Mülheim. Lange tat sich der Mülheimer FC im Heimspiel gegen Dingden schwer. In der letzten Viertelstunde drehte er einen 0:1-Rückstand aber noch um.

Als die Fußballer des Mülheimer FC 97 gemeinsam im Kreis den 3:1 (0:1)-Sieg gegen Blau-Weiß Dingden feierten, konnten sie sich einen kleinen Seitenhieb gegen Ex-Trainer Bartosz Maslon nicht verkneifen. „Wer ist hier kein Team?“, schallte es mehrfach aus der Spielertraube.

„Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Nach so einer turbulenten Woche haben sie das super gemacht“, meinte der Sportliche Leiter Oguzcan Bahar nach seinem ersten Einsatz als Interimstrainer. „Wir haben gezeigt, dass wir eine Mannschaft sind. Jeder war für den anderen da. Das war für mich auch eine Bestätigung“, meinte Bahar.

Mülheimer Abwehrreihe brauchte Eingewöhnungszeit

In den wenigen Einheiten seit der Trennung von Maslon hatten die Styrumer insbesondere an der Viererkette gearbeitet, in dessen Zentrum diesmal Nurettin Kayaoglu und Paul Ihnacho verteidigten. „Wir wollten, dass die Abwehr etwas höher steht, das haben wir auch ganz gut gemacht“, meinte Bahar.

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Ein bisschen Eingewöhnungszeit brauchte die Defensivreihe aber schon, so dass Dingden mehrfach seinen Mittelstürmer Mohamed Salman in Szene setzen konnte. So auch in der 14. Minute, als Salman nach einem Kopfballduell plötzlich frei durch war und den Ball durch die Beine von Keeper Tolunay Isik schob.

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„Ansonsten war es ein 0:0-Spiel, beide hatten wenig Chancen und Dingden hat halt eine davon genutzt“, fasste der Interimstrainer die erste Halbzeit treffend zusammen. Das Spiel der Hausherren war sehr zerfahren, viele zweite Bälle landeten beim Gegner. Ein Drehschuss von Arman Corbo war die einzige nennenswerte im ersten Durchgang (34.). Auf der anderen Seite verhinderte Yusuf Isik per Grätsche das 0:2 (43.).

Fünf Minuten nach der Pause hatte Robin Volmering die nächste Riesenchance für die Gäste. Danach bekam der MFC das Spiel aber besser in den Griff. Die Angriffe der Blau-Weißen wurden von den Verteidigern meist gut abgelaufen, es fehlte aber lange der wirkliche Zug nach vorne. Anstelle des langen Zielspielers Arman Corbo brachte Bahar schon nach 52 Minuten den deutlich quirligeren Serdy Nguala in die Partie.

Nach einer Stunde kommt mehr Zug in die Mülheimer Offensive

Erst nach einer Stunde kam mit einem Abschluss von Anil Yildirim etwas mehr Zug in die Offensive. Es dauerte aber bis zur 74. Minute, ehe im Ruhrstadion erstmals gejubelt wurde. Jesaja Maluze vollstreckte aus einem Gewühl heraus per Flachschuss zum 1:1. „Das war wie ein Befreiungsschlag für uns“, meinte Oguzcan Bahar hinterher.

Erfolgreiche Premiere als Interimstrainer: Oguzcan Bahar, normalerweise Sportlicher Leiter des Mülheimer FC 97.
Erfolgreiche Premiere als Interimstrainer: Oguzcan Bahar, normalerweise Sportlicher Leiter des Mülheimer FC 97. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Es war nun spürbar, dass seine Mannschaft nicht nur den einen Punkt wollte. Als ein Dingdener Spieler etwas zu offensichtlich liegen blieb, um den Angriff zu unterbrechen, spielte der MFC weiter und Anil Yildirim traf unter dem Körper des gegnerischen Torhüters hindurch zum folgerichtigen 2:1.

Mülheimer FC 97 steht jetzt auf Tabellenplatz zwei

Der eingewechselte Nguala machte mit dem 3:1 in der Nachspielzeit sogar noch alles klar. Mit den eigenen drei Punkten und durch die Niederlage von Arminia Klosterhardt kletterten die Mülheimer auf den zweiten Tabellenplatz – vier Punkte hinter Spitzenreiter Scherpenberg.

Spielerisch bleibt für die beiden Partien daheim gegen Broekhuysen und freitagabends in Lowick noch eine Menge Luft nach oben. „Wir haben viele Gespräche geführt, um ein bisschen den Kopf frei zu kriegen“, schilderte Interimscoach Bahar. Nun soll es auch wieder vermehrt an das Inhaltliche gehen.

So spielten sie: Namen & Daten zur Partie

Mülheimer FC 97 – SV Blau-Weiß Dingden 3:1 (0:1)

Tore: 0:1 Salman (14.), 1:1 Maluze (74.), 2:1 Yildirim (84.), 3:1 Nguala (90.+2)

MFC: T. Isik – Atik (83. Aldemir), Kayaoglu, Ihnacho, Maluze – Y. Isik, Gyasi (76. C. Karabudak), Emrula (67. Sabanci) – Garcia (90.+2 Asagwara), Corbo (52. Nguala), Yildirim