Mülheim. Sie führte komfortabel, doch dann hat die HSG Mülheim/Styrum vier Gegentore bekommen – 21:21. Worüber sich Trainer Lukas Görgens dennoch freute.
Obwohl die Spielgemeinschaft durch den 21:21 (8:7)-Punktgewinn gegen den HC TV Rhede erstmals seit langer Zeit die Abstiegsränge verlassen hat, konnte sich über das Remis keiner so richtig freuen: Verbandsligist HSG Mülheim/Styrum hätte die Partie gewinnen müssen.
Denn die HSG führte vor heimischem Publikum in der Sporthalle an der Von-der-Tann-Straße rund fünf Minuten vor dem Ende schon mit vier Toren gegen die Gäste aus Rhede (21:17). Die Hausherren hatten dann gleich mehrfach die Möglichkeit, auf fünf Tore wegzuziehen und damit wohl den Sack zuzumachen. Der entscheidende Treffer fiel aber nicht.
HSG Mülheim/Styrum vergibt beste Chancen und lädt Rhede ein
Die Mülheimer scheiterten unter anderem frei von Links- und Rechtsaußen und vergaben auch noch einen Siebenmeter. Dementsprechend frustriert war HSG-Trainer Lukas Görgens nach dem Spiel: „Wir hätten nur dieses eine Tor gebraucht. Aber wir haben uns zu blöd angestellt, waren einfach nicht abgezockt genug.“
Umso ärgerlicher war es, dass die Mülheimer nicht nur ihre freien Chancen nicht nutzten, sondern damit auch gleichzeitig Rhede zu schnellen Tempogegenstößen einluden. Damit holten sie den Turnverein wieder ins Spiel zurück, der eigentlich in der zweiten Hälfte schon zusehends seine spielerische Linie verloren hatte. Denn Rhede machte einige technische Fehler in der Offensive und war auch in der Deckung öfter mal zu spät dran.
Lesen Sie hier: Das sagte Görgens vor der Partie gegen Rhede.
In der Folge standen sie nach zwei Zeitstrafen nur noch zu viert auf dem Platz. Aber auch hier muss sich die HSG den Vorwurf gefallen lassen, dass sie diese Phase nicht besser für sich genutzt hat. Etwa, um auf den Linksaußen Philemon Hillen abzuräumen, der bis dato ein starkes Spiel gemacht hatte. „Wir hätten ihn sicher noch mehr füttern können“, sagt auch Trainer Görgens.
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HSG Mülheim/Styrum: Respektables Ergebnis bei der Personaldecke
Stattdessen kam der Tabellenneunte schrittweise wieder heran und traf rund eine Minute vor Schluss nach einem Foul vom Siebenmeterpunkt zum 21:21-Endergebnis. „Auch unser Rückzugsverhalten war am Ende nicht mehr so gut wie noch in der ersten Hälfte“, sagt Görgens. Zwar kamen die Gastgeber danach noch mal in Ballbesitz, konnten aber den letzten Angriff nicht mehr entscheidend nutzen, auch weil sie durch ein frühes Zeitspiel zu einer Aktion gezwungen waren. Dass es bei der HSG in der Schlussphase auch immer mal wieder in der Offensive hakte, war sicherlich auch dem etwas zusammengewürfelten Kader geschuldet.
Weil gleich vier Stammkräfte fehlten, musste nicht nur Trainer Lukas Görgens von Beginn an selbst ran, sondern es halfen mit Alexander Schmidt, Marvin Siemes, Sascha Hidding und Bernd Reimers auch vier Leute aus, die eigentlich gar nicht mehr oder in der vierten Mannschaft spielen. „Wenn man diese Umstände sieht, kann man mit dem Punkt vielleicht doch ein Stück weit zufrieden sein“, so der Coach.
HSG Mülheim/Styrum: Phil Richter ist zurück
Zumal die Mülheimer durch das Unentschieden zumindest zeitweise auf den elften Platz geklettert sind. Und noch etwas Positives gab es zu vermelden: Phil Richter hat nach der Schulterverletzung gegen Rhede sein Comeback gegeben und direkt vier Tore erzielt. „Man hat gleich gesehen, dass er unserem Spiel gut tut“, freut sich Görgens. Auch wegen seiner Einstellung und seinem „Siegeswillen“ – davon will sich die Spielgemeinschaft nun wieder mehr mitreißen lassen.
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Allerdings hat die HSG Mülheim/Styrum mit der HSG Vennikel/Rumeln/Kaldenhausen und dem HC Rot-Weiß Oberhausen nun erstmal zwei dicke Kaliber vor der Brust.
HSG Mülheim/Styrum – HC TV Rhede 21:21 (8:7)
HSG: Schoofs, Teuffer – Schroer (6/1), Peschers, Hillen (5), Weidner, Siemes (1), T. Görgens, L. Görgens (3), Hinz (2), Siemes (1), Schmidt, Reimers, Richter (4), Hidding