Mülheim. Endlich Bezirksliga! Im wiederholten Anlauf gelang den Fußballerinnen des SV Raadt der Aufstieg. Was die Mülheimerinnen diesmal so stark machte.

Gefeiert wurde trotzdem. Dass die Fußballerinnen des SV Raadt den Aufstieg in die Bezirksliga mit einem kampflosen Sieg perfekt machten, konnte die Freude an der Zeppelinstraße nicht trüben. „Wir sind es ja gewohnt, es war ja schon das fünfte oder sechste Mal in dieser Saison, dass ein Gegner nicht angetreten ist“, sieht es Trainer Mario Niemann pragmatisch.

Auch deswegen wollten die Mülheimerinnen unbedingt raus aus dieser Bezirksliga. Und sie taten es nicht auf dem letzten Drücker, sondern mit einer ausgesprochenen Souveränität. 63 von 66 mögliche Punkte, nur elf Gegentore in 22 Spielen und 206 geschossene Tore – die Frage, ob diese Meisterschaft verdient ist, stellt sich eigentlich nicht.

SV Raadt konnte Kern seiner Mannschaft zusammenhalten

„Es war unser ausgesprochenes Saisonziel und in der Rückrunde haben wir es dann auch richtig souverän gestaltet“, freut sich der Coach. Einen Einbruch, der im Fußball immer mal passieren kann, konnten die Raadterinnen zu jeder Zeit abwenden. „Wir haben den Kern der Mannschaft super zusammengehalten und hatten immer eine gute Trainingsleistung“, sagt Niemann.

Damit belohnte sich seine Mannschaft im sechsten Jahr. Viele Spielerinnen spielten bereits in der Jugend für Raadt, einige kamen vor einigen Jahren aus Mintard herüber – etwa auch die mit 86 Treffern aktuell beste deutsche Torschützin Maren Schönherr. „Ich glaube Lina Hafnawi ist die einzige, die schonmal höher gespielt hat“, sagt der Coach.

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Der Aufstieg war nicht erst seit dieser Saison das Ziel. Seit der Spielverein eine Frauenmannschaft stellt, schnitt diese nie schlechter ab als Platz vier. „Letztes Jahr hatten wir die absolute Übermannschaft Adler Osterfeld vor uns, davor war Corona“, zählt Niemann auf.

Daher war diese Saison fast ein bisschen so etwas wie die letzte Chance. „Wenn wir dieses Jahr nicht aufgestiegen wären, dann hätten wir alle vielleicht auch keine Motivation mehr gehabt“, befürchtet Niemann.

Bezirksliga soll nicht das Ende der Fahnenstange sein

So aber können sich die Raadterinnen neue Ziele setzen. „Wir haben auf jeden Fall eine Perspektive und wollen nicht immer in der Bezirksliga bleiben“, kann sich der Coach durchaus vorstellen, in den nächsten zwei oder drei Jahren an der Landesliga zu schnuppern.

„Wir brauchen aber noch so zwei oder drei erfahrene Spielerinnen“, sagt Niemann. Einige Gespräche mit potenziellen Zugängen laufen bereits. „Interessierte Mädels dürfen sich gerne bei mir melden“.