Mülheim. Nach dem 1. FC Monheim kegelt der Mülheimer FC 97 mit dem TVD Velbert den nächsten Oberligisten aus dem Niederrheinpokal.

Bis zur 128. Minute mussten Spieler, Offizielle und Fans des Mülheimer FC 97 zittern, beim Schlusspfiff fiel die ganze Erleichterung von allen ab. Nach einem erneuten Verlängerungskrimi warf der Landesligist mit dem TVD Velbert den zweiten Oberligisten aus dem Niederrheinpokal, steht nach einem 3:2 (2:2, 0:0)-Sieg im Achtelfinale.

Trainer Bartosz Maslon schüttelte nach dem Schlusspfiff nur mit dem Kopf. „Mir fehlen die Worte und ich bin sehr stolz“, meinte der MFC-Coach. Wie sich seine Mannschaft auch von erneuten Rückschlägen nicht hatte aus der Ruhe bringen lassen, zeigte ihm, „was die Jungs für Eier haben.“

TVD Velbert: "Wir haben sie ein bisschen stark gemacht"

„Wir wussten ja, dass sie schon Monheim so rausgehauen haben, mit ganz viel Emotion“, gab Velbert Trainer Marcel Bastians nach dem Spielende zu Protokoll. „Wir haben sie leider ein bisschen ins Spiel kommen lassen, weil wir unnötige Fehler im Passspiel gemacht haben. Mülheim hat alles rausgehauen und zu den richtigen Zeitpunkten die Tore gemacht“, meinte Velberts Trainer.

Dabei fühlten sich viele Zuschauer phasenweise an das Erstrundenspiel gegen Monheim erinnert. Nach einer torlosen ersten Halbzeit führten die Gastgeber in der 80. Minute mit 2:0. Erst köpfte Nurettin Kayaoglu eine Ecke zur Führung ein, dann chippte Delowan Nawzad den Ball stark ins lange Eck.

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Doch Velbert war plötzlich wieder im Spiel. Die Mülheimer konnten nicht klären und der eingewechselte Jan-Niklas Forger traf von der Strafraumgrenze ins leere Tor. Forger war es auch, der vorerst den Mülheimer Traum vom Einzug in die nächste Runde platzen ließ. 2:2 in der 88. Minute – wieder Verlängerung.

„Danach waren wir voll drin im Spiel und hatten das Momentum auf unserer Seite“, meinte Velberts Trainer Marcel Bastians. Tatsächlich hätte ein dritter Treffer der Gäste den Hausherren wohl das Genick gebrochen. Doch Fabio di Gaetano traf nur den Außenpfosten.

Mülheimer FC 97 erzielt in der 98. Minute das Siegtor

In der 98. Minute bebte dann das Mülheimer Ruhrstadion: Anil Yildirim brachte den Ball von der Grundlinie zurück und Kapitän Sandro Garcia wartet am langen Pfosten. Ein Velberter versuchte noch zu klären, konnte den Ball aber nur noch ins eigene Netz dreschen.

Doch die Velberter waren freilich noch lange nicht geschlagen. Ein Kopfball und ein Schuss über die Querlatte verfehlten nur knapp das Ziel. Kurz nach dem Beginn der zweiten Halbzeit der Verlängerung mussten die Mülheimer mehrere Ecken und Freistöße abwehren, verteidigten zeitweise mit Mann und Maus.

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Vorne gab es nur noch wenig Entlastung, auch wenn der eingewechselte Obed Adjamah immer wieder gesucht wurde. Wie viel Kraft der harte Kampf kostete, zeigte sich in der Schlussphase. Ein ums andere Mal lagen Mülheimer Spieler auf dem Boden und mussten von Krämpfen geplagt behandelt werden.

Bei jedem Angriff hielten die MFC-Fans den Atem an. „Sie haben alles in die Waagschale geworfen und genau das gemacht, was sie konnten“, lobte Velberts Trainer. Seiner Mannschaft gelang am Ende nicht mehr der Ausgleich, so dass die Saison im Niederrheinpokal für die Dalbecksbäumer nach zwei Runden beendet ist.

Auf Seiten der Mülheimer wurden schon die kommenden Gegner gehandelt. „Als nächstes kommt RWE“, rief einer, der nächste wünschte den MSV Duisburg herbei. Der MFC träumt schon von der nächsten Sensation.

So spielten sie: Namen & Daten zum Pokalspiel

Mülheimer FC 97 - TVD Velbert 3:2 (2:2, 0:0) n.V.

Tore: 1:0 Kayaoglu (77.), 2:0 Nawzad (80.), 2:1/2:2 Forger (81./88.), 3:2 Garcia (97.)

MFC: Ehlert - S. Karabudak, Kayaoglu, C. Karabudak - Garcia, Ihnacho (81. Adjamah), Anadol, Maluze - Isik (51. Sabanci/120.+2 Atik)) - Nawzad (86. Aldemir), Yildirim

TVD: Zecevic - Fagasinski, Bleckmann, Corsten, Haub (83. Kowalski) - Glavas (67. Bachmann), Brauer - Kluft, Di Gaetano, Oteng (59. Forger) - Pia