Mülheim. Zwei Mal führte Rot-Weiss Mülheim beim Mülheimer SV 07 – am Ende jubelten die Gastgeber. Dank einer klaren Steigerung in der zweiten Halbzeit.

Als verdiente Sieger gingen die Spieler des Mülheimer SV 07 nach dem dem 4:2 (1:2)-Erfolg gegen Rot-Weiss Mülheim vom Feld.

Der Weg dahin war für den Favoriten vom Saarnberg aber durchaus ein beschwerlicher, erst in der Schlussphase platzte der Knoten.

Mülheimer SV 07 braucht nur neun Minuten, um das Spiel zu entscheiden

Als Dustin Christmann in der 80. Minute eine Flanke von Lennard Kaiser ins eigene Tor grätschte, gab es auf der Bank der 07er kein Halten mehr. Das Derby war gedreht, die Gastgeber führten nun mit 3:2 und spätestens mit dem 4:2 durch Marvin Ellmann in Minute 86 waren die drei Punkte in trockenen Tüchern.

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Dass der MSV 07 solange arbeiten und zittern musste lag einerseits an individuellen Fehlern und mangelnder Präzision, andererseits aber auch an mutig spielenden und tapfer verteidigenden Gästen von der Bruchstraße. Bis zur 77. Minute hatte Rot-Weiss geführt, ehe Hamza Velic nur drei Minuten nach seiner Einwechslung nach einem Pfostenschuss von Kaiser goldrichtig stand und aus kurzer Distanz zum 2:2 ausglich.

Rot-Weiss Mülheim findet in Halbzeit zwei kaum noch statt

Es war der Lohn der Angriffsbemühungen der 07er, die mit Beginn der zweiten Halbzeit wesentlich agiler und druckvoller spielten als in den ersten 45 Minuten und Rot-Weiss kaum noch Gelegenheit zum Durchatmen gaben. Mehr als einen Freistoß von Oktay Cinar aus rund 25 Metern brachten die Gäste im zweiten Durchgang nicht mehr in Richtung MSV-Tor.

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Den Hausherren fehlte aber oftmals noch die letzte Genauigkeit im Passspiel, die Einwechslung von Pascal Roenz für den verletzten Robin Götze brachte noch einmal frischen und entscheidenden Wind.

Mülheimer SV tut sich mit neuer Ausrichtung zunächst schwer

Zu Beginn der Partie hatten sich die Hausherren, die erstmalig mit einer Fünferkette gespielt haben, mit der neuen taktischen Ausrichtung noch schwer getan. Dazu kam: Startelf-Debütant Asim Simsek verschätzte sich bei einer Kopfballrückgabe, Sebastian van Ryn war aufmerksam und schob nach fünf Minuten zur Führung für Rot-Weiss ein. „Da will ich dem Jungen keinen Vorwurf machen. Er ist erst 19 Jahre alt und hat danach ein gutes Spiel gemacht“, nahm MSV-Trainer Dimitri Steininger den Unglücksraben in Schutz.

Rot-Weiss Mülheim spielte couragiert und führte sogar zwei Mal beim Mülheimer SV 07.
Rot-Weiss Mülheim spielte couragiert und führte sogar zwei Mal beim Mülheimer SV 07. © FUNKE Foto Services | Oliver Mueller

Die Hausherren taten sich schwer ins Spiel zu finden, Rot-Weiss lauerte auf Konter. Bei eisigen Temperaturen war es kein Fußballspiel, dass die Gemüter erhitzte – dafür war es zu viel Stückwerk auf beiden Seiten. So war es auch eine Einzelaktion von Abdoulaye Sall, die zum Ausgleich führte. Der Linksaußen ließ Eugene Asamoah alt aussehen und tunnelte dann RWM-Keeper Maurice Riehle.

Die neuerliche Führung der Gäste resultierte dann aus einem weiteren Fehler in der MSV-Defensive. Nach einem Eckball nutzte erneut van Ryn die Abstimmungsprobleme – sein Kopfball kullerte ins lange Eck (42.). Nach dem Seitenwechsel spielte dann nur noch der MSV 07 – mit dem bekannten Ausgang.

Rot-Weiss Mülheim kann das Tempo nicht mehr diktieren

„Wir haben leider ein paar individuelle Fehler gemacht, die 07 ausgenutzt hat. Offensiv haben wir es nicht mehr verstanden, das Spiel mal schnell zu machen und mal den Pass zu verzögern“, sagte RWM-Trainer Thomas Cvetkovic.

Sein Gegenüber, Dimitri Steininger, fasste zusammen: „Mit der neuen Grundformation hat sich die Mannschaft am Anfang noch nicht so wohl geführt, Rot-Weiss war dagegen sofort drin. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann mehr Ruhe im Spiel und haben es dann gut gemacht.“

So haben sie gespielt

Mülheimer SV 07 – Rot-Weiss Mülheim 4:2 (1:2)
Tore:
0:1 van Ryn (5.), 1:1 Sall (32.), 1:2 van Ryn (42.), 2:2 Velic (77.), 3:2 Christmann (80., ET), 4:2 Ellmann (86.).
MSV 07:
Schepe – Simsek (67. Velic), Schoof, Götze (60. Roenz), Sall (90.+3 Hampel), Reis, Ellmann, Kaiser, Käsch, Tschierske, Zuweis.
RWM:
Riehle – Christmann (81. Tonski), Ates, Mang, Cinar, Baffour, Pein, van Ryn, Braida (65. Fobiri, 83. Ot), Parlakoglu (81. Kopka), Asamoah.