Mülheim. Rot-Weiss Mülheim war im Bezirksliga-Derby nah dran an einem Punktgewinn. Warum die Hausherren am Ende doch das Nachsehen hatten.
„Derbysieger, Derbysieger, hey …“ Während Spieler und Fans des VfB Speldorf im Kreis herum tanzten, schwang auch eine Menge Erleichterung mit. Das 2:1 (0:1) im Bezirksliga-Derby gegen den SV Rot-Weiss Mülheim war für den Favoriten ein hartes Stück Arbeit.
„Da kam aber auch nicht unerwartet, denn wir wissen, was das für ein Pflaster hier ist“, meinte VfB-Trainer Julien Schneider nach dem Spiel. „Solche Spiele sind dafür da, um gewonnen zu werden“, meinte der Coach des Tabellenersten.
Für Rot-Weiss Mülheim läuft lange alles nach Plan
Sein Kollege Thomas Cvetkovic saß auch Minuten nach dem Schlusspfiff alleine auf seiner Trainerbank. Die Enttäuschung über einen verpassten Punktgewinn war dem Trainer der Rot-Weissen anzusehen. „Für das ganze personelle Drumherum haben wir es gut gemacht. Mit der Leistung können wir zufrieden sein aber ein Punkt hätte die Brust in den nächsten Spielen noch breiter gemacht“, meinte Cvetkovic.
Für seine Mannschaft lief zunächst alles nach Plan. RWM kam gut in die Partie und überstand auch die Phase, als sich das Geschehen mehr in seine Hälfte verlagerte. Speldorfs Mitelstürmer Kevin Mouhamed scheiterte nach Flanke von Noah Rautzenberg aus kurzer Distanz an Keeper Maurice Riehle (27.)
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Kurz darauf hatte Jamal Braida plötzlich die Chance für die Gastgeber, stand aber falsch zum Ball und bekam das Spielgerät nicht mehr rechtzeitig unter Kontrolle.
Drei Minuten später führte Rot-Weiss trotzdem: Nach einem Ballgewinn am eigenen Sechzehner schickte Tekin Mang Mittelstürmer Julian Kopka auf die Reise, der sich gegen Philipp Bartmann durchsetzte und zur Führung einschob.
Glück für Speldorf: Julian Kopka vergibt 100-Prozent-Chance
Zwei Minuten später hatte Kopka nach Vorlage von Emre Parlakoglu sogar das 2:0 auf dem Fuß. Speldorf fiel bis zur Pause nicht mehr sonderlich viel gegen den Rückstand ein.
Und hatte dann Riesenglück, nach dem Wechsel nicht mit 0:2 ins Hintertreffen zu geraten. Kopka hatte die nächste Chance, diesmal die dickste und legte den Ball aus wenigen Metern noch knapp über das Tor.
VfB Speldorf bleibt seiner Linie bis zum Schluss treu
„Dann wären sie noch nervöser geworden“, haderte RWM-Trainer Cvetkovic. In Wahrheit aber blieb der VfB ruhig und bekam zunehmend mehr Ballbesitz. „Wir sind unserem Spielstil treu geblieben“, meinte auch Julien Schneider, der zur Pause mit einer Umstellung ins Risiko gegangen war.
Der eingewechselte A-Junior Johannes Büchner kam dann erst nach einer Ecke zum Kopfball und war kurz darauf entscheidend an der Entstehung des 1:1 zustande, das letztlich Fabian Schürings erzielte.
Personell gebeutelte Gastgeber sorgen kaum noch für Entlastung
RWM sorgte am Ende nur noch für wenig Entlastung, auch weil Cvetkovic kaum noch echte Angreifer einwechseln konnte. Die beiden fleißigen Tekin Mang und Julian Kopka mussten nach einer Stunde entkräftet runter.
So kam es für die Hausherren, wie es kommen musste. Eine Ecke von Deniz Hotoglu lenkte ein Rot-Weiss-Verteidiger unhaltbar für den ansonsten starken Keeper Riehle ins lange Eck des eigenen Tores.
Speldorf beeindruckt die Konkurrenz, RW Mülheim sammelt Selbstvertrauen
In der unnötig hektischen Schlussphase versuchten die Hausherren noch einmal alles, schickten die beiden Innenverteidiger Eugene Asamoah und Oktay Cinar in die Spitze. Doch der VfB brachte den knappen Vorsprung aufgrund der zweiten Halbzeit auch verdient über die Ziellinie.
„Dass wir solche Spiele gewinnen, tut der Konkurrenz am meisten weh“, meinte VfB-Coach Julien Schneider am Ende. Für RWM war der verlorene Punkt freilich bitter. Dennoch können die Mülheimer etwas für die kommenden Spiele mitnehmen. „Wir haben zu einem guten Derby beigetragen. Wer heute gekommen ist, hat es bestimmt nicht bereut“, meinte Cvetkovic.
So spielten sie: Namen & Daten zur Partie
SV Rot-Weiss Mülheim - VfB Speldorf 1:2 (1:0)
Tore: 1:0 Kopka (33.), 1:1 Schürings (77.), 1:2 Eigentor (82.)
RWM: Riehle – C. Hotoglu, E. Asamoah, Cinar, Fobiri – Braida (80. Ates), Baffour, Ot, Parlakoglu – Mang (67. Pein), Kopka (61. Hirtz)
VfB: Kersten – Hohensee (46. Schürings), Aretz (55. Gronemann), Bartmann, Kanzen, Rautzenberg (67. Büchner) – Fritzsche, Öztürk – D. Hotoglu (90.+2 Wandel), Mouhamed, Timm (90.+4 P. Asamoah)