Mülheim. Projektarbeit, Leitung von Sport-AG’s und vieles mehr – das sind die Aufgaben von FSJlerin Lisa Loewenthal beim Mülheimer Sportbund.
Etwa 800.000 junge Menschen verlassen Jahr für Jahr die Schulen und stehen vor entscheidenden Fragen: Ausbildung oder Studium? Erst einmal „Work and travel“ oder doch ein Freiwilliges Soziales Jahr?
Etwa jeder zehnte Schulabgänger entscheidet sich mittlerweile für ein Engagement für die Gesellschaft. Auch Sportvereine oder Verbände sind mögliche Einsatzstellen für ein sogenanntes „FSJ“. Ein Besuch beim Mülheimer Sportbund.
Mülheimer Sportbund: FSJlerin ist Leichtathletin beim Dümptener TV
Lisa Loewenthal empfängt uns in ihrem Büro im Haus des Sports. Seit 1. September arbeitet die 19-Jährige dort in 39 Stunden pro Woche als FSJlerin. Endlose Bewerbungen schreiben brauchte sie nicht. „Der MSB war meine einzige Bewerbung, weil das auch ein Bereich ist, der mich sehr interessiert“, sagt sie. Zudem seien die Vorstellungen auch im Vorfeld ehrlich kommuniziert worden. „Der Fokus liegt auf dem Sammeln von Erfahrungen und nicht auf dem Geld verdienen“, betont Lisa Loewenthal.
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Nach dem Abi sei der Mülheimerin, die beim Dümptener TV Leichtathletik betreibt und daneben noch freizeitmäßig Volleyball spielt, noch nicht hundertprozentig klar gewesen, wohin der Weg gehen soll. Ein Freiwilliges Soziales Jahr sollte als Orientierungshilfe dienen.
Mülheimerin möchte in Köln Sportmanagement studieren
Die ersten Monate beim Mülheimer Sportbund haben die 19-Jährige darin bestärkt, dass sie in Köln Sportmanagement studieren möchte. Aktuell bereitet sie sich auf die Eignungsprüfung vor. „Das wird hier auch von allen total unterstützt“, betont sie.
Zwei neue FSJ-Stellen sind zu vergeben
Der Mülheimer Sportbund sucht bereits den Nachfolger oder die Nachfolgerin von Lisa Loewenthal für das Bildungsjahr 2023/2024. Auch der Mülheimer Sportservice bietet ab 1. September wieder eine FSJ-Stelle an.
Bewerbungen für die beiden Stellen nimmt MSB-Geschäftsführerin Nicole Nussbicker (nicole.nussbicker@msb-mh.de) bis zum 17. Februar entgegen. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Mülheimer Sportbundes.
Neben der täglichen Büro-Arbeit unterstützt die FSJlerin auch sämtliche Kollegen und Kolleginnen bei verschiedenen Projekten – etwa bei den sportmotorischen Testungen, bei Kita-Projekten oder bei Schulstadtmeisterschaften. An zwei Grundschulen ist Lisa Loewenthal zudem als Übungsleiterin im offenen Ganztag tätig. Am Oemberg leitet sie eine Tanz- und am Krähenbüschken eine Ballsport-AG.
Eigenständiges Projekt gehört zum Freiwilligen Sozialen Jahr dazu
„Da musste man am Anfang erst einmal einen Ablauf für sich finden aber nach ein oder zwei Wochen war ich eigentlich schon ganz gut drin“, erzählt die FSJlerin, die diese Erfahrung in Zukunft auch in ihren Verein einfließen lassen kann. „Dass ich jetzt den Übungsleiterschein habe, ist natürlich total praktisch.“
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Fester Bestandteil eines FSJ ist ein eigenständig geplantes und durchgeführtes Projekt, das für Lisa Loewenthal einer der Schwerpunkte im kommenden Halbjahr werden wird. Zwei Richtungen hat sie dabei schon im Kopf: Entweder ein Projekt zur besseren Selbstbehauptung und Überwindung von Kita-Kindern oder – fast ein komplettes Gegenteil – ein Spiel- und Sportfest „mit jeder Menge Action“. Ende Februar beginne die Planung.
Mülheimerin freut sich über abwechslungsreichen Alltag
„Ich bin froh über meinen abwechslungsreichen Alltag“, sagt die FSJlerin nach ihren ersten vier absolvierten Monaten im Haus des Sports. „Man wird überall eingebunden und lernt sehr viel über sich selber“, sagt die Mülheimerin. Und über andere, denn auf Seminaren besteht die Möglichkeit, sich auch mit anderen FSJlern zu vernetzen. „Das ist eine Sache, die ich mir vorher gar nicht so vorgestellt habe“, sagt die 19-Jährige.
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Trotz des vorgegebenen Rahmens können die FSJler praktisch selbst entscheiden, wie viel sie zusätzlich in ihr freiwilliges Jahr investieren wollen. Wie sehr sich Lisa Loewenthal mit ihrer Rolle identifiziert, zeigt die Tatsache, dass sie mittlerweile auch Gruppen- und Landessprecherin ist.