Mülheim. Erst kurz vor Schluss erzielt der VfB Speldorf den entscheidenden Treffer zum knappen aber verdienten Derbysieg über Rpt-Weiss Mülheim.
Als Torwart Maurice Schumacher eine Flanke aus der Luft herunterpflückte, jubelten Spieler und Betreuer des VfB Speldorf, als wäre es gerade die Parade zur Meisterschaft gewesen. Nach fast 96 Minuten stand damit ein knapper 1:0 (0:0)-Erfolg des VfB Speldorf über Rot-Weiss Mülheim fest.
Das neue Trainerduo aus Kai Timm und Oliver Röder hatte damit die ihm gestellte Aufgabe gelöst – drei Punkte und die erfolgreiche Verteidigung der Tabellenführung. „Ich bin zufrieden und erleichtert, weil wir uns belohnt haben für ein gutes Spiel“, sagte Timm nach dem Schlusspfiff.
Ismail Öztürk trifft zwei Minuten vor dem Ende für den Tabellenersten
Allerdings dauerte es bis zur 88. Minute, ehe einmal mehr Ismail Öztürk den Hausherren vor 360 zahlenden Zuschauern den knappen Sieg sicherte. Eine Flanke köpfte er über den etwas zu weit herausgeeilten Rot-Weiss-Keeper Maurice Riehle – vorher der beste Spieler seiner Mannschaft – hinweg in die Maschen.
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„Eine Szene hat leider das Spiel entschieden und uns einen verdienten Punkt gekostet“, meinte Gästetrainer Thomas Cvetkovic. Lange hielt seine Mannschaft das torlose Remis und war drauf und dran, einen Punkt von der Saarner Straße zu entführen. „Die Jungs haben alles reingeworfen und wir haben mehr als unglücklich verloren“, meinte Cvetkovic.
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Der VfB begann mit einer Viererkette. „Das war ein Wunsch der Mannschaft und ist sowieso auch mein System“, meinte Trainer Kai Timm. Zudem versuchten die Gastgeber, mit Diagonalbällen ins vordere Drittel zu kommen. „Durchzuspielen machen die Jungs überragend, aber wir brauchen ein zweites Stilmittel“, erklärte Timm.
Den ersten gefährlichen Abschluss hatte aber RWM-Linksaußen Kevin Beginn, dessen Schuss knapp am langen Pfosten vorbeistrich.
Cinar und Christmann unterlaufen für RWM fast Eigentore
Auf der anderen Seite verzog Janis Timm nach einer Flanke von Kevin Mouhamed, später traf Oktay Cinar den Ball unglücklich, so dass dieser an den eigenen Pfosten klatschte. Ein Schuss von Deniz Hotoglu ging ebenfalls knapp vorbei.
„Wir hatten viele, viele gute Chancen und ich hatte nie das Gefühl, dass wir einen kriegen“, meinte der neue Speldorfer Coach hinterher.
Zweite Halbzeit wird zum Spiel auf ein Tor
Tatsächlich entwickelte sich im Verlauf der zweiten Halbzeit zunehmend ein Spiel auf ein Tor. „Atletico Madrid spielt aber auch so und die waren schonmal im Champions-League-Finale“, wählte RWM-Trainer Thomas Cvetkovic einen steilen Vergleich.
Während sich Janis Timm ein Privatduell mit Schlussmann Maurice Riehle lieferte, hatte Julian Kopka plötzlich eine dicke Kopfballchance für RWM (60.). Auf der anderen Seite zwang Dustin Christmann seinen eigenen Keeper zu einer Parade (64.). Wiederum nur zwei Minuten später klatschte der Ball nach einem Kopfball von Lukas Mühlenfeld an die Latte (66.).
VfB Speldorf verzweifelt nach vielen Tormöglichkeiten
An der Speldorfer Seitenlinie stieg langsam aber sicher die Verzweiflung, ehe Ismail Öztürk für die späte Erlösung sorgte. „Ich bin froh, dass der Fußball doch manchmal gerecht ist“, meinte ein erleichterter Kai Timm nach dem Schlusspfiff.
Dass sein Trainerkollege das anders sah, liegt auf der Hand. „Wir haben mehr als unglücklich verloren“, meinte Thomas Cvetkovic. Mit dieser Einstellung werden die Rot-Weissen aber noch die notwendigen Punkte zum Erreichen des Klassenerhalts holen.
So spielten sie: Namen & Daten zum Bezirksliga-Derby
VfB Speldorf – SV Rot-Weiss Mülheim 1:0 (0:0)
Tore: 1:0 Öztürk (88.)
VfB: Schumacher – Büchner, Aretz, Bartmann, Gronemann (89. Rautzenberg) – Hotoglu (90.+4 Wandel), Mühlenfeld, Öztürk, Mouhamed (77. Schwarz) – Tsourakis (90.+1 Schlie), Timm (90.+5 Pollmann)
RWM: Riehle – Hirtz, Asamoah (28. Ates), Cinar, Christmann – Baffour, Nitsch – Beginn, Tonski (87.), van Ryn (75. Uthayakumar) – Kopka (63. Ot)