Mülheim. Nach einem klaren Vorsprung gibt der HSV Dümpten den Heimsieg gegen Aldekerk II fast noch aus der Hand. Warum der Trainer ratlos ist.
Die Sirene für die Auszeit war kaum ertönt, da stand Krzystof Szargiej schon mitten auf dem Feld und winkte seine Spieler eilig heran. Der Trainer des Handball-Verbandsligisten HSV Dümpten war nicht damit einverstanden, wie seine Mannschaft den TV Aldekerk II am Leben hielt. Am Ende gaben die Gastgeber einen Fünf-Tore-Vorsprung noch aus der Hand und gewannen nur mit einigem Glück mit 35:33 (17:15). Der Trainer ist ratlos.
Obwohl der HSV schon mit 29:24 in Führung lag, gelang Aldekerk 90 Sekunden vor dem Ende der 33:33-Ausgleich. Nach dem 34:33 durch Sven Hellmich misslang den Gästen der erneute Ausgleich, weil ein Angreifer offenbar im Kreis stand. Erneut Hellmich machte den Deckel drauf.
HSV Dümpten: Trainer fehlt die richtige Erklärung
Warum es seine Mannschaft noch einmal so spannend machen musste? „Ich habe keine Erklärung. Normalerweise muss der Trainer eine Erklärung haben, aber ich weiß es nicht“, zuckte Szargiej nach dem Schlusspfiff mit den Schultern, während sein Team in der anderen Hallenhälfte im Kreis tanzend den Sieg feierte.
Nach wie vor fehlt dem HSV offenbar eine einheitliche Linie. „Ich bleibe bei meiner Meinung: man gewinnt die Spiele in der Deckung und wir haben heute das Gegenteil gemacht, die Deckung war katastrophal“, schimpfte der Dümptener Coach.
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Trotz des Zitterns am Ende war der Dümptener Heimsieg durchaus verdient. Schließlich lagen die Hausherren ab dem 4:3 durchgehend in Führung. Aber schon in der ersten Halbzeit konnten sie den Kontrahenten nicht nennenswert abschütteln. Mehr als drei Tore Vorsprung konnten die Mülheimer nicht herausspielen, während Aldekerk zwischenzeitlich sogar den Anschluss schaffte.
Vorne präsentierte sich vor allem die rechte Seite mit Nico Helfrich und Felix Busjan treffsicher. Rechtsaußen Busjan leistete sich erst in der 57. Minute seinen ersten Fehlwurf, mit elf Treffern war er am Ende bester Schütze. Auch sein Gegenüber Marco Hofmeister hatte bei seinen fünf Toren eine gute Quote.
Felix Busjan scheitert nur knapp an 100-Prozent-Quote
Busjan war auch an der ersten Vier-Tore-Führung der Dümptener beteiligt. Zweimal stahl er hinten den Ball, legte einmal für Nico Helfrich ab und dribbelte sich beim zweiten Mal erfolgreich selbst durch – 21:17.
Bis zum 29:24 wuchs der Abstand sogar noch um ein Tor an. Doch dann wurden die Dümptener nachlässig. „Dreimal haben wir dem Gegner den Ball in die Hände gegeben, deswegen habe ich die Auszeit genommen“, erklärt Szargiej später.
HSV Dümpten gibt Sieg fast noch aus der Hand
Auch der Coach hatte den Eindruck: Nur ein oder zwei weitere Tore und seine Mannschaft hätte den Deckel auf die Partie gemacht. Stattdessen schmolz der Vorsprung auf 29:27. Beim Stand von 31:29 vergab Aldekerk den Anschlusstreffer, so dass Busjan auf der anderen Seite wieder auf 32:29 erhöhte.
Doch im Ziel war der HSV immer noch nicht. Manuel Stelzhammer, schon im Hinspiel der Schrecken der Dümptener und nun mit zwölf Toren wieder bester Schütze, verkürzte mit zwei Treffern auf 32:31 und wenig später auch auf 33:32. Can Pierre Greven erzielte sogar den Ausgleich, ehe Hellmich mit seinen zwei eingangs geschilderten Treffern doch noch die „Rothosen“ zum Sieger machte.
Warum sich Trainer Szargiej kaum über den Sieg freuen konnte
Trainer Krzsystof Szargiej konnte sich darüber aber sichtlich nicht wirklich freuen. „Wenn wir bei meinen Vorgaben bleiben, dann fallen die Tore. Aber nicht, wenn sie versuchen, alleine Entscheidungen zu treffen oder sich zu profilieren“, so der Coach.
Durch die überraschende Niederlage von Kapellen bei Schlusslicht Wesel klettert der HSV auf Platz drei der Verbandsliga hinter St. Tönis und Szargiejs Ex-Team Rot-Weiß Oberhausen.
So spielten sie: Namen & Daten zur Verbandsliga-Partie
HSV Dümpten – TV Aldekerk II 35:33 (17:15)
HSV: Kretschmer, Strenger, Salmon – Busjan (11), Helfrich (8/3), Hofmeister (5), Kerger (4), Hellmich (3), Märker (2), M. Hentschel (1), Michalski (1), Grewe, Muscheika