Mülheim. Bernd Felsenheim und Hakan Katircioglu sind bei Rot-Weiss Mülheim zurückgetreten. Nicht ohne Nebengeräusche, der Verein blickt aber nach vorne.
In den vergangenen Wochen war es ruhiger geworden beim Fußball-Bezirksligisten SV Rot-Weiss Mülheim. Der Vereinsvorsitzende Bernd Felsenheim und der für den Sportbereich zuständige zweite Vorsitzende Hakan Katircioglu hatten sich spürbar zurückgezogen. Nun sind beide von ihren Ämtern zurückgetreten.
Zwar machte das Duo damit den Weg für einen geordneten Neuanfang frei, wählte aber nicht den leisen Abschied, sondern ließ noch einmal kräftig Dampf ab.
Rot-Weiss Mülheim: Das sagen Katircioglu und Felsenheim
„Nach mehreren Anläufen, Gesprächen und Versuchen fehlt nach wie vor die komplette Transparenz in wirtschaftlichen Bereichen und somit auch das Vertrauen in einen Teil des Restvorstandes“, begründen Felsenheim und Katircioglu in einem Schreiben ihren Rücktritt.
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Als Erfolge verbuchen die beiden (nun Ex-)Vorstände die Verlängerung des Pachtvertrages für die Anlage an der Bruchstraße bis 2045, die Gewinnung von Sponsoren sowie die Vermarktung der Namensrechte an der Sportanlage.
Eine weitere Zusammenarbeit sei nicht möglich, weil ein Teil des Vorstandes das erst im Frühjahr gemeinsam beschlossene Konzept ignoriere. Hinzu käme die „Nichtbeachtung klarer Vorstandsbeschlüsse.“ Weiter führt das Duo Beleidigungen, Provokationen und Diffamierungen gegen sich auf. Auch im Umgang mit Mitgliedern mit Migrationshintergrund gab es unterschiedliche Auffassungen.
Rot-Weiss Mülheim: Geschäftsführender Vorstand bereitet Neuwahlen vor
Ein breites Mitgliederbegehren hatte sich allerdings gegen Felsenheim und Katircioglu formiert und eine außerordentlichen Mitgliederversammlung gefordert.
Diese wird noch in diesem Quartal abgehalten und soll Klarheit über die zukünftige Besetzung des Vorstandes bringen. Bis dahin werden der geschäftsführende Vorstand – nun nur noch bestehend aus Geschäftsführer Jens Staude und Kassierer Patrick Ebert – sowie die erweiterten Vorstandsmitglieder Thorsten Ketzer, Marco Bluhm und Gabriel Jungnickel-Marques die anfallenden Aufgaben sinnvoll untereinander aufteilen. Letzterer ist bei einer Neuwahl dann für den Posten des ersten Vorsitzenden vorgesehen.
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Zu den oben genannten Vorwürfen möchten sich die verbliebenen Vorstandsmitglieder nicht weiter äußern, sondern „den Fokus wieder auf die sportlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen lenken“. Die erste Mannschaft der Rot-Weissen empfängt am Sonntag in der Bezirksliga im MWB-Stadion an der Bruchstraße den Tabellennachbarn Sportfreunde Königshardt.