Mülheim. Verbandsligist VfR Saarn fehlen vor allem in der Offensive die Mittel. Er kassiert eine verdiente Neiderlage im letzten Spiel in 2022.
Fünf Minuten vor dem Ende setzten die Handballer des VfR Saarn alles auf eine Karte. Mit dem Mute der Verzweiflung griffen sie die Cronenberger TG mit einer offenen Manndeckung an. Doch wie so Vieles an diesem Sonntagvormittag trug auch dieses letzte Mittel keine Früchte – der Verbandsligist verlor die Partie vor heimischem Publikum verdient mit 23:30 (12:16).
„Sehr enttäuschend“, war das ernüchternde Fazit von Trainer Carsten Quass nach dem Schlusspfiff. „Wir wollten eigentlich abstellen, dass wir nach der Pause schläfrig rauskommen aber heute hat es schon früher angefangen, dass wir uns nicht mehr berappen konnten“, so der Coach.
VfR Saarn kommt nach schleppendem Start besser ins Spiel
Denn nach einem schleppenden Start war seine Mannschaft nach etwa 13 Minuten etwas besser ins Spiel gekommen. Tim Neukirch sicherte dem VfR per Doppelschlag die erste Zwei-Tore-Führung der Partie.
Doch eine Auszeit der Gäste zog den Hausherren dann völlig den Stecker. Aus 7:5 wurde 7:9. „Nach der Auszeit war alles irgendwie raus. Vorne haben wir uns drei Würfe zu voreilig genommen, die sie dann direkt genutzt haben und hinten haben wir auch nicht mehr richtig angepackt“, ärgerte sich Quass.
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Konnte Benedikt Linssen zwischenzeitlich noch einmal auf 11:12 verkürzen, wuchs der Vorsprung bis zur Pause sogar auf vier Tore an – 12:16.
Halbzeit zwei begann dann unter diesen Umständen mit dem Worst Case für die Mülheimer: drei Gegentreffer in Folge. Sieben Tore Rückstand waren für die Mülheimer an diesem vierten Adventssonntag eine zu hohe Hypothek.
Sieben Tore waren eine zu hohe Hypothek für die Gastgeber
Denn im Angriff waren die Hausherren unter dem Strich nicht gut genug, um einen solchen Rückstand noch aufzuholen. „Wir haben uns schon schwer getan, uns Räume zu erschaffen“, sagte Quass.
Und wenn diese doch gefunden wurde, machte sich seine Mannschaft durch eine mangelnde Trefferquote das Leben selbst schwer. Um die 40. Minute herum hielt der VfR die Gäste lange bei 22 Treffern, schlug in dieser Phase aber selbst nur zweimal zu. „Da haben wir uns die Chancen schon erspielt, aber dann vorne viel liegen lassen“, haderte der Coach.
VfR Saarn kommt trotz guter Phase nicht wirklich näher heran
Tim Neukirch scheiterte allein zweimal per Siebenmeter. So hätten die Mülheimer noch einmal deutlich näher herankommen können als bloß auf 17:22.
Der letzte Hoffnungsschimmer keimte dann beim Treffer zum 20:24 durch Leo Cordes auf, doch mit den Treffern zum 20:26 machten die Cronenberger alles klar.
Weihnachtsbilanz: Mülheimer Verbandsligist hat mindestens zwei Punkte zu wenig
Damit bleiben die Mülheimer zu Weihnachten bei acht Zählern aus zwölf Spielen und verpassten es, nach Punkten mit den Gästen gleichzuziehen. Genau diese zwei Pünktchen fehlen dem Coach in seiner Zwischenbilanz. „Woran es liegt, weiß jeder für sich ein bisschen. Uns fehlen die Punkte aus dem Spiel gegen Lintfort, dafür konnte man nicht wissen, dass wir gegen Interaktiv gewinnen“, sagte Quass.
Auch das Spiel gegen Tabellennachbar Haan hat der Coach noch im Gedächtnis. „Da musst du anders auftreten. Das sind Dinge dir mir noch fehlen, da fehlt noch ein bisschen die Grundspannung im Team“, bilanzierte der Coach.
VfR Saarn fehlen im Rückraum die Alternativen
Die schwankenden Leistungen liegen aber mit Sicherheit auch ein Stück weit in den mangelnden Alternativen begründet. Wenn ein Leistungsträger wie Benedikt Linssen – wie am Sonntag geschehen – nur dreimal trifft, kann der VfR diese fehlenden Tore schwer auffangen.
„Wir sind nicht so gut besetzt im Rückraum und wenn man nicht eins zu eins wechseln kann, fehlt das natürlich“, weiß auch der Coach. Für sein Team geht es am 14. Januar mit einem Auswärtsspiel beim Solinger Turnerbund weiter.
So spielten sie: Namen & Daten zur Partie
DJK-VfR Saarn - Cronenberger TG 23:30 (12:16)
Wortberg (1.-30.), Mombour (31.-60.) – T. Neukirch (7/1), M. Neukirch (4), Cordes (3), Linssen (3), Kilgast (2), Rotthäuser (2), Graf (1), Minten (1), Kaiser, Milhorst, Stegemann