Mülheim. Dank zweier später Torefeierte BW Mintard einen verdienten Sieg über Vohwinkel. Warum die Gäste phasenweise vom ersten Sieg träumen durften.
Als die 89. Minute in der Mintarder Aue lief, sah es nach einer bitteren Enttäuschung für den Fußball-Landesligisten Blau-Weiß Mintard und nach dem ersten Saisonsieg für den FSV Vohwinkel aus. Doch die Wuppertaler hatten die Rechnung ohne Ben Kastor gemacht.
Mit zwei Toren in jener 89. Minute und in der zweiten Minute der Nachspielzeit sicherte der 21-Jährige den Hausherren einen ebenso späten wie verdienten Heimsieg. „Was der Junge hier abliefert, ist gigantisch, der ist einfach wahnsinnig, auch unabhängig von den Toren“, lobte Trainer Christian Knappmann.
Trainer Christian Knappmann: „Bei uns muss man immer dran glauben“
Der Coach wusste aber auch, wie knapp es am Ende war. „Bei uns muss man aber immer dran glauben. Allerdings hat es Vohwinkel auch gut wegverteidigt“, meinte Knappmann. Daher tue ihm der Spielausgang für seinen Kumpel Marc Bach und den FSV Vohwinkel auch leid. „Sie hatten einen klaren Plan und der hat auch gegriffen, auch wenn wir natürlich die überlegene Mannschaft waren.“
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Dass konnten die Mülheimer in der ersten Halbzeit aber noch nicht grundsätzlich auf den Platz bringen. Die Wuppertaler witterten irgendwann ihre Chance und wurden mutiger. Belohnt wurde das mit dem Führungstreffer unter gütiger Mithilfe von Seijo Maruyama.
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Erst nach einer halben Stunde wurden die Hausherren dominanter. In Minute 36 machte Eliot Cakolli eine eigentlich schon geklärte Situation noch einmal scharf, Moreno Mandel hielt sofort drauf und der Ball sprang dem Wuppertaler Verteidiger klar an die Hand – Elfmeter, Serkan Güzel traf unten links zum 1:1.
Zweimal Abseits, einmal Latte – Pech für Mintards Moreno Mandel
Zwei Minuten später zappelte der Ball wieder im Netz, doch Mandel stand bei einer feinen Vorlage von Ben Kastor knapp im Abseits. Mintards Mittelstürmer hatte an diesem Sonntag einfach kein Glück. Auch bei seinem zweiten vermeintlichen Treffer in Minute 53 stand er im Abseits, später hämmerte er den Ball in feinster Wembley-Tor-Manier unter die Latte. Wieder nicht drin!
Insgesamt konnte Mintard nach der Pause nicht ganz an die Dominanz der Schlussphase im ersten Durchgang anknüpfen. Trainer Christian Knappmann führte das auch auf die geänderten Herangehensweisen der Gegner zurück. „Letztes Jahr kam kamen sie hier hin und rechneten sich was aus, heute spielen sie 5-4-1“, erklärte der Coach.
Blau-Weiß Mintard spielt zu wenig in die Tiefe
Um diese Abwehrriegel zu knacken dürfe sein Team nicht zu viel in die Breite spielen. „Tobi Kolb hat es oft gut gemacht, er hat tief reingespielt und dann wurden wir direkt gefährlich“, analysierte Knappmann und schob gleich eine Forderung hinterher: „Wir müssen den Mut und die Spielintelligenz entwickeln, da vertikal reinzuspielen und dann auch nachzupressen.“
Zunächst sah es aber danach aus, als würden die Blau-Weißen plötzlich mit ganz leeren Händen dastehen. Nach einem gefährlichen Konter konnte Leon Eschen erst in letzter Sekunde per Grätsche zur Ecke klären. Diese brachte das 2:1 für Vohwinkel.
Viele Ecken für BW Mintard, aber wenig Ertrag
In der Folge rannte Mintard lange erfolglos an. Zwar erspielten sich die Mülheimer viele Ecken, aber nur die wenigsten davon wurden gefährlich. Erst als viele schon nicht mehr dran glaubten, schlug Ben Kastor erst zum 2:2 und dann sogar zum umjubelten 3:2 zu.
„Dass es an der Verdientheit des Sieges keinen Zweifel gibt, ist ja klar. Wir hatten 19 Ecken, das muss man sich überlegen“, sagte Knappmann und fügte an: „Zu oft dürfen wir uns solche Spiele nicht erlauben.“
So spielten sie: Namen & Daten zur Landesliga-Partie
DJK Blau-Weiß Mintard – FSV Vohwinkel 3:2 (1:1)
Tore: 0:1 Maruyama (20., Eigentor), 1:1 Güzel (36., Handelfmeter), 1:2 Lühr (71.), 2:2/3:2 Kastor (89./90.+2)
Mintard: Haas – Maruyama, Eschen, Kolb (74. Yamakami) – Heppner (78. Kura), Koru (31. Tabata) – Nett, Kastor, Güzel – Mandel, Conde (89. Erbslöh)