Mülheim. Favorit war der 1. FC Mülheim in der Kreisliga A ohnehin, doch dass es so rund läuft, hätten selbst die Styrumer nicht gedacht.
Die Favoritenrolle sind die Fußballer des 1. FC Mülheim mittlerweile gewohnt. Auch am Sonntag gehen im Duell bei Fatihspor Mülheim alle von einem Sieg des Styrumer A-Kreisligisten aus. Und dennoch hat das Spiel eine besondere Note: Es wäre der zehnte Sieg in Folge für die „Löwen“.
Die Ambitionen des Styrumer Traditionsvereins waren schon in der Sommerpause klar. Zu gerne würde der 1. FC im Jahr 2023 zu seinem 100. Geburtstag in die Bezirksliga aufsteigen. Dennoch war es dem neuen Trainer Ergin Yeter gar nicht so recht, als zum Ende der Vorbereitung plötzlich jeder sein Team als den Favoriten Nummer eins nannte.
Bisher konnte niemand dem 1. FC Mülheim das Wasser reichen
Denn neun Siege in Folge hätte sich auch der ambitionierte Coach nicht träumen lassen. „Dass wir eine gute Mannschaft haben, wussten wir ja. Aber es ist schon besser gelaufen als gedacht“, meinte Yeter.
Bislang konnte niemand den Löwen ernsthaft das Wasser reichen. Selbst der aktuelle Tabellendritte Preußen Duisburg wurde mit 7:1 nach Hause geschickt. Allerdings diente das Pokalspiel gegen eben jene Duisburger neun Tage später auch als Warnschuss, dass doch nicht alles ein Selbstläufer wird. Beim 3:4 kassierte der 1. FC Mülheim die bislang einzige Saisonniederlage.
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Dass die Mülheimer aktuell von der Tabellenspitze grüßen, ist grundsätzlich keine Überraschung. Zu gut waren die Verstärkungen in der Sommerpause. Mit vielen von ihnen arbeitete Ergin Yeter, der auf Toni Collura folgte, schon beim Mülheimer FC 97 zusammen.
Hatim Bentaleb lässt letztjährigen Torjäger vergessen
Dass die Styrumer mit Giovanni D’Amico ihren besten Knipser des Vorjahres an den Platznachbarn SC Croatia verloren, bedauert schon fast keiner mehr. Mit 17 Treffern führt Hatim Bentaleb die Torjägerliste an. Der Stürmer hat in seiner Laufbahn bereits in der Regionalliga West gespielt.
Ähnliche Vergangenheiten haben auch die anderen Neuen aufzuweisen: Marco Olivieri, wenngleich zuletzt mit dem A-Ligisten Dümptener TV abgestiegen, hat 22 Partien in der Oberliga in seiner Vita stehen. Miran Zuberovski und Serkan Cekic waren noch in der letzten Saison Stammspieler in der Landesliga, Mohammed Mharchi und Ahmed Ammari gehörten zum Stammpersonal beim MSV 07 in der Bezirksliga.
Tabellenführer kann auf Ausfälle reagieren
„Wir haben einen großen Kader und es ist eigentlich egal, wer fehlt“, sagt Yeter selbstbewusst. Zuletzt fehlten beispielsweise Zuberovski und Mharchi. Ersterer bildete sonst eigentlich die Innenverteidigung gemeinsam mit David Bröhl. An seiner Stelle musste zuletzt Serkan Cekic in die Abwehr rücken.
Trotz einiger Ausfälle hat der Styrumer Coach immer genügend Alternativen zur Verfügung. Denn neben den Neuzugängen blühen auch „Alteingesessene“ auf. So hat Stürmer Thimo Warnke (30) schon siebenmal getroffen und ist drauf und dran, sein bestes Saisonresultat aus dem Jahr 2015/16 zu übertreffen. Damals gelangen ihm neun Tore.
SV Wanheim 1900 ist der ärgster Verfolger des 1. FC Mülheim
Wer kann den 1. FC Mülheim noch aufhalten? Aktuell hat der ärgste Verfolger SV Wanheim 1900 schon vier Punkte Rückstand. Das direkte Duell bei den Duisburgern steigt am 27. November. „Ich hoffe, dass wir erstmal den Oktober gut überstehen“, sagt Yeter vor den unangenehmen Spielen gegen Fatihspor und den VfL Wedau.
Im November beginnen dann die Duelle gegen die Verfolger – angefangen mit dem Tabellenvierten Buchholz II (6.11), dem auf Rang sechs notierten SC Croatia (13.11), den bereits erwähnten Wanheimern, dem vor der Saison hoch gehandelten FC Taxi Duisburg (4.12) bis hin zum starken Aufsteiger SV Raadt (11.12.).
>> Keine Tore zwischen Croatia Mülheim und dem SV Raadt
Ohne Tore endete am Mittwoch das Duell zwischen den beiden Teams, die sich hinter dem 1. FC Mülheim aktuell um den Status der zweitbesten Mülheimer Mannschaft streiten. Croatia Mülheim und der SV Raadt trennten sich 0:0.
Damit bleibt Aufsteiger Raadt mit nunmehr 17 Punkten starker Tabellenfünfter, Croatia folgt direkt dahinter mit 15 Zählern auf Rang sechs. Die Raadter treffen am Sonntag im zweiten Lokalduell des zehnten Spieltags auf den Mitaufsteiger TSV Heimaterde.