Mülheim. Dass es in der Kabine knallt, ist ja zuletzt bei größeren Klubs vorgekommen. Beim MFC ist das sogar wörtlich zu nehmen – alles für den Aufstieg.
Die Niederlage in Bedburg-Hau und die damit fahrlässige vergebene Chance auf die Tabellenführung der Landesliga, wirkte beim Mülheimer FC 97 in dieser Woche noch nach. Um alle für das anstehende Heimspiel gegen den TSV Wachtendonk-Wankum am Sonntag, 15.30 Uhr, im Ruhrstadion wach zu machen, griff der Trainer zu unkonventionellen Maßnahmen,
„Ich bin am Montag nochmal deutlich geworden“, erklärte Ahmet Inal. Den Trainer nervte nicht nur die Niederlage an sich, sondern insbesondere die Art und Weise, wie das 0:1 zustande gekommen war. „Das hat mir schon Kopfschmerzen bereitet“, musste der Coach eingestehen.
Mülheimer FC 97: Ließ sich der Landesligist zu sehr beeinflussen?
Offenbar hatte sich seine Mannschaft zu sehr vom Unentschieden des Kontrahenten aus Scherpenberg und der daraus resultierenden Chance auf Platz eins verrückt machen lassen. „Wenn man alles gegeben hat und es am Ende nicht reicht, ist das was anderes aber die Einstellung muss stimmen“, stellt Inal klar.
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Der Coach hatte in den vergangenen Wochen eindringlich versucht, seine Schützlinge auf den Kampf um den Aufstieg vorzubereiten und musste nun feststellen, dass unter Umständen doch der ein oder andere nicht weiß, worum es vier Spieltage vor Schluss geht. „Entweder du spielst in Lackhausen oder gegen den KFC Uerdingen in der Grotenburg vor über tausend Zuschauern“, macht Inal deutlich, welche Chance sich für den MFC in den kommenden Wochen bis zum 14. Mai ergibt.
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Um alle noch einmal richtig wach zu machen, zündete der Coach in der Kabine einen China-Böller. „Wir werden mit Adleraugen beobachten, wer Lust hat aufzusteigen“, sagt Inal und wird noch deutlicher: „Vielleicht ist der ein oder andere nicht bereit, den Kampf anzunehmen. Er wird sich dann aber eher auf der Bank wiederfinden.“
Welche personellen Konsequenten sich unter Umständen aus dem Spiel in Bedburg-Hau ergeben, wollte Inal wie immer nicht verraten. Alternativen hat er aber genug. Bis auf den langzeitverletzten Obed Adjamah war der MFC in dieser Trainingswoche komplett.
TSV Wachtendonk-Wankum: Letzte Chance für den Tabellenletzten
„Wir müssen zusehen, dass wir in der vorderen Abteilung noch zielstrebiger werden, mehr Torchancen herausspielen und die dann auch eiskalt verwerten“, gibt der Coach die Marschroute für das Heimspiel gegen Wachtendonk-Wankum heraus.
Für den Tabellenletzten ist das Spiel in Styrum so etwas wie die letzte Chance, um sich noch einmal im Kampf um den Klassenerhalt zurückzumelden. Bei einer Niederlage beträgt der Abstand mindestens weiter acht Punkte – neun sind nach diesem Spieltag noch zu vergeben, so dass „WaWa“ für die Bezirksliga planen könnte. Bei ganz viel Pech könnte der Abstieg sogar schon feststehen.
MFC 97 will Ergebnisse des Konkurrenten möglichst ausblenden
Das alles will der MFC ausblenden, auch wie Kontrahent Scherpenberg beim Tabellendritten Blau-Weiß Dingden spielt. „Mir ist wichtig, dass wir wieder an unserem Auftreten arbeiten“, sagt der Coach. Auf Details werde es womöglich gar nicht ankommen, sondern eher darauf, wie die Mülheimer die Begegnung vor heimischer Kulisse annehmen.
Damit sich nachher nicht wieder einer womöglich vergebenen Chance hinterhertrauern müssen. Damit es nicht wieder in der Kabine knallt.