Bedburg-Hau. Anstatt nach einem Remis des Kontrahenten die Tabellenführung zu übernehmen, kassierte der Mülheimer FC 97 in Bedburg-Hau ein spätes Gegentor.

Es war alles angerichtet für den Mülheimer FC 97: Nach dem 2:2-Unentschieden von Tabellenführer SV Scherpenberg am Freitagabend hatten die Styrumer die große Möglichkeit, durch einen Sieg bei der SGE Bedburg-Hau selbst Platz eins zu übernehmen. Doch daraus wurde nichts. In der Nachspielzeit kassierte der MFC das 0:1 (0:0).

„Wir haben uns einfach zu sehr verrückt machen lassen“, haderte Trainer Ahmet Inal, der sich im Vorfeld gewünscht hatte, nicht zu sehr auf den Kontrahenten im Kampf um den Aufstieg zu schauen. Das ist offensichtlich leichter gesagt als getan. „Wir hatten heute genügend Erfahrung auf dem Platz, so abgezockt müssen wir dann eigentlich sein.“

Mülheimer FC 97: Trainer hadert mit vergebenen Chancen

Der Coach haderte hinterher doch sehr mit der vergebenen Chance. „Es war unser und auch mein Traum, endlich mal die Tabellenführung zu übernehmen. Es wäre auch ein guter Zeitpunkt gewesen“, meinte Inal und ergänzte: „Aber wir können erzählen, was wir wollen, wenn wir unsere Hausaufgaben nicht machen.“

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Die Niederlage machte der Coach vor allem am Umgang seiner Mannschaft mit den Chancen fest. „Es ist klar, dass du auswärts auf einem kleinen Kunstrasenplatz gegen einen Gegner, der tief steht und teilweise mit Sechserkette spielt, nicht so viele Chancen hast“, so Inal. Heißt im Umkehrschluss: Die wenigen Möglichkeiten sollten genutzt werden. „Da müssen wir viel konsequenter sein“, meinte der Coach.

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Die größte Möglichkeit hatte Kapitän Sandro Garcia, der in der 36. Minute einen Foulelfmeter vergab. „Dann wäre das Spiel wahrscheinlich anders verlaufen aber das kann natürlich mal passieren“, wollte der Coach seinem Spielführer freilich keinen Vorwurf machen.

Auch ohne den Strafstoß war der MFC in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft. Besser wurde das Spiel aber erst, als auch Bedburg-Hau nach der Pause mehr in die Partie investierte. Nun hatten die Mülheimer mehr Räume und dadurch auch Kontergelegenheiten. „Aber mir hat die Zielstrebigkeit im letzten Drittel gefehlt“, bemängelte Inal. „Zuviel klein-klein in der Box und dafür zu wenig Torschüsse“, hatte der Trainer gesehen.

Mülheimer FC 97 fehlte in Bedburg-Hau der letzte Biss

Unter dem Strich fehlten dem Linienchef der letzte Biss, der absolute Siegeswille und die letzten paar Prozent, um das Spiel doch noch erfolgreich über die Bühne zu bringen. Stattdessen lief seine Mannschaft in der Nachspielzeit in einen Konter. Torwart Tolunay Isik musste herauskommen, aber mitansehen, wie der Ball vom Fuß des eingewechselten Pascal Puff über ihn hinwegflog. Weil Paul Ihnacho noch im letzten Moment zu retten versuchte, gab der Schiedsrichter den entscheidenden Treffer sogar als Eigentor.

„Es wird nicht einfacher“, weiß Ahmet Inal mit Blick auf die letzten vier Partien. Doch grundsätzlich hat sich nicht viel geändert. „Wir haben es immer noch selbst in der Hand.“ Ein echtes Ausrufezeichen konnte der MFC an diesem Sonntag aber nicht setzen.

So spielten sie: Namen & Daten zur Landesliga-Partie

SG Eintracht Bedburg-Hau – Mülheimer FC 97 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Ihnacho (90.+2, Eigentor)

MFC: T. Isik – Ergin, Kayaoglu, Ihnacho, Aldemir (87. Nawzad) – Anadol, Gyasi (78. Isik) – Garcia (60. Terzi), Sabanci (60. Asagawara), Nguala (77. Karakus) - Yildirim