Mülheim. Die deutsche Nationalmannschaft war im WM-Viertelfinale so gut wie ausgeschieden – dann kamen die Grambusch-Boys. Das sagen die Uhlenhorster.
Das war nichts für schwache Nerven. Bis zur 57. Minute lag Deutschland im WM-Viertelfinale gegen England zurück, dann glichen Mats und Tom Grambusch aus, retteten das Team von Trainer André Henning ins Shoot-out – und dort gelang der Sprung ins Halbfinale.
Am Freitag (12 Uhr) trifft Deutschland mit den beiden Uhlenhorstern Moritz Ludwig und Lukas Windfeder auf den Weltranglistenersten Australien – und stellt sich dort auf eine harte Aufgabe ein.
Uhlenhorster sprechen von „Wahnsinn“ und starker „Mentalität“
„Absoluter Wahnsinn. Solche Spiele gibt es nicht so häufig“, sagte Lukas Windfeder nach dem Thriller von Bhubaneswar. „Unglaublich, dass wir das noch drehen konnten“, fasste Moritz Ludwig das Geschehen in Worte. Über 55 Minuten machten die Deutschen gegen England kein gutes Spiel. Erst als Torhüter Alexander Stadler zugunsten eines weiteren Feldspielers Platz machte, konnte das Henning-Team mehr Druck aufbauen – und strahlte plötzlich Torgefahr aus.
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„Wir waren bis dahin nicht griffig in den Zweikämpfen, England hat seine Chancen gut genutzt“, so Moritz Ludwig. Als Christopher Rühr dann einen Siebenmeter verschoss, schien es endgültig gelaufen zu sein. Davon ließ sich das Team aber erstaunlicherweise nicht aus der Bahn werfen.
Mögliche Revanche für Olympia-Aus 2021
„Es spricht für unsere Mentalität, dass wir bis zum Schluss alles versucht haben, auch wenn es nicht nach unserem Plan lief. Dafür wurden wir dann belohnt“, so Lukas Windfeder. Zwei späte Tore der Grambusch-Boys sorgten für die Entscheidung vom Punkt, dort avancierte Torhüter Jean Danneberg zum Matchwinner.
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„Mit dem ersten Siebenmeter und der Zeitstrafe für England kam der Glaube zurück“, so Lukas Windfeder. Die Euphorie will die Mannschaft nun mitnehmen ins Halbfinale gegen Australien. Im Sommer 2021 unterlag Deutschland im olympischen Halbfinale mit 1:3, diesmal soll es besser laufen.
Deutschland rechnet sich gegen Australien Chancen aus
„Wir mussten erst einmal das unglaubliche Gefühl vom England-Sieg verarbeiten, ab Donnerstag konzentrieren wir uns voll auf Australien“, so Außenverteidiger Moritz Ludwig, der davon ausgeht, dass „sie uns alles abverlangen werden. Wir brauchen eine Topleistung, dann haben wir eine realistische Chance, ins Finale einzuziehen.“
Auch Lukas Windfeder, der „ein intensives Spiel erwartet“, rechnet sich Chancen aus. „Wir wissen um die Stärken der Australier und müssen selbst zulegen. Wenn wir aber das durchsetzen, was uns stark macht, können wir ins Finale einziehen.“ Wenn es sein muss, auch wieder erst im Shoot-out.