Oberhausen. Kaum Tore fielen im Handball-Verbandsligaspiel zwischen Biefang und Dümpten. Warum der Coach der Mülheimer Damen hinterher wütend war.

Wer am Samstagnachmittag zu spät zum Handball in die Oberhausener Biefang-Halle gekommen war, dürfte beim Blick auf die Anzeigetafel für einen kurzen Moment befürchtet haben, er oder sie habe sich in der Sportart geirrt. Tatsächlich stand es aber wenige Minuten vor der Pause des Verbandsligaspiels zwischen den Damen des TV Biefang II und denen des HSV Dümpten sage und schreibe 2:1. Auch zur Halbzeit hatte noch keine der beiden Mannschaften fünf Treffer erzielt (4:3), am Ende gewann Biefang mit 14:11.

Die Niederlage der Mülheimerinnen ist auch darauf zurückzuführen, dass in Biefang mit Harz gespielt wird. Der HSV hingegen war sichtlich überfordert mit der Nutzung des Haftmittels: Pässe landeten im nirgendwo oder am Fuß der Mitspielerin, Würfe bekamen keinen Druck und waren leichte Beute der Torhüterin.

Trainer des HSV Dümpten: "Für mich ist das unsportlich"

„Wir haben jetzt dreimal mit Harz trainiert und die trainieren glaube ich jede Hallenzeit mit Harz“, haderte Dümptens Trainer Oliver Scholz. Dennoch konnte auch Biefang ganz offensichtlich daraus kein Kapital schlagen, die Gastgeberinnen hatten selbst so ihre Schwierigkeiten.

„Unter normalen Umständen hätte es ein super Handballspiel werden können", meinte Scholz und konnte sich eine Spitze gegenüber den Oberhausenerinnen nicht verkneifen. „Wenn ich meine, ich muss zu Hause mit dieser Harz-Klamotte die Punkte holen, dann kann ich das machen. Für mich ist das unsportlich.“

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Tatsächlich hat die Biefanger Reserve in dieser Saison sämtliche Heimspiele gewonnen, auswärts hingegen nur fünf Punkte geholt. „Für mich ist das eine Wettbewerbsverzerrung, die der Verband zulässt“, schimpfte der Dümptener Coach.

Allerdings muss sich auch der HSV vorwerfen lassen, die Angebote der Gastgeberinnen nicht angenommen zu haben. „In der ersten Halbzeit hatten wir sie fast“, sagte Scholz zu der Phase, in der eine gefühlte Ewigkeit jenes 2:1 auf der Anzeigetafel stand.

HSV Dümpten belohnt sich nicht für gute Abwehrarbeit

Zwar standen die Mülheimerinnen gut in der Abwehr und Torhüterin Katharina Dronia machte einige gute Chancen zunichte, doch vorne wollte einfach nichts gelingen. „Viel besser kann man nicht decken und dann können sich die Mädels nicht belohnen, weil sie mit dem Sportgerät nicht zurechtkommen“, ärgerte sich Scholz hinterher.

Er versuchte in der zweiten Halbzeit seine Spielerinnen zu schnelleren, kurzen Pässen, „damit der Ball nicht so lange in der Hand ist. Aber auch die sind ja irgendwo hingegangen.“

TV Biefang II bestraft Mülheimerinnen für Nachlässigkeiten nach der Pause

Als sich auch ein paar Fehler in der Abwehr einschlichen, zog Biefang von 5:4 auf 10:5 davon. Beim Stand von 13:9 gewannen die Dümptenerinnen mehrmals den Ball, erzielten aber wieder lange kein Tor. Das 14:10 war die Entscheidung zu Gunsten der Oberhausener Damen.

Trainer Scholz blieb aber hinterher bei seiner Sichtweise: „Hätten wir ohne Harz gespielt, hätten wir gewonnen – ganz klare Kiste.“

Namen & Daten zur Partie: So spielten sie

TV Biefang II – HSV Dümpten 14:11 (4:3)

HSV: Dronia, Lange – Thiel (5/1), Zutt (4), Beckord (1), Buschhausen (1), Buhren, Homberg, Le. Liebern, Lutz, Zec