Mülheim. Der Mülheimer FC 97 schielt immer stärker in Richtung Oberliga. Welche Rolle spielt im Aufstiegsrennen mit Scherpenberg der Fastenmonat Ramadan?
Sportlich läuft es aktuell beim Mülheimer FC 97. Mit drei Siegen und einem Unentschieden aus vier Spielen seit der Winterpause liegen die Styrumer vor dem Auswärtsspiel beim SV Genc Osman Duisburg am Sonntag (15.30 Uhr, Oberhauser Alleee) aussichtsreich im Rennen um den Aufstieg in die Oberliga. Doch welche Rolle spielt der Fastenmonat Ramadan?
„Wer fasten möchte, soll fasten“, sagt Trainer Ahmet Inal pragmatisch. Das Training ist in den kommenden Wochen extra auf 20 Uhr verschoben worden. In den ersten Tagen können die muslimischen Fußballer ab 19.30 Uhr das Fastenbrechen begehen. „Die Spieler können sich auch eine Kleinigkeit mitnehmen und kurz rausgehen“, erklärt Inal.
Mülheimer FC 97: Trainer Ahmet Inal sieht keine Fitness-Probleme
Mögliche Probleme mit der Fitness in der entscheidenden Saisonphase sieht der Coach überhaupt nicht. „Wir machen das ja auch alle nicht zum ersten Mal“, ist sich der Trainer sicher, dass seine Schützlinge Glauben und Sport in dem Fall gut verbinden können.
Ein perfekter Fitnesszustand, um auch in den Spätphasen der Begegnungen noch nachlegen zu können, ist für den Tabellenzweiten unabdingbar.
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Denn – das ist viel eher Wahrheit als Phrase – leichte Spiele gibt es jetzt nicht mehr. „Es gibt kaum Mannschaften, für die es um nichts mehr geht“, sagt Inal.
Die drei Tabellenschlusslichter Wachtendonk-Wankum, Bottrop und Hönnepel-Niedermörmter kämpfen um den Anschluss ans rettende Ufer, dort liegen mit dem dem kommenden MFC-Gegner Genc Osman, Sterkrade-Nord (je 22 Punkte), Lowick (23), Bedburg-Hau und Broekhuysen (je 24) fünf Mannschaften praktisch gleichauf. Und selbst scheinbar weit entfernte Mannschaften wie Wesel-Lackhausen oder Dingden brauchen noch ein paar letzte Punkte.
Duisburger kämpfen gegen den Abstieg in die Bezirksliga
„Es geht für beide um alles“, sagt Inal vor dem Gastspiel bei Genc Osman. Die Duisburger könnten mit einem Sieg richtig Boden gutmachen und die Abstiegsplätze verlassen. „Die Spieler kennen sich untereinander gut und wir wissen, was auf uns zukommt“, sagt der MFC-Coach.
Was muss seine Mannschaft noch besser machen? „Ich glaube, dass wir schon Vieles richtig machen. Man muss ja nicht in jedem Spiel sofort 3:0 in Führung gehen“, findet Inal. Seine Schützlinge sollen aber noch geschlossener auftreten und noch mannschaftsdienlicher spielen.
Ahmet Inal setzt auf eine besondere Siegermentalität
Ein schneller Gegentreffer nach einem eigenen Tor wie in den ersten Minuten am vergangenen Sonntag dürfen nicht zu oft passieren. „Wir müssen in den ersten Minuten besser auf die zweiten Bälle achten“, sagt Inal.
Er möchte seiner Mannschaft eine noch stärkere Siegermentalität einimpfen. „Wir wollen noch dominanter auftreten, noch konzentrierter in den roten Zonen“, fordert der MFC-Coach und ergänzt: „Man hat immer mal Phasen, wo vielleicht auch der Gegner in Führung geht. Aber man muss mit der richtigen Einstellung zurück ins Spiel finden“.
Mülheimer FC 97 muss auf zwei Positionen umstellen
Umstellen muss der Coach auf mindestens zwei Positionen. Jeff Gyasi handelte sich am Sonntag spät eine Gelb-Rote Karte ein, Kapitän Sandro Garcia sah die fünfte Gelbe Karte.
Für Gyasi könnte entweder Paul Ihnacho in die Startelf rücken, aber auch Ahmet Aldemir könnte von der rechten Seite wieder ins Zentrum rücken. Dann wäre Jesaja Maluze ein Kandidat für die erste Elf.
Vorne gibt es mit Serdy Nguala, Argjent Emrula, Eray Karakus, Arman Corbo oder auch Delowan Nawzad genügend Alternativen. „Es gibt einige, die schnell reinrücken könnten“, wollte sich Inal in Sachen Ersatz für seinen Kapitän freilich nicht in die Karten gucken lassen.