sehen will
Dass er seiner Mannschaft aber genau das Gegenteil zutraut, liegt auf der Hand. „Als ich hierhin gekommen bin, war ich der Meinung: die Mannschaft musst du erst einmal schlagen“, so Inal. Der Coach weiter: „Es war unfassbar schwer, in unser letztes Drittel zu kommen. Dieses unangenehme, eklige, um jeden Ball zu kämpfen und Gras zu fressen – das habe ich an der Mannschaft extrem geschätzt. Leider ist das in den letzten Wochen ein bisschen verloren gegangen.“
Genau diese Tugenden müssten am Sonntag wieder zum Tragen kommen. „Dann ist es wieder meine Mannschaft“, betont Inal und ergänzt: „Wenn wir das abrufen, dann mache ich mir auch keine Sorgen.“
Konzentrieren werde sich sein Team in allererster Linie erst einmal auf den Sieg. Gedanken um einen möglichen Erfolg mit drei Toren Vorsprung, der dem MFC den Aufstieg sichern würde, will sich im Ruhrstadion erst einmal niemand machen.
Trainer Ahmet Inal muss zwei gesperrte Spieler ersetzen
„Wir wollen unseren Heimvorteil nutzen und alle Zuschauer hinter uns bringen“, sagt Inal. Tatsächlich könnte das ein wichtiger Pluspunkt für den MFC werden.
Ärgerlich ist allerdings die Tatsache, dass Linksverteidiger Murat Ergin und Allrounder Jeff Gyasi nach ihren Platzverweisen aus dem Bottrop-Spiel nicht mit dabei sein werden. Für den Außenverteidigerposten kommt wohl am ehesten Jesaja Maluze in Frage. Janberk Anadol könnte stattdessen wieder ins Zentrum rücken und Gyasi ersetzen.
Wer für den gesperrten Gyasi ins Aufgebot kommen könnte
Im Angriff ist Anil Yildirim wieder eine Option. Der beste Torschütze des MFC war in der vergangenen Woche angeschlagen und saß zunächst auf der Bank. Cem Sabanci startete stattdessen im Sturmzentrum.
Egal, wer am Ende spielt, der Coach hat eine klare Erwartungshaltung: „Jeder, der im Kader ist, sollte brennen. Wer an dem Spieltag nicht heiß genug ist, der sollte meiner Meinung nach mit dem Fußball aufhören.“