Mülheim. Nach sieben Jahren müssen sich die Mülheim Shamrocks aus der Verbandsliga verabschieden. Wie es dazu kam und wie es weitergehen soll.

Als die letzten Drives der Partie gegen die Wessling Blackvenom gespielt waren, stand nicht nur die nächste Niederlage der Mülheim Shamrocks fest, sondern auch die Tatsache, dass sich die Mülheimer Footballer nach sieben Jahren aus der Verbandsliga verabschieden müssen.

„Ich glaube schon, dass wir besser sind, als wir dastehen“, sagt Jan-Philipp Heinen, aktueller Headcoach der Shamrocks-Herren. Er macht es vor allem an der Tatsache fest, dass die Hälfte der verlorenen Spiele mit maximal drei Punkten Abstand endeten.

Viele knappe Niederlagen: Mülheim Shamrocks waren trotz Abstieg konkurrenzfähig

Soll heißen: Wenngleich die Shamrocks bisher nur einen Saisonsieg feiern konnten, waren sie dennoch konkurrenzfähig. „Wir hätten auf jeden Fall mehr Spiele gewinnen können. Aber kleine Fehler haben dazu geführt, dass wir die Spiele verloren haben“, fasst Weise zusammen.

In den ersten Spielen funktionierte die Offense überhaupt nicht. Erst im vierten Spiel gelang den Mülheimern eine zweistellige Punktausbeute. „Wir haben zu viele Fehler gemacht, die wir nicht hätten machen sollen. Außerdem hatten wir dieses Jahr auch eine zu schlechte Trainingsbeteiligung, das muss man ganz ehrlich sagen“, betont der Coach.

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Nachdem schon die Niederlagen gegen Schiefbahn (9:10) und Kevelaer (3:6) in der Hinrunde knapp ausfielen, war vor allem die 12:13-Niederlage gegen die Gelsenkirchen Devils bitter. „Da habe ich angefangen mir Sorgen zu machen“, verrät Weise, als seine Mannschaft mit fünf Niederlagen dastand.

Hoffnung für die Rückrunde erfüllte sich am Ende nicht

Aufgrund der knappen Ergebnisse blieb aber Hoffnung für die Rückrunde. Im zweiten Spiel gegen die Schiefbahn Riders gelang dann auch der lang ersehnte erste Saisonsieg (31:13). In Kevelaer verletzten sich dann allerdings vier Starter. Eine klare Führung gaben die Mülheimer noch aus der Hand.

„Wenn vier Starter fehlen, dann merkt man das natürlich schon. Dann fehlt die Führungsstärke und Erfahrung“, so Weise. Das 20:22 gegen Wesseling war wieder knapp. Am Ende besiegelte es den Abstieg. „Es gab einen fiesen Regenschauer, als gerade die Offense auf dem Feld war“, schildert der Coach. Nur mit Pech möchte er das Abschneiden dann aber doch nicht erklären. „Wir sind es auch selber Schuld, gar keine Frage.“

Mülheimer Coach: "Bester Absteiger, den es je gegeben hat"

Aber es bleibt der Eindruck, dass mehr drin und der Abstieg mit Sicherheit nicht nötig gewesen wäre. „Ich finde wir sind der beste Absteiger, den es je gegeben hat“, sagte Weise. Daraus ergeben sich zwei klare Ziele.

Zum einen – das hat Weise nach dem Spiel gegen Wesseling vor allem mit den Führungsspielern besprochen – wollen sich die Shamrocks am 1. Oktober im abschließenden Heimspiel gegen Gelsenkirchen positiv aus der Saison verabschieden.

Direkter Wiederaufstieg ist das klare Ziel für die Mülheim Shamrocks

Und dann soll in der kommenden Saison unbedingt der direkte Wiederaufstieg gelingen. „Wir müssen natürlich erst abwarten, wer den Coach-Posten übernimmt“, sagt Weise, der den Posten übernahm, als sich Björn Dhonau wieder auf seine Rolle als Coach der Offensive Line konzentrierte.

Das Potenzial für den direkten Wiederaufstieg sei auf jeden Fall da. Aus der eigenen Jugend kommen einige Spieler für die personell dünn besetzte Defense hoch. „Die werden uns sofort weiterbringen“, sagt Weise. Auch die nächsten drei Jahrgänge seien stark. Für die Zukunft muss den Shamrocks also nicht bange sein. Auch wenn die Gegenwart gerade einen Nackenschlag parat hatte.

Info:

In der ersten Woche der Herbstferien (4. bis 7. Oktober) veranstalten die Shamrocks gemeinsam mit Trendsport Mülheim eine Football-Sportwoche für Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren auf der Sportanlage an der Südstraße.

Das Camp findet zum dritten Mal statt. „Gerade letztes Jahr haben wir dadurch viele Spieler gewinnen können“, so Jan-Philipp Weise. Es ist weder eine Vorerfahrung noch Ausrüstungsgegenstände notwendig. Die Spielform ist zu Beginn weitestgehend kontaktfrei.

Die Einheiten dauern jeweils von 10 bis 16 Uhr, mittags gibt es ein warmes Essen. Das Camp kostet 60 Euro. Den Link zur Anmeldung gibt es auf der Homepage oder der Instagram-Seite der Shamrocks. Anmeldeschluss ist der 30. September.