Mülheim. Yvonne Li steht im Achtelfinale der German Open. Die Deutsche Badminton-Meisterin biss sich im zweiten Satz durch. Der Heimvorteil soll helfen.
Rhythmisches Klatschen brachte Yvonne Li ins Ziel. Spätestens beim Stand von 20:20 waren plötzlich alle Augen in der Westenergie-Sporthalle auf den Centercourt gerichtet. Mit den beiden entscheidenden Punkten in der Partie gegen die Japanerin Aya Ohori sicherte sich die deutsche Badminton-Meisterin ihr Ticket für das Achtelfinale bei den Yonex German Open.
Erleichtert wirkte die 24-Jährige nach der Partie in der Mixed Zone. „Ich gehe immer noch durch eine harte Phase und hatte nicht den besten Start ins Jahr 2023“, begründete die Mülheimerin, warum auch das Duell gegen die um vier Weltranglistenplätze schlechter platzierte und keinesfalls fehlerlos spielende Japanerin kein Selbstläufer war.
Warum es 2023 bei der Mülheimerin noch nicht so recht lief
In den internationalen Partien stand die Mülheimerin bis dato bei einer Jahresbilanz von 1:6 Siegen. „Auf dem Level schenkt dir keiner was. Vor allem, wenn du nicht deinen besten Tag hast. Ich habe noch nicht das Niveau, dass ich mit 70 Prozent die Spiele gewinne“, meinte Li und gab sich kämpferisch: „Irgendwie muss man immer wieder aufstehen.“
Deswegen spielte die Deutsche Meisterin den ersten Satz von vorne weg, sah beim Stand von 20:15 schon wie die sichere Satzsiegerin aus. Doch Ohori kam noch einmal bedrohlich nah bis auf 20:19 heran. „Mein Trainer hatte mich darauf vorbereitet, dann nicht in Panik zu geraten“, meinte Li. Blickte sie beim 20:19 noch genervt auf den kurz vor der Auslinie liegenden Ball, entschied sie mit dem nächsten Schlag den ersten Satz für sich.
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In Durchgang zwei musste die 24-Jährige zumeist einem Rückstand hinterherlaufen. „Ich habe gemerkt, dass sie nie richtig weggekommen ist, weil sie es sich auch selbst verbaut hat. Also musst du immer dranbleiben und versuchen, Präsenz zu zeigen“, so Li.
Yvonne Li bleibt im zweiten Durchgang immer wieder dran
Nach dem 2:5 glich sie zum 6:6 aus, stellte nach 8:11 auf 12:12 und egalisierte auch ein 17:19-Rückstand. „Ich habe es mir ja auch immer verbaut, bin rangekommen und habe auch leichte Fehler gemacht“, analysierte Li, warum sie fast im gesamten zweiten Satz nicht einmal in Führung ging.
Erst beim 21:20 kippte das Spiel spät noch zu ihren Gunsten. Mit dem ersten Matchball griff die 24-Jährige zu. „Bin froh, dass ich es jetzt am Ende mit zwei ganz guten Ballwechseln das gedreht habe. Ich war glücklich mit meinen Beinen und meinem Kampfgeist und habe noch genug Energie für die nächsten Runden.“
Was ist für die Mülheimerin in den kommenden Tagen noch möglich?
Runden in der Mehrzahl? „Keine Ahnung, was noch möglich ist. Ich weiß noch nicht einmal, gegen wen ich morgen spiele“, lachte die Deutsche Meisterin nach ihrem Auftakterfolg.
Sie trifft am Donnerstag auf die Asienmeisterin Wang Zhi Yi. Die 22-jährige Chinesin ist bei den German Open an Position fünf gesetzt, was auch ihrer Weltranglistenposition entspricht.
Welche Rolle der Heimvorteil bei den Yonex German Open spielt
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Eine Zielsetzung möchte Yvonne Li als letztjährige Viertelfinalistin nicht formulieren. Die Mülheimerin genießt aber sichtlich das Heimspiel in der Westenergie-Sporthalle. „Ich mag es total gerne. Ich wohne fünf Minuten von hier zu Fuß. Man schläft zu Hause, man hat alles da, man muss nicht wirklich was vorbereiten, alles ist familiär hier.“
Dieser Heimvorteil soll sich auch am Donnerstag im Duell gegen die favorisierte Gegnerin aus Fernost bemerkbar machen.