Mülheim. Keinen Sieger gab es im Mülheimer Derby in der Fußball-Bezirksliga. So ordnen die Trainer und Kapitäne das Ergebnis ein.

Mit einem 1:1-Unentschieden endete am Samstagnachmittag das Mülheimer Bezirksliga-Derby zwischen dem VfB Speldorf und dem Mülheimer SV 07 vor einer tollen Kulisse von 700 Zuschauern. Wer kann am Ende besser mit diesem Punkt leben?

Grundsätzlich waren sich alle Beteiligten über den Spielverlauf einig und darüber, dass die Punkteteilung unter dem Strich in Ordnung geht. „Beide Mannschaften haben wirklich ein gutes Spiel gemacht. Nur weil es nicht heiß hergeht, heißt das ja nicht, dass es kein gutes Spiel ist“, meinte Speldorfs Trainer Julien Schneider.

VfB Speldorf und der Mülheimer SV 07 duellieren sich im gleichen System

Im jeweils gleichen System nahmen sich beide Mannschaften auch ein Stück weit gegenseitig aus dem Spiel. „Man muss sich auch mal angucken, welche Offensivreihen hier heute gegeneinander gespielt haben und wie die von beiden Seiten verteidigt wurden“, so Schneider.

So lief das Derby: Unser Spielbericht zu Speldorf gegen 07

Seine Mannschaft hatte vor allem die langen Bälle auf die pfeilschnellen Außen Abdoulaye Sall und Lennard Kaiser gut im Griff. „Wir hatten in der ersten Halbzeit die besseren Chancen“, sagte Schneider richtigerweise.

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Kapitän Philipp Bartmann bezeichnete den ersten Durchgang sogar als den „besten in diesem Jahr. Aber wir belohnen uns leider nicht, haben dann in den ersten 20 Minuten nach der Pause etwas den Faden verloren und sind dann durch eine sch… Standardsituation in Rückstand geraten.“

„Wenn man die ersten 25 Minuten betrachtet“, meinte auch MSV-Coach Dimitri Steininger, „dann kamen wir ganz schwer ins Spiel.“ Doch es blieb bis zur Pause torlos. Nach dem Wechsel wollte der Spielverein im Eins-gegen-eins noch etwas mutiger verteidigen. „Die Speldorfer haben dann auch nicht mehr die Räume gefunden, weil wir 15 bis 20 Meter weiter vorne standen. Da kam von ihnen wenig bis gar nichts in der zweiten Halbzeit“, so Steininger.

MSV 07 hatte sich in der zweiten Halbzeit mehr erhofft

Gerade aufgrund der Führung durch Enes Bayram (69.) hatte sich der MSV letztlich natürlich etwas mehr erhofft. „Es ist ein bisschen ärgerlich, weil man so eine Situation auch ein bisschen besser klären kann“, sagte Steininger mit Blick auf das 1:1. Auch sein Kapitän Benjamin Käsch haderte: „Nach der Auswechslung bei Speldorf wirst du genau da, wo gewechselt wurde, überspielt.“

„Wir haben am Ende nochmal Moral bewiesen, die Jungs haben gut gekämpft“, lobte VfB-Spielführer Philipp Bartmann und sagte als Fazit: „Aufgrund der beiden Halbzeiten war es ausgeglichen.“ Das sah auch sein Trainer so: „Die paar Prozent, die wir in der ersten Halbzeit mehr hatten, die war 07 in der zweiten Halbzeit aktiver“, so Julien Schneider.

Das sagt MSV-Trainer Steininger zu den Gästefans

Der MSV hätte seinen lautstarken Fans natürlich gerne den Sieg geschenkt. „Da haben sich einige richtig was einfallen lassen, das war schon lange nicht mehr so bei 07“, freute sich Trainer Dimitri Steininger über die Unterstützung. „Das hat die Mannschaft sich verdient, dass da wieder Leute hinter stehen, die wieder Bock haben, die Jungs auch ein bisschen zu feiern“, so der MSV-Coach.

Da es bei vier Punkten Abstand bleibt, kann der VfB Speldorf am Ende vielleicht den Ticken mehr mit dem Unentschieden leben. „Es gibt keinen direkten Vergleich mehr und wir haben 20 Tore mehr“, rechnete Trainer Julien Schneider nach dem Schlusspfiff vor.

VfB Speldorf bleibt im Aufstiegsrennen optimistisch

Es war aber auch die eigene Leistung, die den Coach für die kommenden Aufgabe optimistisch macht: „Wenn wir so spielen wie jetzt, werden wir noch gute Punkte holen und dann wird es schwer, uns da oben wegzuholen“, so Schneider, der ergänzte: „Wir haben gezeigt, dass wir voll in der Rückrunde drin sind.“ Auch Kapitän Bartmann sieht das Aufstiegsrennen „eigentlich optimistisch, wenn wir weiter so spielen.“

Und der MSV? Der hatte sich nach den drei Siege zum Jahresauftakt noch einmal auf den Aufstiegskampf eingeschworen. „Wir haben uns als Team gesagt, dass wir nochmal Vollgas geben wollen“, berichtete Kapitän Käsch. Die Rückkehr mehrere verletzter Spieler habe für zusätzlichen Aufschwung gesorgt. „Wir wollten nochmal dranziehen, sonst haben wir nachher neun Spiele, in denen es um nichts mehr geht“, so Käsch. Mit dem Vier-Punkte-Abstand bleibt der MSV im Rennen. „Gewinnst du weiter, bleibst du dran. Wir nehmen den Punkt mit und jetzt sehen wir mal, was noch geht.“