Mülheim. Der Mülheimer FC 97 kassiert gegen Klosterhardt die erste Saisonniederlage. Warum der Trainer die Schuld dafür auch bei sich suchte.
Als Tolunay Isik nach dem Spiel lauthals über den ganzen Platz schimpfte, sah sich Schiedsrichter Fynn Tonscheidt gezwungen, noch einmal aus dem Gang in Richtung Kabinen zurück zu kommen und dem Keeper des Mülheimer FC 97 die Gelb-Rote Karte zu zeigen. Es passte zu einem unglücklichen Sonntag des Fußball-Landesligisten, der beim 1:2 (0:2) gegen Arminia Klosterhardt die erste Saisonniederlage kassierte.
„Die effektivere Mannschaft hat gewonnen, die bessere hat verloren“, meinte Trainer Bartosz Maslon zum Spiel gegen den Mitfavoriten aus Oberhausen und ergänzte: „Wenn man das Gesamtpaket sieht, war mehr drin.“
Mülheimer FC: Umstellung auf Viererkette macht sich nicht bezahlt
Der Coach nahm die Niederlage aber auch ein Stück weit auf seine Kappe. Denn die Umstellung auf eine Viererkette fruchtete gar nicht. „Da habe ich einen Fehler gemacht“, gestand Maslon hinterher. Als er die Umstellung nach der Pause mit der Einwechslung von Sahin Karabudak rückgängig machte, wurde es besser. Auch Jesaja Maluze sorgte für mehr Schwung als zuvor Bryan Asagwara.
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Allerdings hatte der MFC zu diesem Zeitpunkt schon eine 0:2-Hypothek aufgeladen. Die Oberhausener schienen abseits der Taktik auch besser vorbereitet und auch ein Stück weit konzentrierter. Nach gut 20 Minuten ohne nennenswerte Großchance musste dann aber eine Standardsituation als Dosenöffner herhalten. Nach einem Handspiel kurz vor der Strafraumgrenze zirkelte Serhat Sat den Ball unhaltbar in den rechten oberen Winkel.
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„Alles ist gut“, munterte Trainer Bartosz Maslon seine Mannen mehrfach auf. Doch Klosterhardt kontrollierte mit der Führung im Rücken die Partie. Der MFC fand kein richtiges Mittel, um offensiv wirklich in Erscheinung zu treten. Lange Bälle waren jedenfalls keine Erfolgsformel. „Die konnte der Gegner leicht abfangen“, meinte auch der Coach.
Zudem schlief die Abwehr der Styrumer dann in Minute 36, so dass Deniz Erdem trotz doppelter Bewachung durch Leon Janberk Anadol und Sandro Garcia am langen Pfosten zum Abschluss kam – MFC-Torwart Tolunay Isik bekam den Ball nicht mehr zu fassen.
Auch der MFC 97 trifft per direktem Freistoß
Dem Spielstand geschuldet bekam der MFC in der zweiten Halbzeit mehr Spielanteile. Jeff Gyasi hatte bei einer starken Einzelaktion auf engstem Raum auch eine erste dicke Chance (51.), doch auch mit der Einwechslung eines weiteren Stürmers (Delowan Nawzad) sollte kein Anschlusstreffer wirklich in der Luft liegen.
Erst nach über Stunde hatten die Hausherren wieder eine Großchance, doch Klosterhardt klärte auf der Torlinie. „Dran glauben! Wir machen das noch, Männer“, feuerte Maslon von Draußen an. Und seine Elf erhörte ihren Coach: In Minute 74 verwandelte Nazwad den zweiten Freistoß des Tages direkt zum 1:2.
MFC-Coach lobt sein Team für die zweite Halbzeit
„Die Jungs haben das in der zweiten Halbzeit hervorragend gemacht“, lobte der Coach, musste aber auch eingestehen, dass die Großchancen Mangelware blieben. „Wir waren nicht geduldig genug, wollten wieder zu oft die langen Bälle hinter die Abwehr spielen“, so Maslon. Doch Klosterhardt stand jetzt logischerweise tief und konnte so trotz zunehmendem Druck den Sieg über die Zeit bringen.
„In der ersten Halbzeit war es 60:40 für Klosterhardt, in der zweiten 80:20 für uns“, zeigte Bartosz Maslon auf, dass er sich einen anderen Spielausgang hätte vorstellen können. Schon am Dienstag um 19.30 Uhr geht es für seine Mannschaft in der zweiten Runde des Niederrheinpokals gegen den Oberligisten TVD Velbert weiter.
So spielten sie: Namen & Daten zur Partie
Mülheimer FC 97 – DJK Arminia Klosterhardt 1:2 (0:2)
Tore: 0:1 Sat (24.), 0:2 Erdem (36.), 1:2 Nawzad (74.)
MFC: T. Isik – Anadol, Kayaoglu, C. Karabudak, Aldemir (46. S. Karabudak) – Ihnacho, Gyasi (86. Ibrahimbas) – Garcia (56. Nawzad), Sabanci (83. Copcu), Asagwara (46. Jesaja) – Yildirim