Amsterdam. Im EHL-Platzierungsspiel siegt der HTC Uhlenhorst mit 3:1, hat aber weiter große Verletzungssorgen. Selbst der Ersatztorwart muss im Feld ran.

Der HTC Uhlenhorst hat bei der European Hockey League das Spiel um Platz neun gegen den französischen Club Saint Germain HC mit 3:1 (1:1) gewonnen und somit noch für einen versöhnlichen Abschluss gesorgt.

Wie schon einen Tag zuvor bei der 0:4-Niederlage gegen den niederländischen Vizemeister SV Kampong plagten die Mülheimer auch diesmal Verletzungssorgen. Mit Jan Schiffer und Maximilian Ochs fielen zwei weitere Spieler aus. Ersatztorwart Krischan Schliemann zog sich sogar ein Spielertrikot über, um als Option für das Feld bereit zu stehen und bekam auch ein paar Minuten Spielzeit. Trotz der Personalsituation hatte Uhlenhorst das Spiel in einem insgesamt ereignisarmen ersten Viertel zunächst im Griff, Saint Germain spielte aber immer wieder gefährliche Pässe in den Schusskreis.

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Im zweiten Viertel konnten sich beide Mannschaften dann ihre ersten Ecken erarbeiten. Nach dem Eingriff der Videoschiedsrichterin war Saint Germain das erste Mal nach einer Ecke erfolgreich. Zunächst konnte Torwart Lennart Küppers noch reagieren, beim Nachschuss von Mateo Perrin war er aber machtlos (19.). „Man hat gemerkt, dass das Spiel gegen Kampong viel Kraft gekostet hat, wir sind nicht so gut reingekommen“, resümierte HTC-Coach Thilo Stralkowski. Uhlenhorst drückte danach auf den Ausgleich, drei Mal vergab man nach einer Ecke aber gute Möglichkeiten. Also musste eine andere Variante her. Bei der insgesamt vierten Ecke versuchte es Kapitän Malte Hellwig nicht mit purer Kraft, sondern passte den Ball auf Moritz Ludwig, der aus kurzer Distanz den Ausgleich markierte (28.).

Hellwig erzielt Traumtor für den HTC Uhlenhorst

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Und auch aus der Kabine kamen die Uhlenhorster besser. Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff gab es Siebenmeter für die Mülheimer, Hellwig verwandelte sicher zum 2:1 (32.). „In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel dominiert“, war Stralkowski mit dem Auftreten nach dem Seitenwechsel zufrieden. Tatsächlich hatte der HTC das Spiel nach der Führung weitgehend im Griff, auch weil Saint Germain einige Fehler im Passspiel unterliefen, die Franzosen nicht mehr ganz so konsequent nach vorne spielten und Uhlenhorst Ecken verhindern konnte. Die Mülheimer hingegen hatten weiter Lust und wollten das Ergebnis deutlicher gestalten.

Und das gelang auch im letzten Viertel und zwar mit einem echten Traumtor. Malte Hellwig legte ein Solo über das halbe Spielfeld hin, ließ einen Gegenspieler nach dem anderen stehen, jonglierte den Ball noch einmal auf dem Schläger und lupfte ihn dann gekonnt zum 3:1 ins französische Tor (46.). „Das war vielleicht der bisher sehenswerteste Treffer des Turniers, das hat er wunderbar gemacht“, so sein Trainer. Aber Saint Germain gab danach nicht auf, bekam im Gegensatz zum dritten Viertel doch noch ein paar Ecken, konnte diese Chancen aber nicht nutzen. Es blieb also beim insgesamt verdienten 3:1-Erfolg für die Uhlenhorster.

„Wir sind froh, dass wir mit einem positiven Gefühl hier rausgehen und das Ganze mit einem Sieg abschließen konnten“, sagte Stralkowski. Allerdings wurmte ihn immer noch die Personallage. „Wir sind natürlich unzufrieden, dass es nicht für mehr gereicht hat und vor allen Dingen, dass wir hier nicht in besserer personeller Verfassung auftreten konnten.“ Für den HTC geht es am kommenden Wochenende (Sonntag, 24. April) in der Bundesliga mit dem Spiel beim Mannheimer HC weiter. „Ich hoffe, dass uns der Sieg noch mal Auftrieb für die nächsten beiden Bundesligaspiele gibt bevor es dann in die Playoffs geht“, so Stralkowski.

So haben sie gespielt:

Saint Germain HC - HTC Uhlenhorst 1:3 (1:1)
Tore: 1:0 Perrin (19.), 1:1 Ludwig (28.), 1:2, 1:3 Hellwig (32.,46.)
Saint Germain: Owen Jeammot, De Vaucelles – Grégorie Samson, Guillaume Samson, Genestet, Verrier, Pereira, Gonessa, William-Ike Jeammot, Bazille, Parrilla, Semenol, Segretain, Pauchet, Roux, Perrin.
HTC: Küppers – Toscani, Brock, Mertgens, Enaux, Duckscheer, Soeller, Bosserhoff, Seidemann, Werner, Ludwig, von Schwerin, Hellwig, Schliemann.
Gr. Karten: Perrin – Seidemann, Werner.
Schiedsrichter/in: S. O’Donnell, S. Wilson
Videoschiedsrichterin: I. Makar.