Mülheim. Ein Mülheimer steht an der Spitze des hiesigen Fußballkreises. Was der Nachfolger von Peter Thomas erreichen möchte und was ihn qualifiziert.

Nach Frank Adams (bis 2016) wird der Fußballkreis Duisburg-Mülheim-Dinslaken seit dieser Woche erneut von einem Mülheimer geführt: Frank Mölsen (60) hat die Nachfolge des an Silvester nach schwerer Krankheit verstorbenen Peter Thomas angetreten.

Der bisherige Kreisgeschäftsführer legt aber Wert darauf, dass es sich um eine kommissarische Stellvertretung handelt, die vom Präsidium des Fußballverbandes Niederrhein bestätigt wurde. „Ich bin noch kein durch die Vereine gewählter Vertreter“, betont Mölsen.

Warum ein Mülheimer zum Kandidaten auf die Thomas-Nachfolge wurde

Die Wahrscheinlichkeit, dass dies bei nächster Gelegenheit nachgeholt wird, dürfte aber gegeben sein. Mölsen hatte seinen Vorgänger in der jüngeren Vergangenheit schon auf einigen Kreistagen, Arbeitstagungen oder Beiratssitzungen vertreten. „Dadurch habe ich frühzeitig einen umfangreichen Einblick bekommen“, so der 60-Jährige.

Daher wurde nach dem Tode von Thomas schnell klar, dass der Mülheimer derjenige ist, der die Aufgaben des Kreisvorsitzenden relativ kurzfristig gut abdecken kann.

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Dem Fußball ist Frank Mölsen seit seinem achten Lebensjahr verbunden. Zehn Jahre kickte er in der Jugend des – damals noch – Meidericher Spielvereins. Schon als 17-Jähriger sammelte er erste Trainererfahrungen in der E- und F-Jugend.

MSV Duisburg, Buchholz, Uerdingen, Mülheim 07 – der Werdegang des neuen Kreischefs

Später war er 15 Jahre lang bei Viktoria Buchholz tätig, unter anderem acht Jahre lang als Jugendleiter. Bei einem Abstecher nach Krefeld trainierte er die U15-Niederrheinligamannschaft des KFC Uerdingen. Bis heute ist er Mitglied beim Mülheimer SV 07, bei dem er als Geschäftsführer tätig war und die zweite Mannschaft in der Kreisliga A trainierte – zunächst als Co- und zwischen 2012 und 2015 als Cheftrainer.

„Ich habe schon Einiges durchlaufen und meine Erfahrungen gemacht“, sagt Mölsen rückblickend. Wahrscheinlich auch deswegen holte ihn Peter Thomas 2016 als Geschäftsführer in den Kreisvorstand.

Was Frank Mölsen als Konfliktbeauftragter erreicht hat

Seit 2019 ist der Mülheimer zudem Konfliktbeauftragter des Kreises. Diese Aufgaben wird er auch in seiner neuen Rolle weiterverfolgen. In diesem Zusammenhang ist es gelungen, ein Konzept zwischen der Stadt Duisburg und den dortigen Vereinen zu erarbeiten. Über eine Selbstverpflichtungserklärung sprachen sich die Vereine für mögliche Sanktionen im Falle von körperlicher Gewalt auf den Plätzen aus.

„Dadurch können wir Betretungsverbote für die Sportanlagen in Duisburg erreichen und diejenigen ein Stück weit vom Sport ausschließen, weil sie dann nicht einmal mehr trainieren dürfen“, sagt Mölsen. Eine Übertragung dieses Konzept auf die Städte Mülheim und Dinslaken liege weniger in den Händen des Kreises als vielmehr der Städte bzw. der dortigen Fußballverbände.

Fachschaft Mülheim sieht aktuell keinen großen Handlungsbedarf

In Mülheim etwa sehe die Fachschaft um den Vorsitzenden Peter Hein aktuell nicht den großen Handlungsbedarf, weiß Mölsen. Für ihn bleibt die Konfliktbewältigung aber „ein ganz großes Feld.“

Weitere Schwerpunkte müssten sich in den kommenden Wochen noch herauskristallisieren. „Momentan ist alles noch ein bisschen frisch“, so der Funktionär.