Mülheim. Die Damen und die Herren des HTC Uhlenhorst haben ein Jahr mit verpassten Chancen und erreichten Zielen hinter sich. Ein Fazit.
Die Hockeyspielerinnen und Hockeyspieler des HTC Uhlenhorst befinden sich in einer kurzen Weihnachtspause.
Schon am ersten Januarwochenende nimmt die Hallensaison wieder Fahrt auf, bis zu den möglichen Viertelfinalspielen ist es nicht mehr weit. Zeit, auf die vergangenen zwölf Monate zurückzublicken.
HTC Uhlenhorst: Schock zum Jahresende, Jubel im Frühjahr
Das Jahr 2021 endete für die Damen des HTC Uhlenhorst mit zwei Hiobsbotschaften. Lara Birkner und Toni Meister verletzten sich beide schwer, haben bis heute noch nicht wieder auf dem Feld gestanden. Früheste Rückkehr im Frühjahr 2023. Die Verletzungen der beiden Stammspielerinnen wogen schwer – trotzdem spielten die HTCU-Damen ein gutes erstes Halbjahr 2022.
Zwar verpassten sie in der Halle das Viertelfinale, auf dem Feld bewiesen sie aber in den Play-downs gegen den Club Raffelberg nicht nur, dass sie nervenstark sind, sondern auch, dass sie in die 1. Bundesliga gehören. Ein 6:1 im vierten Spiel der Best-of-seven-Serie brachte schließlich die Entscheidung – die Emotionen sprudelten anschließend über. „Raffelberg war heute unter Zugzwang, wir haben befreit aufgespielt und den Matchball genutzt“, hatte Kapitänin Melanie Terber seinerzeit gesagt, die Fans skandierten „Wir wollen die Mannschaft sehen“. Saisonziel erreicht.
Vorzeitiges Saisonaus für die Uhlenhorster Herren
Ein gänzlich anderes Schicksal ereilte an diesem 29. Mai die Herren des HTC Uhlenhorst. Bereits die Hallensaison mussten die Uhlenhorster nach dem 10:14 beim Berliner HC vorzeitig beenden, auch bei der European Hockey League war im KO12 Schluss – es reichte nur zu Platz neun.
So war der deutsche Meistertitel auf dem Feld plötzlich der einzig mögliche und nach dem Sieg im ersten Viertelfinale gegen den Hamburger Polo Club hatte das Team von Thilo Stralkowski alle Trümpfe in der eigenen Hand. Was folgte, war eine 2:5-Niederlage im Rückspiel in Hamburg und ein damit verbundenes Entscheidungsspiel. Ebenfalls bei Polo.
Verletzungen ziehen sich durch das Uhlenhorster Jahr
Ohne die verletzten Lukas Windfeder, Jan Schiffer und Timm Herzbruch konnten die Mülheimer einen Tag nach der deutlichen Niederlage nicht mehr nachlegen, unterlagen mit 0:1 und mussten den Traum vom Final Four begraben. „Wir hätten da unfassbar gerne gespielt, aber Glückwunsch an Polo, sie waren in Hamburg der verdiente Sieger“, gab sich Trainer Thilo Stralkowski als fairer Verlierer.
Das Thema Verletzungen war dabei so präsent, wie häufig in der jüngeren Uhlenhorster Geschichte. Timm Herzbruch hatte in Spiel zwei bei Polo noch auf dem Platz gestanden – es war sein bis heute letzter Einsatz, immer wieder warfen ihn Verletzungen zurück. Jan Schiffer kehrte zwischenzeitlich zurück, riss sich kurz vor der Hallensaison aber das Kreuzband und fällt nun wieder aus. Und auch Lukas Windfeder erwischte es immer mal wieder, genau wie Philipp Noertersheuser. Die große Konstante im Uhlenhorster Herrenteam ist die Inkonstanz.
Auch interessant
Abgänge im Sommer – überraschendes Comeback im Herbst
Hinzu kamen – bei Damen und Herren – einige Abgänge im Sommer. Nach dem großen Umbruch vor der Spielzeit 2021/22 mussten die Damen erneut Leistungsträgerinnen ziehen lassen. Petra Ankenbrand beendete ihre Bundesligakarriere, Julia Hemmerle, die den HTCU vorher noch zum Klassenerhalt geschossen hatte, wechselte zum Mannheimer HC, Marie Hahn zum Düsseldorfer HC.
Bei den Herren hängten Till Brock und Julius Meyer, der zumindest in der Halle reaktiviert werden konnte, ihre Schuhe an den Nagel, Niklas Bosserhoff zog es zu Polo Hamburg. Es kamen auch einige neue Spieler hinzu – ganz ohne Reibungsverluste verlief die Hinrunde auf dem Feld aber nicht. Wie groß die Personalsorgen zwischenzeitlich erneut waren zeigt die Tatsache, dass Co-Trainer Tobias Matania ein ungeplantes Comeback feiern musste.
Aber es gab auch Lichtblicke. Moritz Ludwig hat sich vom Talent zum Leistungsträger entwickelt und sich einen Platz im WM-Kader von André Henning ebenso verdient wie Lukas Windfeder. Henrik Mertgens durfte bei den Halleneuropameisterschaften auflaufen und die Damenmannschaft zeigt immer wieder, wie wichtig ein funktionierendes Kollektiv ist.
HTC Uhlenhorst: 2023 müssen beide Mannschaften zulegen
Dennoch müssen beide Mannschaften auf dem Feld noch zu legen. Für die Damen wird es weiterhin nur um den Klassenerhalt gehen – fünf Rückrundenspiele dürfen ab Ende März als Vorbereitung auf die Play-downs betrachtet werden. Die wollen die Herren tunlichst vermeiden – umso wichtiger sind Siege in der Rückrunde, um doch noch ins Viertelfinale einzuziehen.
Auch interessant
Vorher geht es aber in der Halle weiter. Dort sind beide Mannschaften auf Kurs – schwankende Leistungen zeigen aber, dass die Herren aktuell zur erweiterten, aber nicht zur absoluten nationalen Spitze zählen. Die Damen müssen ihren Anspruch, die dritte Kraft im Westen hinter Düsseldorf und Köln zu sein, noch weiter untermauern. Das Potenzial ist da, wichtig wäre hier, dass im Sommer 2023 nicht der nächste Umbruch ansteht.