Mülheim. Der Mülheimer FC 97 hat zu Tabellenführer SV Scherpenberg aufgeschlossen – und darf sich aus mehreren Gründen Hoffnungen auf den Aufstieg machen.

Gerade einmal sieben Tore trennen Tabellenführer SV Scherpenberg und Verfolger Mülheimer FC 97 im Aufstiegsrennen der Fußball Landesliga noch. Neun Spieltage vor dem Saisonende ist das Rennen um den Startplatz für die Oberliga in der Saison 2023/24 völlig offen – die Entscheidung könnte am 25. und vorletzten Spieltag fallen, wenn die beiden Mannschaften im Mülheimer Ruhrstadion aufeinander treffen.

Zwar hat Scherpenberg das erste direkte Duell im November 2022 mit 2:0 für sich entschieden, trotzdem gibt es aktuell gute Gründe dafür, dass der MFC am Ende oben stehen und jubeln könnte.

Der Trend spricht für den Mülheimer FC 97

Der Trend der vergangenen Wochen spricht eindeutig für die Mülheimer. Nach dem Gipfeltreffen in Scherpenberg und der Trennung von Trainer Bartosz Maslon hat der MFC aus den Spielen bei Blau-Weiß Dingden (3:1), gegen die SF Broekhuysen (2:1), in Lowick (2:0) und Klosterhardt (2:0)sowie gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter (3:1) die volle Ausbeute von 15 Punkten eingefahren.

Scherpenberg dagegen kriselt seitdem. Schon vor der Winterpause tat sich der SVS schwer, gewann zwar noch gegen Klosterhardt (2:0) und Wesel-Lackhausen (5:4), ließ aber gegen Hönnepel-Niedermörmter (2:2) bereits zwei Punkte liegen. Auch im neuen Jahr stottert der Motor noch. Der 3:2-Siegtreffer gegen Fichte Lintfort fiel ebenso erst in der Nachspielzeit wie das Tor zum 3:3 gegen Genc-Osman Duisburg am vergangenen Wochenende. Der Vorsprung von vier Punkten auf den MFC ist so bereits aufgebraucht.

Der Teamgeist beim Mülheimer FC stimmt plötzlich

Hinzu kommt: Beim MFC sprechen sie nicht mehr nur vom Teamgeist, sondern leben ihn auch. Die Stimmung im Kader ist gut. Nicht nur der neue Trainer Ahmet Inal, der den positiven Trend, den Interimstrainer Oguczan Bahar eingeleitet hatte, fortsetzt, lobt das Engagement seiner Spieler. Auch Anil Yildirim und Ahmet Aldemir hoben das Gemeinschaftsgefühl hervor.

Dabei hat sich im Kader nach der Trennung von Maslon gar nicht so viel getan. Eray Karakus kam aus Hamborn, Kaan Terzi von Türkspor Dortmund. Getrennt hat sich der Landesligist von den Brüdern Celal und Sahin Karabudak. Beide sind aktuell noch vereinslos.

Mülheimer FC stellt die beste Abwehr der Liga

Der Trend spricht aktuell also für den MFC – und noch eine weitere Statistik macht Mut. Wie heißt es in einer beliebten Phrase so schön: „Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Meisterschaften.“ Und eben genau hier unterscheiden sich die beiden Teams.

Während Scherpenberg mit 56 Toren den besten Angriff der Liga stellt (MFC 36), weisen die Mülheimer die beste Abwehr der Landesliga Gruppe 2 vor. Gerade einmal 19 Tore haben die Mülheimer kassiert, Scherpenberg bereits 32 – und damit mehr als die abstiegsbedrohten Mannschaften SF Broekhuysen, SGE Bedburg-Hau und Spvgg. Sterkrade-Nord. Im Endspurt könnte das ein Faktor werden.

Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum letzten Spieltag möglich

Hinzu kommt aber: Ein Blick auf die Hinrundenergebnisse gegen die noch anstehenden neun Gegner zeigt, dass ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum letzten Spieltag möglich, gar wahrscheinlich ist.

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Im Herbst des vergangenen Jahres holte der SV Scherpenberg aus den neun Partien 21 von 27 möglichen Punkte, patzte nur gegen Dingden (1:4) und Broekhuysen (0:2). Der MFC ließ einen Zähler mehr liegen, verlor aber nur in Scherpenberg (0:2). Gegen Fichte Lintfort und beim VfB Bottrop reichte es jeweils nur zu einem 1:1.

Mülheimer FC muss Woche für Woche abliefern

Dazu passen auch die Sätze von Ahmet Inal nach dem 3:1 gegen Hönnepel-Niedermörmter: „Es wird nicht einfacher, wenn wir oben mitspielen. Wir müssen Woche für Woche abliefern.“ Das alles aber in dem Bewusstsein, dass die Mannschaft „nicht immer so überragend spielen kann wie gegen Arminia Klosterhardt. Eine gute Mannschaft zeichnet es aus, auch mal mit Mühe und Not zu gewinnen.“

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Und zumindest das hat der SV Scherpenberg in den vergangenen beiden Wochen getan: Mit Mühe und Not einen knappen Sieg und ein Remis gerettet. Ob das erste Anzeichen von Nervosität sind oder aber die Mentalität einer Spitzenmannschaft ist, wird sich zeigen.

Das ist das Restprogramm der beiden Mannschaften

SV Scherpenberg (Platz 1, 38 Punkte, 56:32 Tore)

Spvgg. Sterkrade Nord (A, Hinspiel: 2:1)

SGE Bedburg-Hau (H, 3:0)

TSV Wachtendonk-Wankum (A, 5:0)

VfB Bottrop (H, 3:1)

DJK SF 97/30 Lowick (H, 6:3)

BW Dingden (A, 1:4)

SF Broekhuysen (H, 0:2)

Mülheimer FC (A, 2:0)

Arminia Klosterhardt (H, 2:0)

Restprogramm Mülheimer FC (Platz 2, 38 Punkte, 36:19 Tore)

PSV Wesel Lackhausen (A, 3:2)

TuS Fichte Lintfort (H, 1:1)

SV Genc Osman (A, 3:1)

Spvgg. Sterkrade Nord (H, 3:2)

SGE Bedburg-Hau (A, 2:0)

TSV Wachtendonk-Wankum (H, 3:0)

VfB Bottrop (A, 1:1)

SV Scherpenberg (H, 0:2)

BW Dingden (A, 3:1)